Take this, Berlin! – Kati von Schwerin hat mit eine höchst amüsante Abrechnung mit der Stadt geschrieben. Wir verlosen 5 Exemplare.
Über Berlin kann man gut streiten: die einen lieben diese zugegeben nicht gerade attraktive Stadt (wie auch, kaputtgebombt und plattver- baut), andere hassen sie. Dass Berlin einen spröden Charme besitzt, ist ein guter, weit verbreiteter Witz, dass Berlin multikulti-international (gescheitert?) ist, manifestieren ghettoisierte Parallelwelten und australische /britische/amerikanische Künstlerinnen, die nach fünf Jahren immer noch nur die beiden Sätze Deutsch können, die sie bei Ankunft im Gepäck hatten.
Wer diese Zeilen schon für eine, zugegeben subjektive, kritische Einstellung zur Hauptstadt hält, wir erinnern uns an den Spruch „arm, aber sexy“ vom damaligen Party-Bürgermeister Klaus Wowereit, der hat noch nicht Berlin? Ja, wir hatten mal was (emons:) von der Auto- rin, Musikerin und Künstlerin Kati von Schwerin gelesen. Sie studierte nebst Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf (Meisterschülerin von Markus Lüpertz!), zudem Philosophie in Düsseldorf und eben in Berlin, das ihr im Nachhinein, gelinde gesagt, scheint’s nicht so gut bekam.
Im vorliegenden schmalen Büchlein, das sie zurecht als „Abrechnung“ bezeichnet, schleppt sie die Stadt zur Paartherapie. Auch bei ihr ging es wie bei vielen jungen kunst- und musikorientierten Men- schen aus dem In- und Ausland zunächst gut los: „Berlin war prickelnd, sorglos, sexy. Doch nach zwölf Jahren großer Leidenschaft liegt nun alles in Scherben, die Liebe ist erloschen in Dreck, Drogen und Unverbindlichkeiten“, teilt bereits der Klappentext zielgerichtet mit. In kurzen Kapiteln lässt sie sich herrlich dreckschleudernd über die in ihren Augen völlig überschätzte und von Männern (die gerne Selbstporträts mit dem eigenen Penis malen würden, wenn es nicht das handwerkliche Geschick überstei- gen würde) dominierte Kunst- und Musikszene aus; erzählt von dönerfressenden Ratten in Übungsräumen, die von Typen wie Speedy und Zottel vermietet werden, von den „Muttis make the world go round“ im Prenzl-Berg, auch „Pregnancy Hill“ genannt, und warum der Workspace-Exhibitionismus im Hipster-Café-Office den Nackten im Trenchcoat langsam aber sicher den Rang abläuft. Das alles liest sich höchst amüsant und IN München stellt diese Abrechnung augenzwinkernd so gerne seinen Leserinnen vor, dass wir sie auch gleich verlosen. Ach ja, Kati von Schwerin lebt und arbeitet mittlerweile in Ostfriesland, hat als Musikerin drei Alben veröffentlicht, blickt auf eine beachtliche Liste von Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland zurück und schreibt, wer hätte das gedacht, als freie Autorin fürs Titanic Magazin.
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