Konzerte im Januar: Musik – und alles dazwischen und außerhalb

Jan Böhmermann auf „Eisern Ehrenfeld“- Tournee, bei Elvana treffen sich dem Namen nach Elvis (Presley) und Nirvana und die Antilopen Gang repariert wirklich alles – Gut so …

Antilopen Gang

Pünktlich zum 15. Bandjubiläum der Antilopen Gang legten Danger Dan, Koljah und Panik Panzer nicht nur ihre sechste gemeinsame HipHop-Platte, sondern zugleich auch ihr längst überfälliges Punkrock-Debüt vor. Beide Alben ergeben zusammen die Doppel- LP „Alles muss repariert werden“, die mit Nachdruck bündelt, was im Antilopen- Kosmos seit jeher Hand in Hand geht: Antifaschismus, Antirassismus, Feminismus und weitere Statements gegen so ziemlich alles, was unsere Zeit an sozialen und gesellschaftlichen Missständen parat hat. Und, stimmt schon, alles muss repariert werden. A L L E S! (10.1. Tonhalle)

Elvana

Ganz was Verrücktes: Wenn Elvis als Frontmann von Nirvana auftritt und den Sänger mimt, der der Band von jeher gefehlt zu haben scheint, dann ist die Rede von Elvana. Die spielen sich behende durch den Nirvana-Songkatalog und fügen gleichzeitig verfremdete Abschnitte der besten Momente des King of Rock’n’Roll ein, die in einer Mischung aus Overdrive und Rockabilly alter Schule gipfeln. Es riecht gleichermaßen nach Cheeseburgern und Teen Spirit. Oh, yeah! (17.1. Strom)

Fuzzman

„Willkommen im Nichts“ – Beim Titel der aktuellen Platte könnte man meinen, Fuzzman sei Nihilist geworden, nur wäre hier freilich etwas zu viel hineininterpretiert. Fuzzman-Konzerte nehmen zwar mittlerweile schon mal kathartische Züge an, jedoch sitzt der Schalk nach wie vor tief im Nacken des ewigen Herwig „Fuzzman“ Zamernik. Ein Wechselbad der Gefühle; und was will man schon mehr in Zeiten steriler, seelenloser Einheitsmucke. Dazu seine Band die Singin‘ Rebels, die man längst zu den besten Live-Bands Österreichs zählt und ein Songbook das sich über die Jahre still und leise zu einem der vielseitigsten, überraschende Wendungen schlagenden und letzten Endes durch Eigenständigkeit überzeugendsten des österreichischen Pops gemausert hat. Habe die Ehre Fuzze. (17.1. Heppel & Ettlich)

Bertram Engel

Bertram Engel ist einer, der was zu erzählen hat. Aus diesem Grund hat der Schlagzeuger, der u.a. seit vielen Jahrzehnten das rhythmische Rückgrat der Peter Maffay Band und von Udo Lindenbergs Panikorchester bildet, nun seine Memoiren geschrieben. Der nicht ganz ironiefreie Titel lautet daher: „Mit alten Männern spiel ich nicht“. Mit der gleichen unbändigen Energie und Offenheit, für die ihn seine Bandkollegen schätzen, präsentiert er nun viele bislang unbekannte Anekdoten und Erlebnisse in einem eignen Bühnenprogramm. Das Ganze ergibt dann eine unterhaltsame Mischung aus von ihm gelesenen Auszügen seines Buches und der Darbietung von Songs, die er im Laufe der Jahre für Maffay, Lindenberg und andere Größen geschrieben hat und die er selbst am Flügel spielen und singen wird. (17.1. Alte Kongresshalle)

Hamish Hawk

Musikalisch ist Hamish Hawk nicht leicht einzuordnen. Von Indie- und Chamber-Pop über Art- und Gothic- Rock bis hin zu New-Wave-Einflüssen – eines steht fest: Hawks Musik entzieht sich festen Kategorien. Sein warmer, intensiver Bariton und seine dramatische Erzählweise erinnern an Künstler wie Charles Aznavour und Jacques Brel aber auch Lloyd Cole. Doch der Schotte selbst ist kein purer Nostalgiker; seine Einflüsse reichen bis hin zu modernen Acts wie den Arctic Monkeys und der Exzentrik von Stephin Merritt. Hawks Texte sind dabei keine abstrakten Gedankenspiele, sondern bewegen sich oft an der Grenze zwischen Ironie und Ernsthaftigkeit, durchsetzt mit popkulturellen Referenzen und schottischem Humor. (18.1. Rote Sonne)

