Diese Stadt hat unzählige skurrile Fakten und Geschichten zu bieten. Höchste Zeit sie zu sammeln!
Wussten Sie denn, dass sich in der Frauenkirche der Leibhaftige mit einem Fußabdruck im Boden verewigt hat? Natürlich wussten Sie das! Aber haben Sie auch schon mal gehört, dass sich in der Kirche in Blickrichtung auf den Altar auf der rechten Seite diverse kleinere Altäre befinden, die unterschiedlichen Gilden gewidmet sind? Und dass dort über dem Bäckeraltar eine kleine goldene Brezn prangt, die nichts weniger als die weltweit einzige Breze in einer Sakralbaute darstellt? Ein wahrlich erhaben-atemberaubender Anblick, von dem sogar viele Münchner*innen nix wissen. Wenn ich Besuch von außerhalb bekomme, zeig ich die Brezn immer gern her. Zuerst kriegt man einen Lacher und dann wird sie eben doch fasziniert fotografiert. Eine Millionenstadt wie München hat unzählige solcher netten Skurrilitäten, Geschichten und besonderen Orte aufzuweisen – manche sind längst Kult, andere das Wissen weniger Eingeweihter. Wir, als Stadtmagazin wollen uns ab nächstem Heft auf Spurensuche begeben und einige Geschichten zu Tage fördern und wieder in die Köpfe der Stadtgesellschaft bringen. Dabei greifen wir auf unsere eigene Expertise, aber auch auf die Bücher „111 Orte in München die man gesehen haben muss“ von Rüdiger Liedtke aus dem emons:-Verlag zurück, die an dieser Stelle wärmstens empfohlen seien.
Schicken Sie uns ihre Geschichten!
Aber, da wir auf der Suche nach wahren Juwelen des unnützen aber höchstinteressanten Wissens über unsere schöne Stadt sind, seien an dieser Stelle auch sie, liebe lesende Person, wärmstens dazu aufgerufen, uns ihre interessanten Fakten und Geschichten zu München zu schreiben. Gerne per Mail an die [email protected].
Nessie in München?
Und nun zur Feier der neuen Rubrik noch eine Geschichte, die mir persönlich von einer Legende der Maxvorstadt erzählt wurde: Zum Studium wohnte ich in der Schleißheimer Straße auf Höhe des Karstadts am Nordbad, der gegen Ende der Coronazeit leider in ein langsam mit Brackwasser vollaufendes Loch verwandelt wurde. Zwischen Schelling- und Görresstraße gab es eine alteingesessene Boazn namens Nessie. Betrieben von der wunderbaren und eben legendären Wirtin Johanna, die ihre Bar aus einer großen Liebe zum sagenumwobenen Monster von Loch Ness so nannte, war das Nessie ein Anlaufort für viele Menschen, die in der teilweise doch faden Maxvorstadt auch nach 1 Uhr nachts noch unter netten Leuten ein Getränk zu sich nehmen wollten. An einem dieser Abende erzählte die Johanna schließlich, dass unter der Decke der länglichen Barräumlichkeiten früher eine circa 5 Meter lange Seeschlange aus Pappmaché hing. Befreundete Musiker nahmen das Ungeheuer eines schönen Sommertages zur Dekoration mit auf ein Isarfloß und warfen es schließlich im Taumel der Lebensfreude in den Fluss, wo es umgehend versank. Kurz: München hat sein eigenes Monster von Loch Ness! Und niemand weiß davon, bis es eines schrecklichen Tages wieder aus der Isar auftauchen und Chaos über die Stadt hereinbrechen lassen wird… Ok, wieder ernsthaft – Sie sehen: Auch kleinere Geschichten, die lediglich in manchen Stadtteilen, Boazn und anderen Biotopen etwas Ruhm genießen, interessieren uns brennend. Wir freuen uns schon sehr auf ihre Zuschriften.