Traditionelles Gefeier mit Live-Konzerten und Partys vom 9. bis 11. Januar!
Halleluja, wer hätte das gedacht! Und was hätten nur all die Münchnerinnen und Münchner, deren Herz für den musikalischen Untergrund von Metal über Hardcore und Punk bis HipHop, Folk und Pop schlägt, nur die ganze Zeit gemacht? Wo hätten sie sich all die Bands nur angehört, wo die stringent alternativen Partys gefeiert und wo sich politisch informiert, hätte sich nicht einst Hans-Georg Stocker seine Vision vom Kulturzentrum (der etwas anderen Art) erfüllt? Lange Frage, kurze Antwort: Nichts und nirgends!
End Of Green am 11.1.
Denn die Intension Stockers war es stets strukturelle wie inhaltliche Defizite in München in den Bereichen der Jugend- und Szenekultur zu beheben, was er und sein Team bis heute mit Bravour umsetzt. Seit dem 11. Januar 1991 war es schließlich offiziell und das Backstage eröffnet, anfangs noch in der Graubündner Straße in Fürstenried-West, später dann in der Helmholtzstraße und schließlich am heutigen Standort in der Reitknechtstr. 6 an der Friedenheimer Brücke.
Das erstaunliche daran, den gesamten Aufbau hat Stocker eigenfinanziert, ohne je eine müde Mark aus dem Stadtsäckl zu bekommen. Ohne öffentliche finanzielle Förderung gelang es ihm also dennoch ordentlich zu wirtschaften, stets ohne primäre Gewinnorientierung, sondern einzig der Gewährleistung von möglichst nicht kommerziellen Angeboten. 1999 zum Beispiel gab der damals hierzulande noch weitgehend unbekannt US-Rapper Eminem im Backstage sein erstes Deutschland-Konzert.
Starkes Line up in allen Hallen
Seither feiern Stocker und seine Backstagler jeden Januar ein ausgelassenes Fest, zu dem sie immer wieder gerne altgediente Live-Haudegen einladen. 2025 wird am 9. der Bud Spenzer Heart Chor die Jubiläumssause eröffnen. Dieser setzt hier dem Schauspieler, Spitzensportler und überhaupt Universalgenie (er machte auch als Erfinder, Musiker, Komponist und Fluglinienbesitzer von sich reden) ein musikalisches Denkmal. Interpretiert werden Songs der italienischen Brüder Guido und Maurizio de Angelis, besser bekannt unter dem Pseudonym Oliver Onions, die für die Soundtracks der kultigen Haudrauf-Filme verantwortlich zeichnen.
Bud Spencer Heart Chor am 9.1.
Tags drauf dann fackeln Talco aus Venedig ihr von zackigen Rhythmen, schmetternden Bläsern und kantigen Gitarrenriffs angetriebenes Ska-Punk-Feuerwerk ab. Ihnen zur Seite stehen dann neben den Düsseldorfer Off-Beat-Spezialisten The Tips auch die Kieler Nordlichter Tequila & The Sunrise Gang, deren Reggae-Ska-Punk schon im Vorprogramm der Beatsteaks, Less Than Jake, Mad Caddies und/oder Pantheón Rococó für Furore sorgte.
Tequila & The Sunrise Gang am 10.1.
Am dritten Tag dann beenden End Of Green und zwei Münchner Ska-Legenden das diesjährige Festprogramm: Bluekilla und beNUTS. Doch first things first: End Of Green – die nicht erst seit dem von dreisten Unionisten und Rechtsradikalen – wider besseren Wissens – künstlich und postfaktisch herbei geredeten „Ende“ der Grünen (Partei) so heißen. Vielmehr, so Sänger Michael Huber, stehe der Name für „das Ende der durch die Farbe Grün symbolisierten Hoffnung“, was ja dann auch schon wieder passt, irgendwie… Sie selbst bezeichnen ihre Musik als Depressed Subcore, denn textlich geht es um Themen wie Einsamkeit, Depressionen, Schmerz und Tod. Das wiederum schert die in Würde gealterten Two-Tone-Helden von Bluekilla und den beNUTS nur peripher, weswegen diese gemeinsam zum Tanz bitten und für ausgelassene Partylaune sorgen werden.