Mike Massé

Classic-Rock-Covers sind das Ding von Mike Massé. Der international gefeierte Akustikkünstler hat auf seinem YouTube-Kanal mittlerweile über 400.000 Abonnenten um sich gescharrt und generierte so weit über 160 Millionen Aufrufe. Massé ist ein leidenschaftlicher Musikliebhaber und ein hoch geschätzter Akustik-Performer. Seine akustischen Arrangements von Rockklassikern werden für ihre Originalität, Kreativität, Genauigkeit und Einfachheit gelobt. Stets achtet er penibel darauf, den Originalen so treu wie möglich zu bleiben, bringt aber gleichzeitig sein eigenes meisterhaftes musikalisches Flair in jede Wiedergabe ein. Mit seinen gefühlvollen Interpretationen legendärer Hits von Bands wie den Beatles, Radiohead, Led Zeppelin, Elton John, Simon & Garfunkel, Pink Floyd u.a., haucht er diesen beliebten Evergreens neues Leben ein und huldigt so dem zeitlosen Erbe des Rock’n’Roll. (21.1. Feierwerk Hansa 39)

Luana

„In meinen Songs soll es nicht um Schönmalerei gehen. Vielmehr will ich die Konfrontation mit der Realität“ sagt Luana zu ihrer Version von Pop und vor allem zu ihren deutschen Texten. Mit einer unverwechselbaren Mischung aus Stärke und Verletzlichkeit fordert sie ihre Zuhörer auf, sich selbst treu zu bleiben. Ihre authentische Präsenz in den sozialen Medien, macht sie zu einem Vorbild, besonders für junge Menschen. (22.1. Kranhalle)

Efterklang

Seit mehr als 20 Jahren sind die Indie-Rocker Efterklang die Lieblinge von Fans und Kritik. Dabei hat sich das dänische Trio immer wieder verwandelt und seine Erkundungstouren in den Bereichen Sound und Musik stets weiter vorangetrieben. Jetzt melden sich Efterklang mit neuen Songs zurück und schlagen bereits mit der Single „Getting Reminders“ ihr nächstes klangliches Kapitel auf. Prominenter Gast war dabei immerhin Beirut-Mastermind Zach Condon. Seit 2003 haben Efterklang eine lange Liste von gefeierten Alben veröffentlicht und sind mit ihrem integrativen und experimentellen Sound, der auf innovative Weise Elemente aus den Bereichen Pop, Rock, Post und Electro unnachahmlich miteinander verbindet, international unterwegs. (24.1. Strom)

Jan Böhmermann

Jan Böhmermann ist so ziemlich das Beste, was Deutschland in Sachen investigativem Journalismus zu bieten hat. Mithin rede ich mir die GEZ-Gebühr auch damit schön, dass es sich das ZDF leistet, jemandem wie ihm ein Forum zu geben. Und – btw – „Comedy“ (im ursprünglichen Sinn) ist das, was der gebürtige Bremer in seinem Magazin (Royale) so macht, ja schon lange nicht mehr. Die Musikerinnen und Musiker – und alle dazwischen und außerhalb – des Rundfunk-Tanzorchesters Ehrenfeld (unter der Leitung von Lorenz Rohde), sind allesamt fantastisch. Auf der „Eisern Ehrenfeld“-Tour verschmelzen wie eh und je satirisch-politische Revue, subversive Show, herausragende Musik und spitze Lyrik zu einer eisernen Unterhaltungslegierung, wie sie niemand sonst auf Bühnen gießen und schmieden kann. (24.1. Olympiahalle)

Siamese

Die dänischen Metal-Core-Helden Siamese eroberten in den letzten Jahren stetig und mit vollem Einsatz die Ohren der Metal-Jünger. Die fleißigen Musiker tourten unermüdlich mit Bands wie Dead By April, Oceans Ate Alaska, Coheed And Cambria, Dead Letter Circus u.v.a. rund um den Erdball. Siamese genießen einen exzellenten Ruf als Liveperformer und gehören seit geraumer Zeit zu Dänemarks erfolgreichsten Rock-Exportschlagern. Special Guests: Chaosbay und Blackgold. (24.1. Feierwerk Hansa 39)