Theresienwiese im Winter

Theresienwiese

Unter den Augen der Bavaria

Was wäre die Theresienwiese ohne das Oktoberfest? Auf jeden Fall nicht weltbekannt. Und auch der Name Wiesn hätte sich wohl nicht fürs größte Volksfest der Erde etabliert. Doch der Festplatz mit der Bavaria-Statue und der Ruhmeshalle im Westen sowie der St. Paulskirche im Norden ist nicht nur im September und Oktober einen Besuch wert. 

Wie kam die Theresienwiese eigentlich zu ihrem Namen? Das hängt mit der Hochzeit von Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen zusammen, die 1810 den späteren bayerischen König Ludwig I. heiratete. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde ein Pferderennen auf der damaligen Wiese vor den Toren Münchens veranstaltet. So machte das öde Grasland also Bekanntschaft mit galoppierenden Pferdehufen, während rund 50.000 Neugierige das Rennen von einem Hang über der Wiese aus verfolgten. Der Braut zu Ehren wurde die Fläche mit königlicher Genehmigung fortan „Theresiens Wiese“ genannt. Im Jahr darauf fand wieder ein Pferderennen statt und nach und nach gesellten sich mehr Buden und Bierverkaufsstände dazu. So entstand also die Tradition des Oktoberfests.

Bis die Statue der Bavaria die Szenerie überblickte, vergingen übrigens noch ein paar Jahre. Die 18 Meter hohe Schutzpatronin Bayerns wurde zwischen 1843 und 1850 vom Münchner Künstler Ludwig Schwanthaler im Auftrag Ludwigs I. entworfen und aus Bronze gegossen. Das größte Münchner Madl aus einem Guss zu schaffen, war damals eine technische Meisterleistung. Eingerahmt wird die Bavaria vom Kolossalbau der Ruhmeshalle, die viel bayerische Geschichte atmet. Denn in der dreiflügeligen Säulenhalle stehen einige Büsten bedeutender Bayern aus den letzten Jahrhunderten, darunter der Maler Albrecht Dürer, der Komponist Carl Orff und der Schriftsteller Ludwig Thoma.

Fakten zur Theresienwiese

  • Entstehung: 1810 als fester Ort für ein Pferderennen unter diesem Namen etabliert
  • Initiator: König Ludwig I.
  • Fläche: 42 Hektar (entspricht etwa 60 Fußballfeldern)
  • Höhe der Bavaria: 18 Meter
  • Höhe der Paulskirche: 97 Meter

Wissenswertes zur Theresienwiese

  • Wenn nicht gerade das weltberühmte Oktoberfest die Trachtenträgertradition mit bisweilen tragischen Geschmacksverirrungen “bereichert”, kann es auf der Theresienwiese recht beschaulich zugehen. Ein paar Skater und Radler, Spaziergänger und Gassigeher kreuzen im Alltag das Areal und bilden so ein ziemliches Kontrastprogramm zum Trubel während der Festivitäten. Neben der Wiesn findet hier ja auch noch das Frühlingsfest mit Münchens größtem Flohmarkt und einem Oldtimerfestival sowie das Winter-Tollwoodfestival zum Jahresende statt.
  • Den allerbesten Blick auf die Theresienwiese habt ihr vom Turm der St. Pauls-Kirche am Nordrand der Theresienwiese – allerdings nur zur Wiesn. Dann ist die Aussichtsplattform am Hauptturm nämlich geöffnet und man kann wunderbar bis zu den Alpen blicken. Das zwischen 1892 und 1906 erbaute, katholische Gotteshaus im neugotischen Stil hat übrigens derselbe Architekt entworfen wie das Neue Rathaus am Marienplatz: Georg Ritter von Hauberrisser. Die Paulskirche erlebte auch einmal einen tragischen Flugzeugabsturz: im Dezember 1960 streifte ein US-amerikanisches Flugzeug den Hauptturm und stürzte ab auf eine Straßenbahn. 20 Flugzeuginsassen und 32 Menschen am Boden starben bei dem Unglück.
  • Viele wissen das gar nicht, aber ihr könnt – zumindest im Sommerhalbjahr – auch einen Blick in das Innenleben der Bavaria werfen. Über eine Wendeltreppe geht es 18 Meter hinauf bis in den Kopf der Statue, von wo aus ihr wunderbar auf die Theresienwiese blicken könnt.
Oktoberfest Panorama

Infos & Karte

  • Adresse: Theresienwiese, 80336 München
  • Öffnungszeiten (Besichtigung der Bavaria): Anfang April bis Mitte Oktober, täglich 9 bis 18 Uhr
  • Nächste Haltestelle: U4/5 Theresienwiese (Fahrplanauskunft)
  • Nächstes Parkhaus: Forum Schwanthalerhöhe (Gollierstr. 6)