Der Münchner Jazz-Frühling kommt blühend und ziemlich bunt daher.
Emma Rawicz
Alles so schön bunt hier. So jedenfalls kommt es der britischen Saxofonistin Emma Rawicz vor, wenn sie ihre durchkolorierten Stücke spielt. Denn der 23jährige Jazz-Shooting Star gehört zu den Menschen, die Farben assoziieren, wenn sie bestimmte Töne oder Akkorde wahrnehmen. Rawicz ist Synästhetikerin. Das Album „Chroma“ ist deutlich geprägt von diesem kuriosen Sinn. Ist er Segen oder Fluch? Emma Rawicz: „Ganz klar ein Segen. Wenn ich improvisiere, muss ich nicht dauernd an die Noten oder die Akkorde denken, die ich spiele, sondern versuche die Musik einfach zu fühlen und die Farben zuzulassen, die sich gerade offenbaren. Das ist sehr schön, weil ich einfach nur reagieren und nicht an die Logik dessen was ich tue denken muss.“ Am 29. März gastiert die bemerkenswerte Emma Rawicz, die mit gerade mit grundverschiedenen Projekten aktiv ist, in der Unterfahrt.
Jazz-Shortcuts
Kunstwerke Dachau:am 1.3. ist Subsystem & Casey Moir zu Gast, während ein paar Kilometer entfernt, zeitgleich Ray Anderson mit Treeomitree aufspielt (Unterfahrt). Da wird die Bude voll: die Unterfahrt freut sich auf Konzerte des Trompeters Jeremy Pelt (5.3.) und des Pianisten Jacky Terrasson (6.3.). Impro im MUG: dort zeigt sich das Trio Dahl/ Dalen/ Søvik spontan (6.3.).

Julia Hülsmann und ihr Quartett.
Pianistin Julia Hülsmann zitiert in der Unterfahrt aus dem Album „Under The Surface“ (8.3.). Das „Snarky Puppy“-Gespann Bill Laurance/ Michael League gibt sich im Bergson die Ehre (9.3.).
Sonst mit Snarky Puppy unterwegs, kommen sie jetzt gemeinsam ins Bergson: Bill Laurance & Michael League
Bei „Jazz+“ verstärkt sich das Trio Altered Forms in der Seidlvilla um die Gitarristin Steffi Narr (11.3.). Während der kubanische Pianist Ramon Vallé im Nightclub alles gibt, zeigt der aus Benin stammende Lionel Loueke in der Unterfahrt, was sich mit einer Gitarre anstellen lässt (beide am 12.3.).

In der Unterfahrt: Lionel Loueke & Dave Holland
Im MUG will es das Wild Chamber Trio musikalisch wissen und in der Auferstehungskirche das Nordsnø Ensemble bei den „Westend Vibes“ (beide am 13.3.). Dreimal Unterfahrt: Fusion mit Keyboarder Scott Kinsey (13.3.), Voodoo-Jazz mit Saxofonist Jowee Omicil (14.3.) und feinste Piano-Trio-Kunst mit Colin Vallon (15.3.).
Im Prinze trifft Orient auf Okzident beim Konzert von Quadro Nuevo und Cairo Steps (15.3.).
Die Mammal Hands strecken im Bergson die Fühler aus (16.3.) und Pianist Ethan Iverson läutet im Einstein solo die neue Klavierreihe „Einsteins Piano“ ein (17.3.).
Noch eine Runde Unterfahrt-Highlights: das Jakob Manz Projekt (18.3.), das polnische Joanna Duda Trio (19.3.), Enemy (20.3.) und das Elias Prinz Trio & Strings (21.3.). Bei „JazzIt!“ zeigt der Saxofonist Markus Harm seine Klasse(21.3.).
Saxofonist Till Martin setzt im Künstlerhaus sein Three Pieces Puzzle zusammen (22.3.). Pianist Joey Calderazzo legt sich in der Unterfahrt am Steinway ins Zeug (25 .3.) und Saxofonist Chico Freeman präsentiert dort tags drauf seine Exotica (26.3.).
Im Bayerischen Hof lässt die temperamentvolle Ana Carla Maza die Saiten ihres Cellos glühen (26.3.) und in der Isarphilharmonie konfrontiert uns das Trio des Pianisten Michael Wollny mit „Living Ghosts“ (27.3.).
Parallel trägt uns der eidgenössische Stimmkünstler Andreas Schaerer A Novel of Anomaly vor (Unterfahrt, 27.3.). Ein Tipp: unbedingt hingehen zum Konzert eines österreichisch-amerikanisch-kroatischen-deutschen Fünfers: dem Quispel Quintet (Unterfahrt, 28.3.).
Wynton Marsalis besucht die Isarphilharmonie.
Der Jazz-März klingt mit Konzerten des Munich Composers Collective (Unterfahrt) und von Wynton Marsalis mit dem Lincoln Center Jazz Orchestra (Isarphilharmonie) aus (beide am 31.3.).