Franz Beckenbauer ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Die ARD sendet am heutigen Montagabend um 20.30 Uhr eine Doku über die Fußball-Legende
Weltmeister als Spieler und Trainer, Vater des Sommermärchens 2006, Werbeikone, Weltstar und zeitweilig gar Popstar – der Mann, den alle nur den „Kaiser“ nannten, prägte auch das Bild der Bundesrepublik Deutschland wie kaum jemand sonst. Beckenbauer ist nun im Alter von 78 Jahren nach längerer Krankheit am Sonntag verstorben.
„In tiefer Trauer teilen wir mit, dass mein Mann und unser Vater Franz Beckenbauer am gestrigen Sonntag im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen ist“, lautet das offizielle Statement von Ehefrau Heidi und Familie.
Blick auf ein Gesamtlebenswerk
Bereits am Sonntagabend wurde eine ARD-Dokumentation über den „Kaiser“ im Sender angekündigt, die am heutigen Montagabend um 20.30 Uhr gesendet wird.
Die Autoren Philipp Grüll und Christoph Nahr verweben im Dokumentarfilm „Beckenbauer“ die vielen Facetten dieser Persönlichkeit zu einem Blick auf ein Gesamtlebenswerk mit sehr viel Licht, aber auch Schatten.
Der Film zeigt natürlich die sportliche Karriere des Ausnahmefußballers, der oft in einem Atemzug mit der Legende Pele genannt wurde: 1965 der Aufstieg mit dem FC Bayern in die Bundesliga, 1974 der WM-Titel im eigenen Land als Kapitän, seine Gastspiele in den Vereinigten Staaten in New York City und natürlich der WM-Triumph 1990 in Italien als Bundestrainer.
Weggefährten erzählen
Weggefährten aus allen Phasen seiner sportlichen Karriere wie Günter Netzer, Paul Breitner und Lothar Matthäus erzählen über den Mitspieler, begnadeten Fußballer, Trainer und Menschen. Bisher unbekanntes Archivmaterial vervollständigt ein neues Bild vom Leben und Lebenswerk des Menschen und Jahrhundert-Fußballers Franz Beckenbauer.
Darüber hinaus berichtet Walter Beckenbauer über Kindheit und komplexe Beziehung zu seinem berühmten Bruder Franz, die Autoren sprechen mit dessen ehemaliger Lebensgefährtin Diane Sandmann und seiner geschiedenen Frau Sybille über den Mann und Lebenspartner Beckenbauer.
Auch ehemalige Spitzen-Politiker wie Wolfgang Schäuble, Otto Schily und Joschka Fischer erzählen von persönlichen Begegnungen mit Franz Beckenbauer und seiner Rolle in der Geschichte der Bundesrepublik.
Doch die Doku zeigt nicht nur die schönen und glorreichen Momente der Karriere des „Kaisers“, auch dunklere Kapitel wie WM-Vergabe 2006 werden beleuchtet.
Franz Beckenbauer lebte seit Jahren sehr zurückgezogen mit seiner dritten Ehefrau Heidi in der Nähe von Salzburg; von Walter Beckenbauer erfuhr die Öffentlichkeit kürzlich, dass es „ihm nicht gut gehe“. Nun ist die größte deutsche Fußball-Legende im Alter von 78 Jahren verstorben. Das Land trauert um seinen „Kaiser“.
Dokumentation „Beckenbauer“, Montag, den 9. Januar, ARD 20.30 Uhr. Bereits seit dem 2. Januar ist die Doku in der ARD-Mediathek hier zu sehen.