Im Heimkino: Get it on, bang a gong

In Heretic und Longlegs wollen Hugh Grant und Nicolas Cage gruseln – das ist auch mal unfreiwillig komisch

Heretic

Im Vorfeld von Heretic (Plaion Pictures) von den Regisseuren Scott Beck und Bryan Woods wurde damit geworben, dass der ehemalige Sonnyboy des britischen Kinos hier seinen ersten „Bösewicht“ spielt. Als mysteriöser Mr. Reed verwickelt er die beiden missionierenden jungen Mormoninnen Schwester Barnes (Sophie Thatcher) und Schwester Paxton (Chloe East) in seinem Haus in ein schon bald äußerst gefährliches und ja, tödliches Katz und- Maus-Spiel. Reed möchte mit einem oft geistreich-philosophischen, atheistischen Sprachdurchfall den Glauben der hübschen Missionarinnen, die sich in den Anfangsszenen noch über Penis und Pornos austauschen, auf die Probe stellen. Dafür bringt er hübsche Beispiele von Kopie und Original aus Religionen und Popmusik. Im Grunde kein schlechtes Sujet, das aber zusehends in die „Schweigen der Lämmer“- Falle (Keller! Insekten!) tappt und am Schluss leider ein bisschen sinnfrei nach Anschluss sucht. Und Grant? Hat eigentlich nicht viel mehr zu bieten als eine große Brille und seinen britischen Akzent…

Longlegs

Da schaut’s bei Nicolas Cage ganz anders aus: Fast unkenntlich geschminkt verkörpert der, nach seinem Absturz ins B-Movie-Fach in interessanteren Filmen („Pig“, „Massive Talent“), wie – der glänzende Star der 1990er in Longlegs (u.a. Magenta TV) von Osgood Perkins einen Marc-Bolan-liebenden Psychopathen – der Väter da – zu bringt, ihre Familien zu töten und anschließend Suizid zu begehen. Die ermittelnde FBI-Agentin Lee Harker (Maika Monroe) muss schon bald feststellen, dass sie über ihre Mutter eine persönliche Verbindung zum Täter hat. Interessanter Plot, guter Soundtrack, tolle Bilder – ein spannender Independent- Thriller, der die große Leinwand (auch wegen Cage) verdient.

Subservience

„Noch nie war KI so verführerisch“, lockt der Werbetext, und tatsächlich: Man hätte sich für die hübsche, AI-gesteuerte Roboter-Haushaltshilfe Alice in Subservience (EuroVideo) von S.K. Dale keine bessere Verkörperung vorstellen können als Beauty-OP-Queen Megan Fox. Der arme Nick (Michele Morrone) erliegt nach der Erkrankung seiner Frau Maggie (Madeline Zima) dem Botox-gespritzten Charme der Androidin, und diese entwickelt auch noch ein eigenes Bewusstsein und wird zunehmend besitzergreifend … was die Familie in Gefahr bringt! Wer hätte das gedacht.

Boneyard

Weil Mel Gibson in der ersten Präsidentschaft von Trump nicht Kulturminister (gibt es in den USA nicht) werden konnte, muss er ab und zu wieder auf die Leinwand: In Boneyard (Lionsgate) von Regisseur Asif Akbar spielt er, ziemlich authentisch im Hawaii- Hemd, den gestrauchelten FBI Agent Petrovick, der Polizeichef Carter (Curtis „50 Cent“ Jackson) und seiner Truppe zur Seite stehen muss, um die realen „West Mesa“-Morde in der Wüste New Mexicos aufzuklären. Gabs früher in der Videothek in der Grabbelkiste.

The Strangers

Renny Harlin („Stirb langsam“) ist ein finnischer Regisseur, der gerne mal zwei, drei Filme pro Jahr raushaut. Zuletzt ein Remake des Home-Invasion-Thrillers The Strangers von Bryan Bertino, ein Kultfilm der Horror-Gemeinde. Und alles wieder da in The Strangers: Chapter 1 (Lionsgate): Das junge Paar im einsamen Haus, das lustig maskierte Killer-Trio vor der Tür. Wer’s braucht: ist als Reihe angelegt.

VERLOSUNG

Wir verlosen DVDs und Blu-Rays der Filme (außer „Longlegs“), die Teilnahme ist bis Montag, 17. März möglich.


    Was es für neue Streaming-Serien-Starts gibt: www.in-muenchen.de/kino/streaming-serien-aktuell.html