ACT des Monats Januar : PAUL HOLLAND

Ab 2025 haben wir mit dem „ACT des Monats“ eine neue Kolumne, in der wir die spannendsten Musikerinnen und Musiker aus München (und Umgebung) vorstellen. Im Januar fiel unsere Wahl auf den Folk-Singer/Songwriter Paul Holland.

„Einen Plan B gibt es nicht!“

So gestand es Paul Holland im März 2024 dem SWR in der Kultursendung „Hausbesuche“. Da hatte der Halbmünchner/Halbbrite gerade den „Förderpreis junge Ulmer Kunst“ in der Sparte Pop überreicht bekommen. Richtig gelesen: Ulm, sein aktueller Wohnsitz, doch München ist nach wie vor seine musikalische Heimat, um sich hier seinen Unterhalt mit der Straßenmusik zu verdienen. Viele kennen den auffallend hübschen jungen Mann mit der souligen Reibeisenstimme schon von seinen Busking-Gigs am Münchner Hofgarten oder seinen Support-Shows für James Hersey und New West.

Da es keinen Plan B gibt, tut der 26-Jährige natürlich gut daran Plan A umzusetzen: Ende Dezember erschien nun seine wunderschöne, ebenso minimalistisch wie wohltemperiert aufgenommene DIY-EP „Everything“ auf Vinyl (und CD), nachdem diese bereits digital veröffentlicht wurde. Vorstellen durfte Paul Holland sein Debüt im November und Dezember bereits als Tour-Support von Jesper Munk, und wer im ausverkauften Volkstheater dabei war weiß, wie sehr das Auditorium beeindruckt war von seinem Vortrag. Paul Holland sieht sich in der Tradition des US-/UK-Folk, irgendwo zwischen Künstlern wie Passenger, Gregory Alan Isakov, Leif Vollebekk und The Tallest Man On Earth. Gerade war er wieder im Studio um gemeinsam mit seiner Band das Longplay-Debüt bei Ralv Milberg (Die Nerven u.a.) aufzunehmen. Am 16.1. aber präsentiert er erstmal seine überaus hörenswerte EP live im KAP37 zusammen mit dem ewigen Deutschpop-Talent Paul Kowol. Zugabe dann am 6.2. als Support der legendären Soul Asylum im Strom.

Q & A

1. Was inspiriert dich?

Das Leben würde ich sagen. Oft Menschen die mir nahe sind und eigene persönliche Krisen. Aber auch alltägliche Dinge. Ob das in der Natur ist oder in einer Ausstellung. Ich finde hauptsächlich Inspiration und einen Ansporn außerhalb der Musik. Das kann ich aber dann wiederrum in die Musik übertragen. Ohne das eigentliche und wirkliche Leben würde das sonst nicht entstehen können.

2. Dein absoluter Geheimtipp für München (und warum)?

Ist kein wirklicher Geheimtipp, aber Ich würde sagen die ganzen Grünanlagen. Ob der englische Garten oder auch an der Isar. München ist so wahnsinnig gut vernetzt, dass du auch in null Komma nichts an einem See bist und dich mitten im Grünen befindest.

3. Wo siehst du dich in zehn Jahren?

Das ist eine Frage die ich gar nicht so genau beantworten kann und das finde ich auch gut so. Ich finde mittlerweile einen angenehmen Halt im dynamischen Leben und bin gerne direkt im Moment. Klar plane ich auch viel und diese Ansicht ist nicht immer möglich aber zumindest erstrebenswert. Ich versuche alles anzugehen was unmittelbar vor mir liegt und was ich beeinflussen kann. Wir verändern uns auch. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass ich weiterhin in der Musik tätig sein werde, in welcher Form auch immer.

4. Was ge-/missfällt dir in/an München?

Mir gefällt die Vielfalt und Spanne an Menschen, die man kennenlernt, und vor allem wie sauber und grün München ist (vor allem im Vergleich mit anderen Städten). Im Gegenteil ist München schon etwas abgeschottet von anderen Städten. Das macht sich zumindest im Kreativen Bereich bemerkbar finde ich.

5. Welchen (Münchner) Prominenten würdest du gerne zum Kaffee/Bier treffen?

Freddie Mercury hat mal in München gelebt, zählt das 😉

6. München ist für mich wie …

… nach Hause kommen. In München hat sich für mich musikalisch fast alles ergeben. Viele meiner ersten Male waren hier. Das erste Mal Straßenmusik, der erste Auftritt usw. Das werde ich immer mit München verbinden.