Der Münchner Fasching ist kurz aber lustig – hier ein paar Tipps für den Höhepunkt der närrischen Zeit
Die Zeiten als sich der ein oder die andere vom „Unsinnigen Donnerstag“ bis zum Kehraus am Faschingsdienstag von ihren Familien verabschiedeten und wahlweise im Bayerischen Hof, wie der Vater eines guten Freundes, oder bei diversen „Faschingsbekanntschaften“ (Monaco Franze) einquartiert haben, ist wahrscheinlich endgültig vorbei – trotzdem locken etliche Veranstaltungen im nicht gerade als Karnevals-Hochburg bekannten München zu einer närrischen Auszeit vom zugegeben durch Energiekrise, Inflation, Corona-Nachwehen, Ukraine-Krieg und Erbeben in Türkei und Syrien überschatteten Alltag.
Und ein bisserl Karneval muss aber auch in München sein: Ganz nach original Kölscher Tradition feiert der Club Ruby am 16. Februar Weiberfastnacht wie die Jecken am Rhein mit echtem Kölsch unter dem Motto „Ov krüzz oder quer“. Am Faschingssonntag, den 19.2, feiern die Damischen Ritter dann wieder ihren traditionellen „Kinderball am Hofe Herzog Kasimir III.“ im Löwenbräukeller.
Die „Weißen Feste“ in der Akademie der Künste und in der Max-Emmanuel-Brauerei waren Legende – wer sich heuer immer noch in Smoking und Dinnerjacket oder in ein kleines Schwarzes oder Weißes stürzen möchte, um die Nächte durchzufeiern, hat in der Isarpost am Sendlinger-Tor-Platz (18./20.2) und in der Allacher Schießstätte (18.2.) Gelegenheit dazu. Zum Weiberfasching am 16. Februar wird Hackerhaus in der Sendlinger Straße 14 Partylocation, hier ist das Roy (früher am Sendlinger Tor) im Untergeschoss eingezogen. Gefeiert wird bis 1 Uhr früh, am Faschingsdienstag wird ab 12 Uhr hier zum Kehraus geladen. Auch das Schneider Bräuhaus im Tal lädt am Rosenmontag und Faschingsdienstag zum lustigen Faschingstreiben, unter anderem mit Livemusik von Roland Hefter (Di ab 14 Uhr) und DJ.
Vom 19. bis 21. verwandelt sich die Innenstadt (soweit das die Sicherheit für die Sicherheit-Konferenz zulässt) in ein buntes Treiben mit diversen Bühnen und musikalischen Darbietungen, legendär ist natürlich der „Tanz der Marktfrauen“ am Faschingsdienstag, an den Viktualienmarkt-Ständen werden anstelle von Obst und Gemüse dazu Bier, Wein, Sekt und Glühwein verkauft.
Und: Seit einigen Jahren laden die Innenstadt-Wirte am Rosenmontag zum Weißwurstessen (1 Euro pro Wurst!) ein – nach altem Brauch (und Kapazität) am Vormittag, Zwölf-Uhr-Läuten usw. Also los, Pappnase auf, in München reicht das schon, aber ein bisserl mehr Kostüm wäre auch schön, und endlich wieder rein ins Getümmel nach zwei Jahren Entzug.