Schloss Nymphenburg

Schloss Nymphenburg

Schloss Nymphenburg: Das Ausflugsziel in der Stadt

Wer nicht weit rausfahren, aber trotzdem jede Menge erleben möchte, ist rund um das Schloss Nymphenburg genau richtig. Hier ist für jeden etwas dabei: Erwachsene schauen sich eine der größten Schlossanlagen Europas an, die Kleinen das Museum „Mensch und Natur“. Im weitläufigen Schlosspark kann man stundenlang spazieren, Tiere beobachten oder im Schlosscafé im Palmenhaus frühstücken. Außerdem stehen das Marstallmuseum, der Botanische Garten sowie jede Menge Aktivitäten von Gondelfahrten bis Eisstockschießen zur Auswahl.

Das Schloss Nymphenburg ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in München – kein Wunder, denn die barocke Schlossanlage zieht nicht nur Tourist:innen aus aller Welt an, sondern auch jede Menge Einheimische. Das liegt vor allem daran, dass das Schloss mit seinem großen Park schnell zu erreichen, vielfältig und immer wieder beeindruckend ist. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln braucht man vom Marienplatz oder Hauptbahnhof gerade einmal 20 Minuten mit Tram oder Bus. Wer an der Haltestelle „Schloss Nymphenburg“ aussteigt, bekommt sofort das erste Fotomotiv serviert: Den Blick von der Ludwig-Ferdinand-Brücke auf das Schloss, den Kanal und die Alleen.

Ludwig-Ferdinand-BrĂĽcke mit Street-Art von Invader

© Mosbatho / CC BY 4.0

Ludwig-Ferdinand-Brücke mit Street-Art von Invader © Mosbatho / CC BY 4.0

Schloss Nymphenburg: Ăśber 350 Jahren Geschichte

Allein von auĂźen beeindruckt das Schloss mit immensen Dimensionen: Mit einer Gesamtbreite von 632 Metern ist es sogar breiter als Schloss Versailles. Im Inneren warten geschätzte 300 Zimmer auf die Besucher:innen. Die Architektur verbindet viele Elemente des italienischen Barocks mit dem Rokoko und Klassizismus. Der Bau des Schlosses begann 1664 und zog sich bis ins 18. Jahrhundert, ĂĽber die Jahre wurde es immer wieder erweitert. UrsprĂĽnglich entstand Nymphenburg als Jagdschloss und Sommerresidenz der Wittelsbacher, später diente es als Hauptresidenz vieler bayerischer KurfĂĽrsten und Könige – und war 1845 auch Geburtstort von Märchenkönig Ludwig II.

Rund 300.000 Besucher:innen besichtigten jedes Jahr das Innere von Schloss Nymphenburg. Während der Besuch des Schlossparks kostenlos ist, wird fĂĽr die Museen, Parkburgen und Schlossräumlichkeiten Eintritt verlangt. FĂĽr einen kleinen Aufpreis können regelmäßig auch Ăśberblicks- oder bestimmte ThemenfĂĽhrungen gebucht werden. Zu den Highlights des Schlosses zählen der Steinerne Saal sowie die Schönheitengalerie: Der ehemalige Festsaal beeindruckt mit aufwendigen Stuckarbeiten und prachtvollen Deckenmalereien, die Galerie zeigt Gemälde von Frauen, die König Ludwig I. als die schönsten ihrer Zeit betrachtete.

Von Naturkunde bis Porzellan – Museen in und um Schloss Nymphenburg

Wer sich an der Kasse die „Gesamtkarte Nymphenburg“ holt, kann nicht nur die königlichen Räume im Inneren des Schlosses anschauen, sondern auch die Parkburgen sowie das Marstallmuseum. Dieses befindet sich im sĂĽdlichen Gebäudeteil von Schloss Nymphenburg und zeigt in einer Dauerausstellung eine Sammlung von königlichen Kutschen, Schlitten und Geschirren.

