Pinakothek der Moderne: Vier Museen unter einem Dach
Die Pinakothek der Moderne im Kunstareal war laut Statista zuletzt das meistbesuchte Museum Münchens. Kein Wunder, denn hier finden sich gleich vier Museen unter einem Dach – und sie alle zeigen moderne Werke aus dem 20. und 21. Jahrhundert. Mit einer Fläche von rund 12.000 Quadratmetern zählt die Pinakothek der Moderne außerdem zu den größten Sammlungshäusern Europas.
Zusammen mit der Alten und der Neuen Pinakothek gehört die Pinakothek der Moderne zum Münchner Kunstareal. Das umfasst ganze 18 Museen und Ausstellungsräume sowie über 20 Galerien in der Maxvorstadt. Es finden auch gemeinsame Aktionen und Events wie das jährliche „Kunstareal-Fest“ statt. Viele der dazugehörigen Museen bieten sonntags außerdem einen vergünstigten Eintrittspreis, dann zahlt man pro Museum nur einen Euro.
Die Pinakothek der Moderne lohnt sich dann ganz besonders, weil sich hier gleich vier Museen in einem Haus befinden. Mit einer Fläche von rund 12.000 Quadratmetern zählt das 2002 eröffnete Museum damit zu den größten Sammlungshäusern für moderne und zeitgenössische Kunst, Architektur und Design in Europa.
Die vier unabhängigen Museen befinden sich auf verschiedenen Stockwerken – so findet man im Untergeschoss das Designmuseum „Die Neue Sammlung“, im Erdgeschoss das Architekturmuseum der Technischen Universität München sowie die Staatliche Graphische Sammlung München. Im Obergeschoss erwartet die Besucher:innen dann die große Sammlung Moderne Kunst der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.
Sammlung Moderne Kunst – von Expressionismus bis moderne Fotografie
Die Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne zählt mit über 20.000 Werken von Malerei, Plastik bis zu Fotografie und Videokunst zu den international führenden Institutionen ihrer Art. Gezeigt werden vor allem Gemälde und Skulpturen von 1900 bis heute, damit knüpft die Sammlung genau da an, wo die Epochen der Neuen Pinakothek enden. Zu sehen sind Hauptwerke des Expressionismus, Surrealismus, der Neuen Sachlichkeit, aber auch der Pop Art.
In den rund 35 Sälen der Sammlung werden mehr als 150, teilweise weltbekannte Künstler*innen gezeigt – darunter Henri Matisse, Paul Klee, Otto Dix, René Magritte, Joan Miró, Salvador Dalí, Gerhard Richter, Joseph Beuys, Andy Warhol und Francis Bacon. Ein besonderes Augenmerk legt die Pinakothek der Moderne auf den Expressionisten Max Beckmann und Pablo Picasso.
Fakten:
- Eröffnungsjahr: 2002
- Architekt: Stephan Braunfels
- Ort: Kunstareal München
- Highlights: Sammlungen von Werken des 20. und 21. Jahrhunderts, darunter Kunstwerke von Picasso, Warhol und deutschen Künstlern wie Klee und Kirchner.
Die Neue Sammlung: Die größte Designsammlung der Welt
Genauso spannend geht es im Untergeschoss in der Neuen Sammlung weiter, das mit seinen rund 120.000 Objekten als größte Designsammlung der Welt gilt. Außerdem zählt es weltweit zu den ältesten und bedeutendsten Museen für angewandte Kunst und Design des 20. und 21. Jahrhunderts. Schon im Jahr 1925 gegründet, zog es zur Eröffnung der Pinakothek der Moderne 2002 um – und bekam somit eine permanente Ausstellungsfläche.
Hier dreht sich alles um die Geschichte und die Entwicklung des Designs und der angewandten Kunst. Gezeigt werden Objekte aus 20 Sammlungsgebieten von Industrial Design bis Graphic Design, von Computer Culture bis Kunsthandwerk. Alle Werke stammen aus der Zeit um 1900 bis zur Gegenwart, darunter auch Möbel und Textilien, Schmuck und Keramik, Verpackungsdesign und Alltagsgegenstände.
Ein Highlight ist sicherlich die Thonet-Sammlung, einer der ältesten Möbelhersteller Deutschlands, der 1859 mit seinem Wiener Kaffeehausstuhl berühmt wurde. Im Bereich „Fahrzeuge“ können Besucher:innen sich historische und besondere Autos und Motorräder anschauen – zum Beispiel einen Citroën DS 19 aus den 50er Jahren, ein Tatra 87 aus der Nachkriegszeit und vieles mehr.
Zeichenkunst & Druckgraphik in der Staatlichen Graphischen Sammlung
Designfans sollten sich auf jeden Fall auch die Staatliche Graphische Sammlung München im Erdgeschoss der Pinakothek der Moderne ansehen! Diese umfasst circa 400.00 Blätter aus der Zeichenkunst und Druckgraphik. Neben den Kabinetten in Berlin und Dresden zählt sie damit zu den bedeutendste Sammlungen für Zeichnungen und Druckgraphik in ganz Deutschland.
