Kloster Andechs: Wallfahrtsort und Ausflugsziel
Das Kloster Andechs am Ammersee ist nicht nur der älteste Wallfahrtsort Bayerns, sondern mit seiner Klosterbrauerei und dem Biergarten auch ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Andechs lässt sich wunderbar mit einer Wanderung verbinden – mehrere Wege führen auf den „Heiligen Berg“ und oben belohnen dann das selbstgebraute Klosterbier sowie der Ausblick über das Fünf-Seen-Land.
In ganz Bayern gibt es über 300 Klöster, aber das bekannteste ist sicherlich das Kloster Andechs im Fünf-Seen-Land. Zum einen, weil es ein wichtiger Wallfahrtsort für katholische Pilger:innen ist, zum anderen weil hier eine der letzten echten Klosterbrauereien betrieben wird. Andechs hat aber nicht nur eine eigene Brauerei auf dem Gelände, sondern auch einen Gasthof, eine Metzgerei, einen Kräutergarten, einen kleinen Klosterladen und vieles mehr. Jedes Jahr kommen zwischen 300.000 und 400.000 Besucher:innen nach Andechs, viele von ihnen sind auf Pilgerreise.
Ziel der Pilger:innen – die Wallfahrtskirche auf dem „Heiligen Berg“
Schon von weitem fällt einem die Wallfahrtskirche mit ihrem Zwiebelturm ins Auge, die auf dem über 700 Meter hohen „Heiligen Berg“ thront. Sie ist das Wahrzeichen von Andechs und das Ziel vieler Pilger:innen, die nach Andechs kommen. Laut dem Kloster besuchen jährlich über 30.000 organisierte Wallfahrer:innen aus rund 120 Gemeinden den Ort. Besonders gerne an christlichen Feiertagen wie Mariä Himmelfahrt (15. August) oder anderen Wallfahrtstagen.
Neben Altötting ist der „Heilige Berg“ in Andechs damit tatsächlich der zweitgrößte Wallfahrtsort in Bayern – und der älteste! Denn bereits seit dem 12. Jahrhundert lockt der Ort Pilger:innen aus aller Welt. Die Wallfahrtskirche geht auf das Jahr 1423 zurück, sie wurde allerdings im 18. Jahrhundert umgestaltet. Mit seiner üppigen Dekoration zählt der Innenraum heute als ein Juwel des Rokoko. Besucher:innen können die Kirche täglich zwischen 8 und 18 Uhr besichtigen.

Geschichte: Das Kloster Andechs und sein Bier
Die Geschichte des Klosters geht bis ins 10. Jahrhundert zurück, als die Grafen von Andechs auf diesem Berg eine Burg errichteten. Bereits im 12. Jahrhundert entwickelte sich Andechs dann zu einem Pilgerort, weil hier religiöse Reliquien aufbewahrt wurden. Erst im 14. Jahrhundert wurde schließlich das Kloster erbaut: Seit 1455 arbeiten und leben hier Benediktinermönche – laut Angaben des Klosters sind es bis heute 13 Mönche.
Während der vielen Jahrhunderte musste das Kloster allerdings mehrmals wiederaufgebaut werden: Zum einen beschädigte ein schwerer Brand 1668 das Gebäude, 1803 wurde das Kloster dann im Zuge der Säkularisation in Bayern aufgelöst. Die Mönche mussten den Ort verlassen, einige Klostergebäude wurden verkauft. Aber 1850 gelangte Andechs wieder in die Hände der Benediktiner – diese übernahmen nicht nur das Kloster, sondern auch die dazugehörige Klosterbrauerei, die bis heute weltberühmt ist.
Auch heute noch wird in Andechs selbst gebraut – rund 80.000 Hektoliter, also etwa 8 Millionen Liter Bier pro Jahr. Das Andechser Bier ist eines der ältesten und bekanntesten Klosterbiere in ganz Deutschland, es wird mittlerweile auf der ganzen Welt ausgeschenkt und verkauft. Neben dem Hellen gibt es auch verschiedene Weißbiere, dunkle Biere sowie ein Doppelbock. Immer beliebter werden auch die alkoholfreien Sorten!
