Weite, wahnsinnige Welt: Diese Lese-Reisebegleiter benötigt man
Teenager-Alltag zwischen Schule, Liebeskummer, Elternstress – aufbereitet wie ein Soundtrack. Alexandra Helmig, selbst Musikerin, schafft das im neuen Roman „Beat vor der Eins“. Sie bestreitet den neuen Winter-Mix unter dem nachahmenswerten Motto „Texte, Töne, Comic & Getränke“ zusammen mit der österreichischen Autorin und Bachmann-Preis-Teilnehmerin Barbara Zeman („Beteigeuze“) sowie der Zeichnerin Noelle Kröger, die ihre Graphic Novel „Meute“ über eine Werwolf-For- scherin vorstellt. (Literaturhaus, 4.2.)
Schreiben im Exil: Wie hat sich das Leben, das Schreiben verändert? Wie erlebten Autoren ihre persönliche „Stunde Null“? Darum kreist die neue Reihe, bei der nun Tanja Kinkel und Yirgalem Fisseha Mebrahtu gastieren. Die Auto- rin aus Eritrea verbrachte sechs Jahre ohne Anklage und Gerichtsverfahren in einem dortigen Militärgefängnis. 2018 gelang ihr die Flucht nach Uganda, seitdem lebt sie in München. Gemeinsam mit Kinkel veröffentlichte Yirgalem Fisseha Mebrahtu die Korrespondenz-Sammlung „Freiheit in Briefen“. (Tolstoi-Bibliothek, Aldringenstr. 4, 5.2.)
Schlüsselmomente der Geschichte: War zwischen 1929 und 1934 das Schlittern in die Nazi-Herrschaft wirklich die einzige Alternative für Deutschland? Jens Bisky geht dieser Frage nach. (Lite- raturhaus, 5.2.)
Ruhelos, unerschrocken: Romy Hausmann, bekannt geworden mit „Liebes Kind“, fand auf dem Flohmarkt eine 60er-Jahre-Schreibmaschine und hämmerte in langen Nächten 52 Fragmente aufs Papier – um sie vom Kölner Produzenten Martin Bechler und Fortuna Ehrenfeld vertonen zu lassen. (Muffatwerk, 5.2.)
Nicht nur Trump und die Digitaloligarchen fluten das Netz mit Shit. Und die Medien lassen sich zur Jagd auf Klicks verführen. „Das Prinzip Trotzdem“ von Roger de Weck, ehemals Chefredakteur von „Zeit“ und „Tages-Anzeiger“, will den Journalismus retten – vor den Medien. (Literaturhaus, 11.2.)
Zukunft. Eine Bedienungsanleitung“: Wenn’s nur so einfach wäre. Florence Gaub, Direktorin der For- schungsabteilung am Defence College der NATO in Rome, spricht mit Michel Friedman über die Krisen der Welt – und ihr Ratgeberbuch. (Kammerspiele, 13.2.)
Selbstbestimmung: Frankreichs Literaturstar Éduard Louis setzt die Reihe über seine Mutter und seine Flucht aus prekärer Herkunft mit „Monique bricht aus“ fort. (Literaturhaus, 17.2.)
Anlachen und Anquasseln gegen die Wut der Welt: Martin Suter und Benjamin von Stuckrad-Barre machen mit ihrer Buddy-Reihe weiter: „Kein Grund, gleich so rumzuschreien“. (Isarphilharmonie, 17.2.)
Schwarzes Gold“: Patrik Hof hat mit seinem „Kaffeebuch“ eine wohlig- wärmende Kulturgeschichte des Lieblingsgetränks der Deutschen zusammengetragen. (Lach- und Schießgesellschaft, 18.2.)
Noch eine Exil-Begegnung: Lena Gorelik trifft auf Yamen Hussein, den aus Homs in Syrien stammenden Dichter und Said-Verehrer. (Tolstoi-Bibliothek, 18.2.)
Julia Schoch wagt die mutigen Missionen. „Wild nach einem wilden Traum“ ist ihr neuester Roman über die Zumutungen der Liebe. (Literaturhaus, 19.2.)
Ohne fundiertes Hintergrundwissen, aber mit der Entschlossenheit zum Humor: Christian Huber und Tarkan Bagci bringen ihre Podcast-Reihe Gefühl- te Fakten auf die Bühne – Gags, Drugs and Rock’n’Roll. (Volkstheater, 22.2.)
Die nächste Welle rollt schon an. Liebe bahnt sich an. Das Muttersein kommt. „Salzige Milch“ von Anna Job setzt sich mit den Lebenswagnissen auseinander – mit poetischem Detailblick. (Fraunhofer, 25.2.)
Die bizarr ungleich verteilte Republik von unten nach oben betrachten: Das will die Journalistin Julia Friedrich. Für ihre Reportagen, veröffentlicht in „Crazy Rich“, ist sie in unbekannte Welten vorgedrungen – zu Deutschlands Superreichen. (Literaturhaus, 25.2.)
Durch Geschichte und Geschichten flitzt Jonas Lüscher im Roman „Verzauberte Vorbestimmung“. Vielleicht entwirrt sich das live etwas deutlicher. (Li- teraturhaus, 26.2.)
Zurück im Pop-Zirkus: Markus Naegele bringt mal wieder Literatur, coole Klänge, heiße Bühnen-Acts und allerlei Erhellendes aus dem Lost in Music-Kosmos zusammen. Ein Star-Gast des Abends ist Martin Lickleder, bekannt von den Moulinettes, vom Oktober Folk Club, Suzie Trio und The Sound of Money sowie Co-Autor von „Im Reich der verlorenen Dinge“. Not to be missed! (Live Evil, 27.2.)