Vertreten sind hier alle Epochen vom 12. Jahrhundert bis zur Moderne – darunter auch Werke von Dürer, Rembrandt, Michelangelo, Leonardo da Vinci, Paul Cézanne und David Hockney. Den Schwerpunkt bilden also sowohl altdeutsche als auch niederländische Zeichnungen und Druckgrafiken, sowie italienische Zeichnungen der Renaissance und deutsche Zeichnungen des 19. Jahrhunderts. Aber auch Werke aus der Klassischen Moderne und der internationale Gegenwarts werden gezeigt. Aufgrund der Lichtempfindlichkeit der Zeichnungen finden wechselnde Sonderausstellungen statt!
Architekturmuseum der TU München – deutsche Architektur vom 19. bis 21. Jahrhundert
Wer sich für deutsche Architektur interessiert, ist im Architekturmuseum der TU München im Erdgeschoss richtig! Hier liegt der Schwerpunkt auf deutscher Architektur des 19. bis 21. Jahrhunderts. Die Sammlung umfasst ca. 500.000 Zeichnungen und Pläne von mehr als 700 Architekt:innen, außerdem über 100.000 Originalfotos und eine Vielzahl an Modellen. Gezeigt werden diese in wechselnden Ausstellungen zu Architekturthemen – wie zur „Olympiastadt München“ oder „Zur neuen Heimat“, dem größten Wohnungsbaukonzern im Europa der Nachkriegszeit.
Architektur, Museumsshop, Museumscafé
Allein das Gebäude der Pinakothek der Moderne ist ein Kunstwerk für sich und erinnert mit seiner runden, weitläufigen Eingangshalle, den offenen Stockwerken und der 25 Meter hohen Glaskuppel ein wenig an das Guggenheim Museum in New York.

Die Schwierigkeit für den Münchner Architekten Stephan Braunfels war es, zum einen für die vier verschiedenen Museen ein stimmiges Gebäude zu erschaffen. Heute sind die offenen Stockwerke durch eine große, trichterförmig Treppenanlage miteinander verbunden. Die Treppe selbst wirkt dabei auch wie eine Skulptur im Museum. Außerdem sollte auch eine bauliche Verbindung zu den zwei anderen Pinakotheken geschaffen werden, das löste der Architekt unter anderem mit zwei verschiedenen Eingängen. So kann man die Pinakothek der Moderne durch die Pfeilerhalle im Nordwesten sowie durch eine verglaste Loggia im Südosten betreten.
Neben dem Museumsshop, in dem man Kunstdrucke, Postkarten und Designobjekte kaufen kann, gibt es auch ein Museumscafé im Wintergarten. Zwischen Bambus und Glasfassade gibt es Kaffee, Kuchen und kleine Gerichte. Ebenfalls sofort ins Auge fällt die Kunstinstallation „Futuro“ auf der Wiese vor der Pinakothek der Moderne. Das spacige Objekt des finnischen Architekten Matti Suuronen aus dem Jahr 1968 erinnert an ein gelandetes Ufo!
Führungen, Eintritt, Anfahrt – Ein Besuch der Pinakothek der Moderne
Wer sich die Ausstellungen in der Pinakothek der Moderne anschauen möchte, kann das entweder auf eigene Faust machen oder sich einer Führung anschließen. Die Termine stehen entweder im Veranstaltungskalender oder können auf Wunsch als Gruppe mit einem privaten Guide gebucht werden. Von klassischen Überblicksführungen bis zu Themen-Rundgängen zu einzelnen Künstler:innen wird alles angeboten.
Auch toll, um das Museum zu entdecken, ist die Pinakothek der Moderne App – neben Themen-Walks finden Besucher:innen allerlei Informationen zu über 100 Objekten von circa 80 Künstler:innen. Jeden Sonntag gibt es außerdem einen kostenfreien Workshop für Kinder von 5 bis 12 Jahre: Bei „Kinder können Kunst“ lernen sie anhand von ausgewählten Exponaten jede Menge über Kunst, Design und Architektur.
Wie oben bereits erwähnt, kosten die Pinakotheken sowie zahlreiche weitere Museen in München sonntags nur einen Euro Eintritt. Wer einen ganzen Museumstag plant, holt sich an allen anderen Tagen am besten ein Kombiticket, mit dem man sowohl in die Pinakotheken als auch ins Museum Brandhorst und Sammlung Schack gehen kann. Allein für die Pinakothek der Moderne empfiehlt sich eine Besuchszeit von mindestens zwei Stunden!
Zur Pinakothek der Moderne kommt man am besten mit der Traum-Linie 27 oder 28 bis zur Haltestelle „Pinakotheken“. Wer mit der U-Bahn anreist, steigt beim „Königsplatz“ oder der „Theresienstraße“ aus. Ansonsten kann man auch vom Odeonsplatz gemütlich ins Kunstareal spazieren!
Karte, Anfahrt, Tickets Pinakothek der Moderne:
- Adresse: Barer Str. 40
80333 München - Nächste Haltestelle: U-Bahn Odeonsplatz
- Webseite: https://www.pinakothek-der-moderne.de
➤ Museum München – die große Übersicht