Kulinarik im Kloster Andechs: Klostergasthof, Bräustüberl und Biergarten
In Andechs haben Gäste die Qual der Wahl: Sie können entweder im urigen Bräustüberl mit Terrasse oder im gehobeneren Klostergasthof mit Biergarten sitzen. Allein der Biergarten bietet rund 1000 Plätze. Ganz egal, ob man drinnen oder draußen sitzt – überall wird natürlich das Andechser Bier ausgeschenkt, das nur vor Ort gebraut und abgefüllt wird. Dazu gibt es bayerische Schmankerl: von kalt bis warm, von der Brotzeit bis zur Bauernente.
Im Bräustüberl geht es kulinarisch etwas rustikaler zu – bei Haxe, Wammerl oder Leberkäse. Im Klostergasthof dürfen die bayerischen Klassiker wie der Schweinekrustenbraten, das Wiener Schnitzel und das Boeuf à la Mode nicht fehlen. Vegetarier:innen bestellen Käsespätzle, Spinatknödel oder Wirsingrouladen. Und hinterher gibt es für alle noch einen Kaiserschmarrn! In den dazugehörigen Biergarten dürfen Gäste übrigens auch selbst ihre Brotzeit mitbringen. Außerdem spielen bei schönem Wetter immer wieder Blaskapellen. Von den Terrassen aus hat man einen fantastischen Blick auf die Alpen und das Fünf-Seen-Land.
Führungen, Kabarett und Konzerte – Veranstaltungen im Kloster Andechs
Wer eine Brauereiführung in Andechs machen möchte, kann das nun auch mit VR-Brille: Regelmäßig finden in Zusammenarbeit mit TimeRide verschiedene Virtual-Reality-Touren statt – buchbar mit oder ohne Bierverkostung. Dabei lernt man jede Menge über die Produktion und die Prozesse vor Ort und kann in die Geschichte des Ortes eintauchen.
Auch auf Kulturfans warten im Kloster Andechs tolle Termine – wie der Andechser Orgelsommer oder das Bühnenprogramm vom Florian-Stadl, einem ehemaligen Getreidespeiche auf dem Klostergelände. Hier finden wechselnde Konzerte, Lesungen und Theateraufführungen statt. Auch im Klostergasthof treten immer wieder wechselnde Kabarettisten auf. Ein Blick in den Veranstaltungskalender lohnt sich!
Zudem finden am Wochenende regelmäßige Gottesdienste statt – vor allem rund um die Kreuzwoche (an Christi-Himmelfahrt) sowie an Ostern und Weihnachten versammeln sich am Kloster viele Katholik:innen und Besucher:innen.
Wanderungen – alle Wege führen zum „Heiligen Berg“
Es gibt mehrere Wege nach Kloster Andechs. Wer wandern und dabei der Pilgertradition folgen möchte, fährt mit der S8 bis nach Herrsching. Von dort aus läuft man ungefähr eine bis eineinhalb Stunden zum Kloster. Der Weg ist einfach, hat wenig Steigung und führt durch das schöne Kiental entlang eines Baches. Die Tour ist gut ausgeschildert und auch mit dem Kinderwagen möglich!
Wer danach noch nicht genug hat, kann diese Wanderung verlängern und entweder bis zur S-Bahn zurücklaufen oder noch einen Abstecher unten am Ammersee machen, um dort baden zu gehen. Man kann den Rückweg aber auch ganz bequem mit dem Bus fahren – so ist man in nur zehn Minuten wieder am Bahnhof Herrsching.
Eine Wanderung für Fortgeschrittene ist der Weg vom Starnberg bis nach Herrsching mit einem Zwischenstop beim Kloster Andechs. Diese Strecke ist etwa 19 Kilometer entlang, man sollte circa fünf Stunden einplanen. Ähnlich anspruchsvoll ist die Strecke vom Wanderparkplatz bei Pähl bis nach Andechs. Oder auch von Tutzing bis nach Andechs – die rund 17 Kilometer geht man in etwa 4,5 Stunden. Wem das zu lang dauert, der kann die Strecke natürlich auch mit dem Fahrrad fahren!
Anfahrt: So kommt man öffentlich oder mit dem Auto nach Kloster Andechs
Wer mit dem Auto fährt und direkt am Kloster ankommt, kann auch von hier aus einen schönen Höhenweg als Spaziergang einlegen. Vor Ort gibt es einen großen Parkplatz für Besucher:innen, dieser wird am Wochenende allerdings gerne einmal voll. Wer mit dem Zug oder der S-Bahn ankommt, aber nicht laufen möchte, nimmt einfach den Bus: Vom Bahnhof in Starnberg, Tutzing sowie in Herrsching aus fahren Busse direkt zum Klosterberg, die Station heißt „Kloster Andechs“.