Schwungvoll rüberschunkeln: Bei diesen Profis holt man sich Kraft
Erst mal ein Perspektivwechsel, um unvoreingenommen loslegen zu können: Stefan Danziger ordnet die Dinge ein. So stellt er uns Wikinger als verständnisvolle Kulturbotschafter vor und zeigt die zärtliche Seite von Iwan, dem Schrecklichen. Und wer fürchtet sich schon vor apokalyptischen Reitern, wenn er erfährt, dass es ja nur vier Mädchen vom Ponyhof sind? (Lustspielhaus, 2.1.)
Mit einem Vorschlag zum Optimismus kommt Christian Springer um die Ecke. Oder über die Jahresklippe. Er lässt sich nicht einschüchtern, wenn es so oft heißt: „Es geht nicht. Leider.“ (Schlachthof, 8.1.)
Diesen Mut muss man auch erst mal aufbringen: In Zeiten der Achtsamkeitsseminare, in denen Maxime ist, alles doch noch auf die Kette zu kriegen, bekennt Martin Zingsheim offen: „Irgendwas mach ich falsch.“ Tiefgründig! (Schlachthof, 9.1.)
Wer hat genug Traute, die absurdesten Momente des abgelaufenen Jahres noch einmal zu erleben? Tilman Lucke veranstaltet einen rasanten Ritt: „Lucking zurück“. (Schlachthof, 9.1.)
Seele baumeln lassen: Julius Fischer erzählt ein bisschen was, dann gibt’s Musik. Wohltuend: „Fischer for Compliments“. (Lustspielhaus, 10.1.)
Schnapsleichen, die verängstigte Dörfer terrorisieren. Raben, die sprechen. Und plötzlich färbt sich der Schnee blutrot. „Rauhnacht“ ist ein Kabarett-Thriller von und mit Stefan Leonhardsberger, zu dem Martin Schmid einen Breitwand-Live-Soundtrack einspielt. (Theater Leo 17, 11.1.)
Urban Priol hat mal wieder in die Steckdose gelangt. „Tilt“ heißt sein satirischer Jahresrückblick, der sie in sich hat, die Schärfe. (Kammerspiele, 11.1.)
Der Mann mit dem Pferdeschwanz ist zurück: Hagen Rether klemmt sich hinter das Piano und erkundet die „Liebe“. Das Dauerbrennerprogramm entlarvt Doppelmoral sowie konsumgeile Wurstigkeit und regt zum Selberdenken an. Was will man mehr? (Prinzregententheater, 13.1.)
Das Jahr ist noch kurz. Und schon hat Samuel Sibilski die Faxen dicke: „Reicht langsam!“ heißt sein schonungslos zynisches Solo. (Schlachthof, 14.1.)
Versöhnlicher wirkt da schon Philipp Weber. Er hat eine Lösung für viele gesellschaftliche Probleme: „Power to the Popel“. (Schlachthof, 15.1.)
Heilige Kühe schlachten: Das wagt Robert Griess, der mit Alice Köfer, Aydin Isik und Sonja Kling Unerschrockene rund um die Schlachtplatte versammelt hat. (Lustspielhaus, 16.1.)
Sie hat die Erziehung ihres Ehemanns erfolgreich abgeschlossen. Nun kann Tina Teubner nichts mehr aufhalten. „Wenn Du mich verlässt, komm ich mit“, sagt sie. Schön selbstbewusst! (Lustspielhaus, 18.1.)
Mit Schwarzsehern, Untergangsfanatikern und Spießern rechnet Florian Schroeder ab: „Schluss jetzt!“ heißt sein Jahresrückblick. (Alte Kongresshalle, 19.1.)
Von Sara Brandhuber kann man viel lernen – etwa über die dann doch nur eingeschränkte Sicherheit, die Schnitzschutzhosen bieten. „Gschneitzt und kampelt“, also fesch, legt sie wieder los. Auf Niederbairisch, Ehrensache! (Schlachthof, 22.1.)
Josef Hader liebt man. „Hader on Ice“ sollte man kennen. Großes Theater. (Volkstheater, 24.1.)
Wann hat Lenin in Münchner Bierhallen den Überblick verloren? War Elvis etwa doch im Hofbräuhaus? Und was nur treibt der Monaco Franze? München, du machst mich fertig nennt sich die Ensemble-Revue über die vogelwilden Jahre der Stadt. Mit Simon Pearce, Stefan Murr, Kathrin Anna Stahl, Annette Lubosch, Ian Chapman und Sandra Hollstein. (Lustspielhaus, 27.1.)
Ist nur Rom antik oder gibt es Romantik auch im bayerischen Wirtshaus? Fragen wie diesen geht Björn Puscha nach. Keine Latein- Vorkenntnisse erforderlich. (Vereinsheim, 28.1.)
Und dann verrät Marcel Kösling noch, wo das Bernsteinzimmer zu finden ist. Oder ob die Mondlandung am Ende gar nicht stattfand. Alles: „Streng geheim“, versteht sich. (Drehleier, 29.1.)