Hier schlägt das Herz der Stadt
Trefft ihr euch mit anderen in der Innenstadt, ist der öffentlich top angebundene Marienplatz die ideale Wahl. Die Mariensäule, den Fischbrunnen oder auch die Tourist-Information im Neuen Rathaus kennen und finden auch fast alle. Von dort aus könnt ihr perfekt eine Shoppingrunde starten. Am Marienplatz, in der Fußgängerzone und in den Nebenstraßen ballen sich ja die Geschäfte. Und Lokale für eine Kaffeepause gibt’s ebenfalls genug.
Der Marienplatz heißt noch gar nicht so lange Marienplatz. Anfangs nannte man den Kreuzungspunkt der Straße vom Sendlinger zum Schwabinger Tor (Odeonsplatz) und der Salzstraße in Ost-West-Richtung noch profan Marktplatz bzw. Schrannenplatz, als hier vor allem Getreide verkauft wurde. 1638 ließ Kurfürst Maximilian I. die in der Platzmitte stehende Mariensäule zum Dank für die Schonung der Stadt während der schwedischen Besatzung im Dreißigjährigen Krieg errichten. Und trotzdem dauerte es nochmals weitere 200 Jahre, genauer gesagt bis ins Jahr 1854, bis die Freifläche offiziell den Namen Marienplatz verliehen bekam. Die beiden dominanten Gebäude am Platz sind auf der Nordseite das Neue Rathaus und nach Osten hin das Alte Rathaus. Laien kommt auf den ersten Blick das größere neue Rathaus im neugotischen Stil älter vor als das spätgotische Alte Rathaus, aber letzteres steht schon 400 Jahre länger an Ort und Stelle.
Fakten
- Bestehend seit: 1158, dem Gründungsjahr Münchens
- Neugestaltung: 1972 (im Zuge der Einrichtung der Fußgängerzone)
- Grundfläche: etwa 5.000 Quadratmeter
- Höhe der Mariensäule: 11 Meter
Wissenswertes zum Marienplatz
- Der berühmte Münchner Christkindlmarkt am Marienplatz findet erst seit 1972 statt, das Jahr, in dem auch die Fußgängerzone bis zum Stachus eröffnet wurde. Davor war der Marienplatz noch von vielen Autos und Trambahnen befahren, da wäre an einen Weihnachtsmarkt nicht zu denken gewesen.
- Der Marienplatz ist angeblich auch der Geburtsort der Weißwurst. Der Legende nach gingen dem Wirt Joseph Moser von der Gaststätte Zum Ewigen Licht (heute Wildmosers Restaurant-Café) am Faschingssonntag 1857 die Schafsdärme für die Bratwürste aus. Was tun? Er nahm kurzerhand noch vorhandene Schweinedärme, obwohl diese eigentlich zu zäh sind, und füllte sie mit dem Wurstbrät. Dann brühte er die Würste in heißem Wasser, anstatt sie zu braten. So blieben sie natürlich heller, der Name Weißwurst war also nur folgerichtig. Und die neue Spezialität wurde schnell zum Renner.
- Die Mariensäule ist der heiligen Maria als Patronin Bayerns gewidmet. Die Marienfigur, mit Zepter und Krone ausgestattet und mit dem Christuskind auf dem Arm, symbolisiert Glaube und Hoffnung. Der Sockel der Säule erinnert an die vier Plagen der damaligen Zeit: die Ketzerei (Schlange), den Krieg (Löwe), den Hunger (Drache) und die Pest (Basilisk).
- Der schöne Turm am Alten Rathaus sieht auf den ersten Blick so aus, als wäre er wie das ganze Gebäude aus dem 15. Jahrhundert. Pustekuchen! Der 56 Meter hohe, sogenannte Talburgturm datiert aus den Jahren 1971 bis 1974. Der vorherige Turm war nämlich im Zweiten Weltkrieg so stark beschädigt worden, dass er abgerissen werden musste.
- Der Fischbrunnen am nordöstlichen Eck des Marienplatzes heißt so, weil dort früher zu Marktzeiten die Fischhändler ihre Ware feilboten. Heute ist der Brunnen ein beliebter Treffpunkt bei Verabredungen und alljährlich an Aschermittwoch Schauplatz des traditionellen Geldbeutelwaschens. Vertreter der Stadt und Münchner Bürgerinnen und Bürger tauchen nach der ausschweifenden Faschingszeit ihre Geldbeutel ins Nass, in der Hoffnung auf finanziellen Segen. Wir empfehlen, das Portemonnaie zuvor auszuräumen …
Infos & Karte
- Adresse: Marienplatz 1, 80331 München
- Nächste Haltestelle: U/S Marienplatz (Fahrplanauskunft)
- Nächstes Parkhaus: Contipark Tiefgarage (Rindermarkt 16)
- Führungen: Am zentralen Marienplatz beginnen sehr viele Stadtführungen verschiedenster Anbieter