Gegen Saisonpanik kann man sich impfen – mit diesen Shows
Es ist ihr erstes abendfüllendes Solo. Und doch hat Lara Ermer ihre Themen gefunden – Sexismus im Alltag oder was man vom Luxus-Camping halten darf. „Zuckerjokes und Peitsche“ eben. (Vereinsheim, 3.12.)
Ihr Nackenschalk ist schon längst nicht mehr operabel: Petzenhauser und Wählt haben schon ganz viel Adventspyromanie und ausgedehntes Krippenspielen hinter sich. Autsch! (Schlachthof, 4.12.)
Neues KopfKinoKabarett mit dem Duo BlöZinger: „Bis morgen“ handelt vom Tod. Schön unernst. „Der Tod lächelt uns alle an“, sagt schon Marc Aurel. „Das Einzige, was man machen kann, ist zurücklächeln.“ (Schlachthof, 5.12.)
Raus aus der Vorweihnachtswinterdepression mit der Hektik in den Innenstädten und dem garantierten Zoff unter dem Baum: Stephan Bauer hat ein Gegenmittel. „Weihnachten fällt aus!“, verkündet er. „Josef gesteht alles.“ Jetzt kann der Schnee leise rieseln. (Schlachthof, 5.12.)
Vor vorschnellen Urteilen warnt Lucy van Kuhl im neuen Solo „Auf den zweiten Blick“. Innehalten, genießen! (KUBIZ Unterhaching, 6.12.)
Andrea Limmer geht die Sache ebenfalls gelassen an. Sie hat rechtzeitig Lametta püriert. Jetzt stellt sie sich ihrem Endgegner: der verknoteten Lichterkette. (Schlachthof, 7.12.)
Unberechenbar komisch: Kawus Kalantar aus Berlin ist eine Lichtgestalt der deutschen Stand-up-Szene. „Witzlebenstraße“ – muss man erleben! (Lustspielhaus, 9.12.)
Angemessen unchristlich bricht Moritz Hürtgen in seiner neuen Volkshow-Ausgabe in den Festtage-Endspurt auf. Er hat Paula Irmschler („Missy Magazin“) zu Gast. Außerdem kläfft sich Leo Fischer, der blutjunge „Titanic“- Chefredakteur, in der Late Night aus. (Volkstheater, 11.12.)
Sanftmütig stimmt dagegen der Mix aus Musical-Songs und Weihnachtsklassikern beim beschwingten Merry Musical-Abend. (Werk7 Theater, 11. bis 14.12.)
Im Freilaufgehege schnappen die Bühnen- Dinosaurier Julia von Miller und Ecco Meinecke Luft. Im eruptiv albernen, ab und an echt ernsten Programm „Jurassic Park – Wild Live Kabarett“ verabschieden sie sich vom Konzept Patriarchat. Zu vorschnell gefreut? (Fraunhofer, 12.12.)
Wer trägt die Verantwortung für den ganzen Mist? Max Uthoff weiß es. (Theater Leo 17, 12.12. und Kammerspiele, 31.12.)
Vertuschungsmanöver durchschauen: So etwas lernt man bei Sigi Zimmerschmied im genial doppelbödigen Programm „Dopplerleben“. (Fraunhofer, 13.12.)
Wigald Boning hält, was er verspricht: Er kündigte einst an, jeden Tag zum Baden zu gehen. Bei jedem Wetter. Hat er gemacht. War nicht immer lustig. (Lustspielhaus, 14.12.)
Helmut Eckl schleudert Satiren durch den Raum. Der Zither-Manä greift in die Saiten, Evelyn Huber lässt die Harfe zirpen: Sapperlott, scho wieder Weihnachten? Offenbar schon! (Fraunhofer, 18.12.)
Die Hafenrunde durch die Social-Media- Glitzerwelt hat Marco Gianni aus Berlin schon hinter sich. Nun verbeißt er sich wieder in der Realität. (Alte Kongresshalle, 19.12.)
Zurück zu liebgewonnener Tradition: Es gibt wieder einen Lach- und Schieß-Jahresrückblick. Politisch, bissig, zart hinterfotzig. (Drehleier, 23./28. und 29.12.)
Sie sind Zweifler vom Feinsten, keine Verzweifler: Und deswegen blicken Faltsch Wagoni auch gelassen zurück auf den Zustand der Zustände. „Die letzten Ironesen“ eben. (Pasinger Fabrik, 28., 29. und 31.12.)
Und dann rechnet natürlich noch Django Asül ab – im „Rückspiegel 2024“. (Deutsches Theater Silbersaal, 30.12., zuvor ab 4.12. im Lustspielhaus).