Das bewährte Gastroteam vom Patolli in der Sendlinger Straße hat das ehemalige Drunken Dragon in der Müllerstraße übernommen und ein Kleinod daraus gezaubert.
Die mit Bars und Cafés sowieso schon reich gesegnete Müllerstraße verzeichnet seit wenigen Wochen einen weiteren Neuzugang. Barkeeper Marco Beier, vielen bekannt aus der Patolli Bar auf der anderen Seite vom Sendlinger-Tor-Platz, hat zusammen mit drei Kompagnons in der wechselvollen Location mit der Hausnummer 51 die Bar The Foundry eröffnet. Früher war hier das Bar-Restaurant Drunken Dragon, davor die Bar Corso. Jetzt soll die neue “Gießerei” für Beständigkeit sorgen und bringt gute Voraussetzungen mit.
Die schlauchartigen Räumlichkeiten wurden komplett runderneuert: samtige Sitzmöbel, viel Messing und ein schmuckes Aluminiumgitter als Deckenverkleidung überm Tresen verbreiten eine gewisse Art-Déco-Atmosphäre. Um das neue Design kümmerte sich Alexander Kaufmann, der auch das stilvolle Jams Hotel in Haidhausen aus der Taufe gehoben hat. Im hinteren Bereich findet sich noch eine Art Separee für kleine Gruppen, das mit einem prächtigen Wandgemälde im mexikanischen Mural-Stil optisch ansprechend gestaltet ist. Es zeigt einen Fabrikarbeiter in einer Gießerei – passend zum Namen “The Foundry”.
The Foundry: Neue Bar im Glockenbachviertel
Früher gab es im Glockenbachviertel tatsächlich auch mehrere Gießereien. Diese Tatsache und natürlich auch die naheliegende Assoziation zum Getränke einschenken machten den Namen The Foundry letztlich zum Favoriten aller Beteiligten. In den nächsten Wochen wird Bill Fehn von der benachbarten Bar Jaded Monkey auch noch eine alte Schiffsglocke als Geschenk vorbeibringen, womit die Dekoration dann langsam komplett wäre.
Schön angerichtet sind im Übrigen auch die Drinks und das Essen im neuen Bar-Restaurant. Wir haben uns bei einem ersten Testbesuch gleich einmal den Cocktail Naked & Famous (13 Euro) schmecken lassen, dessen charakterstarke Basisspirituose Mezcal mittels Chartreuse und Limettensaft angenehm harmonisch eingebunden war. Später sind wir dann auf einen knochentrockenen Essensbegleiter umgestiegen, einen Riesling mit null Restzucker vom VdP-Weingut Dr. Loosen. Der bildete einen spannenden Kontrast zum marinierten Ceviche von der Lachsforelle, das man wiederum alternativ auch gut mit einem der vier Pisco-Drinks von der Karte kombinieren kann.
Aber bleiben wir zunächst beim Essen: Auch von den mit Rotwurst und Chorizo gefüllten Gyoza-Teigtaschen inklusive Apfelmusklecks waren wir sehr angetan. Ganz wunderbar schmecken auch die Wachtel-Wings in Teriyaki-Sauce. Küchenchef Max Käufl versteht sein Handwerk also. Insofern sollte man sich in der Foundry-Bar nicht nur Drinks eingießen, sondern auch etwas Feines aus der Küche servieren lassen. Und beim nächsten Mal probieren wir dann auch die besonderen Schätze (auf der Karte “Trash-ures” genannt) wie z.B. die Abwandlung von Charles Schumanns Cocktailklassiker Swimming Pool mit einem dekorativen Gummientchen obendrauf.
The Foundry, Müllerstr. 51
Mittwoch, Donnerstag und Sonntag 18 bis 01 Uhr, Freitag und Samstag 18 bis 02 Uhr, www.foundry.bar