München hat viel zu bieten – für Touristen wie auch für Einheimische. Warum also immer in die Ferne schweifen? Wie wär’s mal mit Stadtführungen durch heimatliche Gefilde?
Spätestens dann, wenn man als Münchner auswärtigen Freunden die Stadt einmal näher zeigt, fällt einem oft auf, wie wenig man über seine eigene Heimat weiß. Okay, im Jahr 1158 war die Stadtgründung, Heinrich der Löwe, die Wittelsbacher, König Ludwig in zweifacher Ausführung – das haben die meisten noch parat. Aber wenn’s dann in die Tiefe geht, herrscht peinlich berührtes Schweigen im urbanen Walde. Dann sollte man doch lieber professionelle Stadtführer heranlassen.
Genau die haben wir einmal näher unter die Lupe genommen und uns dabei auf Anbieter konzentriert, die München aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel zeigen oder Facetten beleuchten, mit denen wir nicht gerechnet hätten. So können Einheimische und Auswärtige die Stadt noch einmal von einer ganz anderen Seite kennenlernen.
Drehorte München
Im Gegensatz dazu stehen bei Drehorte München eher die repräsentativen Orte der Stadt im Mittelpunkt. Wer wissen möchte, wo der Monaco Franze, der ewige Stenz, am liebsten flanierte und flirtete oder wo „Meister Eder und sein Pumuckl“ gedreht wurde, ist bei Filmfan Sebastian Kuboth an der richtigen Adresse. Er hat auf seinen Führungen auch Anekdoten, Hintergrundinfos und Bildmaterial zu den Schauplätzen weiterer Produktionen wie „Polizeiinspektion 1“ oder „Die Hausmeisterin“ parat. Mehr auf der Webseite www.drehortemuenchen.de.
Musikalische und kulinarische Stadtführungen von MucTours
Mit den Stadtentdeckern von MucTours können insbesondere Musikfans und gastronomisch Interessierte München im wahrsten Sinne des Wortes voll auskosten. Zum einen organisieren die Macher eine Glockenbach-Tour auf den Spuren von Queen-Sänger Freddie Mercury, der in den 80er-Jahren viel Zeit in München verbrachte. Zum anderen bieten sie eine „Schickeria Schwabing“-Tour an, in der die wilden Zeiten des Stadtviertels von den Hippies bis zu den Schickis der heutigen Ära anaschaulich gegenübergestellt werden – natürlich mit Einkehrschwüngen in Kultlokale. Die stets integrierte kulinarische Komponente der Touren zeigt sich besonders bei den Bar- und Weintouren. Diese Rundgänge durch verschiedene Viertel umfassen tolle Tropfen oder Signature Drinks, amüsante Anekdoten und das persönliche Kennenlernen der Macher. Die komplette Palette an Touren findet sich hier: www.muctours.de
Streetart-Safari durch München
In Film und Fernsehen ist München seit jeher präsent. Aber wusstet ihr auch, dass die Streetart-Szene in der Stadt besonders bunt und vielfältig ist? Mehr noch: Die deutsche Graffiti-Bewegung hatte Anfang der 1980er-Jahre ihren Ursprung in der bayerischen Landeshauptstadt. Um das Erbe der sprayenden Straßenkünstler mal genauer in Augenschein zu nehmen, empfiehlt sich eine Streetart-München-Safari. Ein wichtiger Schauplatz ist die Donnersbergerbrücke. Auf Wunsch geht’s mit dem Radl aber auch vom Friedensengel bis ins Schlachthofviertel. Weitere Infos gibt’s hier: www.muenchen-safari.de.
Kräftig reintreten mit den Pedalhelden
Bleiben wir doch gleich bei den Zweirädern, genauer gesagt sprechen wir doch mal über die Pedalhelden. Bei diesem Touranbieter kann man wählen zwischen Touren mit normalen Fahrrädern, mit Rikschas, mit E-Scootern oder mit sogenannten Conference-Bikes für mehrere Personen. Diese „Konferenzen“ fallen übrigens ziemlich feucht-fröhlich aus, egal ob in der Bier- oder in der Prosecco-Variante. Noch ein extra Tipp für Verliebte: der E-Fiaker. Damit kann man sich mit Korb an Bord zu seinem bevorzugten Picknickort chauffieren lassen. Alle Tour-Optionen finden Sie auf der Website www.pedalhelden.de.
Stadtführungen mit Kostproben
Wer beim Touren zusätzlich den kulinarischen Horizont erweitern möchte, sollte sich mal bei Eat The World umsehen. Hier verspricht man den Teilnehmenden dreistündige kulinarisch-kulturelle Stadtführungen zu Fuß, die mit bis zu sechs kleinen Kostproben garniert sind. Acht verschiedene Viertel stehen zur Wahl. Im Normalpreis von 44 Euro sind die Führungen, die Kostproben und eine Stadtviertel-Broschüre enthalten. Mehr zu den einzelnen Touren: www.eat-the-world.com
Musikspaziergänge durch München
Führungen mit dem Thema klassische Musik als Schwerpunkt sind die Spezialität der Münchner Musikspaziergänge. Die Bandbreite reicht von Mozarts und Richard Strauss’ Wirken in München über „Opern(t)räume“ und 500 Jahre Historie als Musikstadt bis zu verbotenen Klängen zur Zeit des Nationalsozialismus. Bei den Rundgängen entdeckt man Orte, an denen Musikgeschichte geschrieben wurde, aber auch die früheren Wohnhäuser berühmter Komponisten. Mehr Informationen dazu: musikspaziergang.de
Krimi-Rallyes durch München
Interaktion ist bei den Krimirallyes vom Weis(s)en Stadtvogel besonders gefragt. Hier gilt es nämlich, gemeinsam einen Mordfall zu lösen. Nach einer kurzen Einführung zum Kriminalfall und der Erklärung der Spielregeln und des Gesamtablaufs durch den Hauptkommissar bekommt jedes Team Ermittler-Sets. Die einzelnen Crews untersuchen damit die Tatorte nach Hinweisen und Spuren. Überraschend tauchen immer wieder eigens engagierte Schauspieler als vermeintliche Zeugen auf. Kann man denen wirklich glauben? Die Auflösung gibt’s ganz am Ende. Und alle Infos vorab hier: www.stadtvogel.de
Tiefgründige Stadtführungen
Darf’s noch etwas geheimnisvoller sein? Dann könnte die zweieinhalbstündige „Unterirdisch & extravagant“-Führung von Stadtfuehrung.info das Richtige sein. Hier erkundet die Gruppe mit ihrem Guide die verschiedensten Untergründe Münchens, darunter ein unterirdisches Burggewölbe, eine unterirdische Krypta mit Sarkophagen, ein unterirdisches Wasserwerk und das versteckte frühere Rotlichtmilieu. Sehr spannend und angenehm kühl an heißen Sommertagen. Auch die anderen Touren sind ziemlich ungewöhnlich, siehe www.stadtfuehrung.info.
Geheimnisvolle Touren
In eine ähnliche Kerbe schlagen die Stadtspürer mit ihrer Tour „Geheimes München“, nur dass es in diesem Fall mehr um die Illuminaten, die Freimaurer und andere Geheimbünde geht. Die Teilnehmer*innen erfahren auf dieser Führung, was es mit dem Orden des Goldenen Vlieses auf sich hat, dessen Insignien wir allenthalben begegnen? Sie lernen die sogenannten Guglmänner kennen und eine ungewöhnliche Verbindung zwischen der Frauenkirche und den Tempelrittern. Alles sehr geheimnisvoll, dafür ist die Webseite umso klarer strukturiert: www.stadtspuerer.de.