Es gibt nur ein Roody – die Tanzbar in Giesing

Seit Januar hat Giesing eine neue Anlaufstelle für Bier- und Musikfans, die Roody-Tanzbar im Ärztehaus am Candidplatz.

Wenn man am Candidplatz aus den Tiefen der U-Bahn heraufkommt, fragt man sich angesichts der Brückenpfeiler und Betonästhetik erst mal, wo denn hier bitte eine coole Bar sein soll? Keine Sorge, einfach ein paar Meter weiter zur Kreuzung stiefeln und schon schimmert es im Augenwinkel rötlich einladend aus den Fenstern im Ärztehaus. 

Also dann, rein in die gute Stube, die zuvor das türkische Restaurant Matiz beherbergte, und erst mal umsehen. Uns erwartet ein L-förmiger Raum mit zwei echt stylishen, grünen Sofa-Sitznischen in Halbkreisform an beiden Enden. Über der roten Bar leuchten pinke Hängelampen und schräg überm DJ-Pult verbreitet ein kleiner Kronleuchter ein wenig Wohnzimmer-Atmosphäre. Ansonsten ist das Mobiliar eher schlicht, aber insgesamt fühlt man sich schnell wohl im Roody.

Warum eigentlich Roody? Der Name ist eine kleine Reminiszenz an Rudi Völler, der Anfang der 1980er-Jahre mal für die Sechziger aus Giesing auf Torejagd ging. Passt doch, schließlich ist das Stadion an der Grünwalder Straße auch in Sichtweite. Daher kommt also der einmalige Rudi als Roody zu unerwartet neuen Ehren. Um das zu untermauern, sind in der Herrentoilette die Löwensticker auch allgegenwärtig. Davon abgesehen war’s das aber mit dem Thema Fußballkneipe. 

Musik und Bier – das gibt’s hier

Die Musik ist in der neuen Tanzbar von Maximilian Heisler (Geyerwally, Frisches Bier) und Carsten Fay (Kiosk Isarwahn) viel wichtiger als der rollende Ball. Es gibt eine kleine Bühne für Livemusik und ein DJ-Pult weiter hinten, vor dem zu späterer Stunde auch die Schenkel in Schwung gebracht werden dürfen. Donnerstags sollen regelmäßig Sängerinnen und Sänger zum Mikro greifen, am Wochenende ist die Stunde der DJs gekommen. 

Nachdem mit Heisler ein absoluter Bier-Spezialist in der Chefetage mitspielt, steht der Gerstensaft ziemlich im Fokus, teils auch in craftigen Varianten. Neben den Klassikern Augustiner und Giesinger finden sich auf der Karte auch Biere von Tilmans, Hoppebräu und Flötzinger. Preislich bleibt man im Rahmen, bei 4,50 Euro ist die Obergrenze erreicht. Auch die Spritz-Palette und die Longdrink-Abteilung pendeln sich bei um die 8 Euro ein. Giesinger Preisniveau eben, sehr löblich. 

Vorläufig ist das Roody erst einmal nur an drei Abenden in der Woche geöffnet, von Donnerstag bis Samstag. Das könnte sich mit der Eröffnung der Terrasse ändern. Sobald das Wetter mitspielt, können sich die Gäste auch auf der recht großzügigen Außenfläche vor dem Ärztehaus zuprosten.