Das ehemalige Anna-Hotel in der Schützenstraße hat sich unter der Leitung von Konstantin Irnsperger und Markus Sutor ins Hotel Yours Truly verwandelt.
“MfG – mit freundlichen Grüßen, die Welt liegt uns zu Füßen, denn wir stehen drauf” sangen vor mittlerweile 22 Jahren Die Fantastischen Vier. Die famosen Zwei, namentlich Konstantin Irnsperger und Markus Sutor, haben sich das englische Pendant der Grußformel zur Brust genommen und daraus ein Hotelkonzept entwickelt. Yours Truly heißt ihre neue, super zentral gelegene Beherbergungsstätte mit 73 Zimmern.
Viele dürften die beiden Herren noch aus dem Nachtleben kennen. Konstantin Irnsperger hatte z.B. beim Meinburk-Club und beim Café Bangkok die Hände im Spiel, Markus Sutor war früher als Eventveranstalter aktiv und machte zwischenzeitlich das Sugar in der Herzogspitalstraße. Nach einigen wilden Partyjahren lassen sie es inzwischen etwas ruhiger angehen. Der Gastronomie sind sie aber treu geblieben, sie orientierten sich lediglich um in Richtung Hotellerie.
Wir trafen uns diese Woche im Yours Truly Hotel am Stachus mit Konstantin Irnsperger, der übrigens auch das Hotel Haus im Tal betreibt, zu einer Besichtigung mit anschließendem Interview.
Ihr habt das Hotel ja recht kurzfristig eröffnet, man erkennt auch noch ein paar Überbleibsel von früher. Erzähl bitte mal ein wenig von den Begleitumständen hier!
Wir wollen in einem Jahr oder in anderthalb Jahren das ganze Interieur neu machen. Wir haben jetzt erst mal das Interieur vom Anna übernommen. Der Grund, warum wir es nicht direkt gemacht haben, ist weil wir Planungsvorlauf brauchen. Aber dadurch, dass wir es so kurzfristig übernommen haben, haben wir gesagt, wir müssen es erst mal so betreiben wie es ist, um in Ruhe zu planen, wie wir es denn umbauen und umgestalten wollen und dann würden wir es entsprechend angehen.
Der Name Yours Truly hört sich ja ziemlich international, fast nach einer Kette an. Dem ist aber nicht so, oder?
Nein, tatsächlich nicht. Es gibt in den USA auch ein Yours Truly, haben wir erst kürzlich herausgefunden. Daher ist auch noch nicht ganz klar, ob der Name final bleibt, oder ob wir noch mal was anpassen, Das hängt auch mit dem Umbau zusammen, danach soll alles aus einem Guss sein.
Wie hat sich das eigentlich so entwickelt, deine Wandlung hin zum Hotelier?
Ich bin – wie wir alle – natürlich auch älter geworden und habe mich dann irgendwann gefragt, was ist denn der nächste Schritt, was passt zum Älterwerden? Da bin ich zu dem Schluss gekommen, Hotel wäre ganz gut. Das hat dann mit dem Haus im Tal angefangen, wo wir zum Glück als Nicht-Hoteliers eine Chance bekommen haben. Unser Vorteil ist jetzt, dass wir schon einmal bewiesen haben, dass wir es können und wissen, wie es geht. Das macht es uns jetzt ein bisschen leichter.
Ihr habt ja über Social Media bereits mit selbst gemalten Bildern für die einzelnen Zimmer auf euch aufmerksam gemacht. Wer hat sich da denn alles künstlerisch betätigt?
Der Robert Wittl hat für uns gemalt, der Nikias Hofmann, aber auch Alle Farben, der DJ. Außerdem gab es verschiedenste Influencer, die gemalt haben. Die alten Bilder waren bei der Übergabe nicht mehr vorhanden, die wurden rausgenommen. Also mussten wir was Neues machen. Unsere Idee: Warum machen wir nicht einfach selber Bilder, zusammen mit Leuten, die eigentlich keine Künstler sind? So haben wir es umgesetzt. Kann sein, dass mal kein Meisterwerk im Zimmer hängt, aber dafür hat es eine Geschichte.
Ihr seid ein modernes Hotel, vieles läuft digital ab. Erzähl bitte mal Näheres dazu!
Unser Concierge ist ein WhatsApp-Concierge, Alle Fragen, die man so hat, kann man rund um die Uhr einfach schnell per WhatsApp klären, z.B. kurz mal einen Google-Maps-Link schicken für die Pakplatzsuche. Zu Coronazeiten ist der Check-in relativ eigenständig organisiert. Die Gäste kommen an, mit einem Pincode öffnen sie die Tür unten, bekommen ihre hinterlegte Karte und haben den Meldeschein bereits digital ausgefüllt. Aber normalerweise, wenn Corona nicht wäre, würden wir den Gast schon gerne noch persönlicher empfangen. Die bürokratischen Prozesse sind aber auf jeden Fall schon erledigt, das ist gut.
Du machst das Hotel ja nicht alleine. Wer sind deine Partner?
Mein Partner im Hotel ist der Markus Sutor, zugleich auch der Investor. Ich kümmere mich um das laufende Business, er um den finanziellen Part. Für unser Restaurant sind wir auch schnell fündig geworden. Ich habe mit Hassa Kohestani ja schon das Salò gemacht, und Markus ist gerne Gast bei Hassa seit jeher. Daher haben wir ihn als erstes gefragt und er hatte super Lust drauf.
Was erwartest du dir für die nächsten Jahre mit dem Yours Truly Hotel?
Wir gehen davon aus, dass dieser Standort in den nächsten Jahren super interessant wird. Wir haben dann den neuen Königshof vor der Tür, eines der architektonischen Top-Objekte der Stadt. Die Fußgängerzone in der Schützenstraße soll auch aufgewertet werden. Jetzt haben wir zwar noch etwas Baustelle, aber perspektivisch einen Standort, der sich wirklich gut entwickelt.
Interview: Alex Wulkow
Yours Truly Hotel, Schützenstr. 1
www.yourstrulyhotel.com