Nicht verpassen sollte man das Porzellanmuseum im ersten Stock: Hier werden historische sowie moderne Werke aus der Privatsammlung Nymphenburger Porzellane gezeigt. Die gleichnamige Porzellan Manufaktur Nymphenburg ist eine der ältesten Europas – sie wurde 1747 gegrĂĽndet und hat ihren Sitz bis heute im WestflĂĽgel des Schlosses. Die Energie wird aus Wasserkraft des Schlosskanals gewonnen, die Porzellanmaler*innen formen, bemalen und glasieren immer noch jedes StĂĽck in aufwendiger Handarbeit. So entstehen ausschlieĂźlich hochwertige Unikate, die zu echten SammlerstĂĽcken werden. Seit 2016 gehört die Porzellan Manufaktur Nymphenburg sogar zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESO. Wer mehr darĂĽber erfahren möchte, kann sich auch eine FĂĽhrung durch die Werkstätten buchen!

Ein weiteres Highlight auf dem Gelände ist das Museum Mensch und Natur im Nordteil des Schlosses, das zum Deutschen Museum gehört. Hier widmet man man sich allen Themen rund um Evolution, Anatomie des Menschen und Umwelt. Auch der Klimawandel spielt in dem Naturkundemuseum eine große Rolle. Das „Mensch und Natur“ ist mit seinen Dinosaurier-Skeletten, Fossilien und interaktiven Mitmachstationen vor allem bei Kindern sehr beliebt. Fast täglich kommen Schulklassen zu Besuch!

Schlosspark Nymphenburg: Spaziergänge und Großstadt-Safari

Ăśber welche Dimensionen sich das Schloss Nymphenburg und der dazugehörige Schlosspark erstrecken, erahnt man am erst, wenn man durch die ĂĽber 200 Hektar groĂźe GrĂĽnanlage spaziert. Der Schlosspark im MĂĽnchner Westen zählt zu den größten innerstädtischen Parks in ganz Deutschland. Entweder dreht man nur eine kleine Runde – wer aber die vier Parkburgen, sieben Seen und zahlreichen Skulpturen anschauen möchte, sollte sich etwa zwei bis drei Stunden Zeit nehmen.

Zu den beliebtesten Attraktionen im Park gehören die GroĂźe Kaskade, ein Wasserspiel im barocken Stil, das Rokoko-Jagdschlösschen Amalienburg sowie der chinesisch inspirierter Pavillon Pagodenburg. Insgesamt gibt es vier Parkburgen im Schlosspark, dazu zählen auĂźerdem die Badenburg, ein ehemaliges Schwimmhaus, sowie die Magdalenenklause, eine kĂĽnstliche Ruine im Stil einer gotischen Kapelle.

Die zahlreiche Gewässer, Wälder und GrĂĽnflächen im Nymphenburger Schlosspark bieten auch vielen Wildtieren ein Zuhause. Wer auf GroĂźstadt-Safari gehen möchte, tut das am besten frĂĽhmorgens oder bei Dämmerung. Sobald es im Park ruhiger wird, lassen sich Rehe, Hasen oder auch einmal ein Fuchs beobachten. Stadtbekannt wurde der Waldkauz „Kasimir“, der viele Jahre am selben Baum anzutreffen war. Mittlerweile ist er verstorben, aber es leben mehrere kleine Waldkauz-Kolonien im Park. Auch Nattern und Biber kann man im Park beobachten â€“ und Vogelfans treffen mit etwas GlĂĽck auf Turmfalken, Graureiher oder Eisvögel!

Von Sommer bis Winter – das kann man rund um das Schloss erleben

Je nach Jahreszeit kann man rund um das Schloss ganz verschiedene Dinge erleben: Sobald im Winter der Kanal zugefroren ist, treffen sich die MĂĽnchner:innen hier zum EisstockschieĂźen, Eislaufen oder Eishockey. Dazu das eingeschneite Nymphenburg im Hintergrund – und fertig ist die Märchenkulisse! 

Nicht weniger märchenhaft geht’s im Sommer zu: Sobald die Temperaturen steigen, zwischen März bis in den Oktober hinein, kann man mit einer original venezianischen Gondel auf dem Schlosskanal fahren. Möglich sind sowohl private als auch öffentliche Touren.

Das SchlosscafĂ© im Palmenhaus ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert: In dem ehemals königlichen Gewächshaus werden heute zwischen Palmen und Vintagemöbeln Kaffee, Kuchen und FrĂĽhstĂĽck serviert. Das lichtdurchflutete CafĂ© ist ein wahrgewordener Instagram-Traum – auch deshalb wird hier immer wieder geheiratet.

