Die Ballettfestwoche meldet sich vom 12. bis 20. April zurück – in aller Leichtigkeit
Eine liebgewonnene Tradition. Ein feiner Termin im Frühjahrsveranstaltungskalender. Und schon jetzt ein Hauch von Sommerluft, der von fern an die schönste Zeit im Jahr erinnert – für Fans des Nationaltheaters: Dann nämlich, wenn sich der Max-Joseph-Platz ins große Sehen- und Gesehenwerden-Freiluft-Parkett während der Opernfestspiele verwandelt. Doch davon später.
Nun kehrt erst einmal die Ballettfestwoche zurück. Getanzt wird von 12. bis 20. April. Dabei zeigt das Bayerische Staatsballett Premieren, Gastspiele und die Highlights der aktuellen Saison. Sie eröffnet am 12. April mit der Premiere des Dreifach-Abends „Duato/Skeels/Eyal“. Dabei ist Sharon Eyals Autodance erstmals in München zu sehen, während Nacho Duatos „White Darkness“ zum ersten Mal in München vom Bayerischen Staatsballett getanzt wird. Der Kanadier Andrew Skeels feiert sein Debüt beim Staatsballett und kreiert eine Uraufführung für das Ensemble (auch am 14.4.). Alle drei Teile des
Gastspiels kreisen um Formen der Weltflucht, erinnern aber auch an exzessive Partynächte.
Zur Sache geht es dann bei der Premiere „Peeping Tom: Triptych“ – mit sogenanntem Physical Theatre als Gastspiel der belgischen Compagnie (16./17.4.). Sie präsentiert an zwei Abenden das dreiteilige Werk, das aus den Stücken „The Missing Door“, „The Lost Room“ und „The Hidden Floor“ besteht und das stark an Kinoarbeiten erinnert. Kein Zufall: Tänzerisch erkundet wird die Gedankenwelt eines Mannes, dessen Leben wie ein Film an ihm vorbeizieht. Entsprechend setzt sich das Bühnenbild aus drei Filmsets zusammen. Schauplatz ist ein Ozeandampfer. Auf Einladung von Ballettdirektor Laurent Hilaire präsentiert sich die Compagnie Peeping Tom erstmalig auf der Bühne des Nationaltheaters. „Triptych“ ging unter anderem aus Arbeiten hervor, die am Nederlands Dans Theater entstanden sind. 2020 wurden sie zu einem dreiteiligen Abend zusammengeführt wurden.
Und natürlich dürfen auch die aktuellen Arbeiten und das Repertoire nicht fehlen, wo das Staatsballett Muskeln zeigen kann. So sieht man unter anderem erneut Festspiel-Aufführungen von Hausproduktionen wie „Onegin“ (John Cranko, 13.4.), die „Tschaikowski-Ouvertüren“ (Alexei Ratmansky, 18.4.), „Le Parc“ (Angelin Preljocaj, 19.4.) und „La Bayadère“ (Patrice Bart, 20.4.). Eine traditionsreiche Leistungsschau des eigenen Ausbildungsschaffens ist die „Frühlings-Matinee der Heinz-Bosl-Stiftung“, die traditionell am Festivalsonntag eingeplant ist (14.4.).
Schon seit 1960 ist die alljährliche Ballettfestwoche ein Frühjahrshöhepunkt am Nationaltheater und aus dem Kalender der Tanzbegeisterten gar nicht wegzudenken. Und sie ist nicht nur ein Schaufenster für die Münchner, sondern ein touristischer Magnet: Die aktuellen Highlights des Spielplans und die hochkarätig besetzten Neuproduktionen locken Besucherinnen und Besucher aus aller Welt an. München leuchtet