Gute Nachbarn: Ein Besuch im Botanischen Garten

Wer im Nymphenburger Schlosspark unterwegs ist und noch nicht genug hat vom vielen Grün, der kann in wenigen Minuten in den benachbarten Botanischen Garten hinüber spazieren. Der Garten gehört zwar nicht zum Schloss, er wurde erst viel später, im frühen 20. Jahrhundert ergänzt, ist allerdings auch eine beliebte Münchner Sehenswürdigkeit, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Vor allem im Winter, wenn es es in den Gewächshäusern schön warm ist, kommen viele Münchner:innen zu Besuch, um sich hier bei tropischen Temperaturen aufzuwärmen.

Im Botanischen Garten herrscht ein ähnliches Prinzip wie in Nymphenburg: Man zahlt fĂĽr die Gewächshäuser und Ausstellungen Eintritt, der Garten kann dagegen umsonst besucht werden. Vor allem im FrĂĽhling und Sommer lohnt sich ein Besuch, wenn die verschiedenen Blumen und Pflanzen blĂĽhen. Ăśber 14.000 verschiedene Arten finden sich hier, sowohl drinnen als auch drauĂźen – von der Titanenwurz zur Riesen-Lilie bis zum Affenbrotbaum. Ein Highlight, ist die jährlich stattfindende Schmetterlingsausstellung. Und, wenn man hier im warmen Gewächshaus zwischen hunderten Schmetterlingen steht, kann man gar nicht glauben, dass man gerade mitten in MĂĽnchen ist. 

Fakten

  • Bauzeit: 1664 bis 1679 (kleineres Landschloss), 1701 (Grundsteinlegung fĂĽr den Ausbau zum größeren Sommerschloss)
  • Baumeister: Agostino Barelli und Henrico Zuccalli
  • Größe: 632 Meter breit (Nord-SĂĽd-Achse) und damit breiter als Schloss Versailles
  • Grundfläche: Gesamtanlage 229 Hektar, davon der Schlosspark 180 Hektar
  • Besucherinnen und Besucher: im Schnitt ĂĽber 300.000 pro Jahr

Wissenswertes

  • In der Schönheitengalerie im ersten Stock des sĂĽdlichen Schloss-Pavillons ist auch die Geliebte von König Ludwig I. zu sehen, die skandalumwitterte Tänzerin Lola Montez. Der Maler Joseph Stieler hielt sich insgesamt an die königlichen Vorgaben und porträtierte nicht nur Hofdamen, sondern schöne Frauen aus allen Gesellschaftsschichten fĂĽr seine berĂĽhmte Bildserie.
  • Im NordflĂĽgel von Schloss Nymphenburg ist das Museum Mensch und Natur untergebracht. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben hier freien Eintritt. Das Thema Naturwissenschaft wird schön interaktiv behandelt, viele Mitmach-Exponate und Quiz-Spiele warten. Auch der “Problembär Bruno” hat hier seine letzte Heimat gefunden. Und wer eine FĂĽhrung bucht, kann im sechsstufigen Erdbebensimulator hautnah erleben, wie es einem fast den Boden unter den FĂĽĂźen wegzieht. 
  • Der drei Kilometer lange Nymphenburger Kanal ist ein super Freizeitareal. Wenn’s kalt genug ist, könnt ihr euch die Schlittschuhe schnappen und auf der Eisfläche Pirouetten drehen. Auch EisstockschieĂźen ist im Winter sehr beliebt. Ansonsten einfach den Enten und Schwänen zusehen oder im Sommer vielleicht mal eine romantische Gondelfahrt auf dem Kanal buchen. Fast wie in Venedig, nur eine Nummer kleiner. 
  • Wer auf Klassikkonzerte steht, wird im Hubertussaal regelmäßig sein GlĂĽck finden. Im Sommer locken ab und zu auch Open-Air-Konzerte im Park.

 

Schloss Nymphenburg: Karte, Anfahrt, Ă–ffnungszeiten

  • Adresse: Schloss Nymphenburg 1, 80638 MĂĽnchen
  • Ă–ffnungszeiten:
    Schlosspark: Januar-März, November, Dezember: 6-18 Uhr – April und Oktober: 6-20 Uhr – Mai-September: 6-21.30 Uhr
    Ă–ffnungszeiten der Museen, Burgen und Schlosskapelle hier
  • Nächste Haltestelle: Tram Schloss Nymphenburg
  • Nächste Parkmöglichkeit: 450 kostenlose Parkplätze vor Ort
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