Reihen & Festivals: Awareness wohin man schaut

Drei Festivals schärfen im Oktober unseren Blick, damit wir nicht nur schauen sondern sehen.

UNDERDOX: 10. – 16.10.

UNDERDOX ist das internationale Festival für filmische Zwischenformen. Ob experimentelle Dokumentarfilme, dokumentarische Spielfilme, Langfilme bildender Künstler.innen oder Kunstfilme eines/einer Regisseur.in: Die Filme von UNDERDOX betreten künstlerisches Neuland.
 18 Langfilme haben es dieses Jahr in die offizielle Selektion geschafft. Gezeigt werden sie vom 10. – 16.10. im Stammhaus, dem Werkstattkino aber auch im Filmmuseum und im Theatiner Filmkunst. Darunter finden sich dieses Jahr große Titel wie „Grand Tour“ des Portugiesen Miguel Gomes (Beste Regie, Cannes), „Pepe“ des Kolumbianers Nelson Carlo de los Santos Arias (Silberner Bär, Berlinale) und „Direct Action“ der Wahlfranzosen und -Berliner Ben Russell und Guillaume Cailleau (Berlinale Encounters Award).
Thema ist dieses Jahr „awareness“.Gemeint ist damit aber nicht die esoterische oder die empfindsame Ausrichtung. Vielmehr ist damit ein Aufruf formuliert, der die Aufmerksamkeit auf das, was auf der Leinwand geschieht, richten soll. Und auf alles, was unser Bewusstsein schärft. Der Artist in Focus 2024 ist der baskische Regisseur Oskar Alegria und artist not in focus -sie lesen richtig- Khavn. Dazu auch wieder das Nachwuchs-Förderprogramm Young People’s Choice.

Queer Film Festival München (QFFM): 15. – 20.10.

Die neunte Ausgabe des Queer Film Festival München (QFFM) steht bevor: Vom 15. bis zum 20. Oktober gibt es internationale Highlights des queeren Filmschaffens zu sehen. Hauptveranstaltungsort sind die City Kinos. Im Zentrum steht in diesem Jahr eine Praxis queeren Filmemachens, die sich sinnlichen und selbstermächtigenden Formen von Community widmet. Das Programm besteht aus Langfilmen, Dokumentationen und Kurzfilmprogrammen.
Der Eröffnungsfilm „Reas“ ist eine kraftvolle Momentaufnahme queerer Gemeinschaft: Der Film ist ein Community-Projekt, in dem die Darstellenden eigene Erfahrungen im Gefängnis auf nicht-lineare, musikalische Art verarbeiten. Der einfühlsame Debütfilm „Und dass man ohne Täuschung zu leben vermag“ entwirft einen komplexen Blick auf eine gewaltvolle Beziehung während der atemberaubende Thriller „Eat the night“ Grenzen des Konzeptes Familie sprengt. Das Kurzfilmprogramm „Naughty Shorts“widmet sich expliziten Darstellungen von queerem Begehren mit Beiträgen, die Körperlichkeit, Sex und Tabus erkunden – mal humorvoll, mal sinnlich und ästhetisch, mal skurril.  Alle Infos unter www.qffm.de.

Afrikanische Filmtage: 11. – 13.10.

Die Afrikanischen Filmtage (11. – 13.10.) präsentieren in der 14. Ausgabe im Gasteig HP8 Filme aus afrikanischen Ländern, die einen Bogen spannen zwischen Afrika und Europa, Tradition und Wandel sowie Kolonialgeschichte und Gegenwart. Filme über den Konflikt zwischen Nord- und Südsudan, die Entstehung einer Radikalisierung und familiären Zusammenhalt inmitten schwieriger Lebensumstände ergänzen das diesjährige Programm. Hingehen, Horizont erweitern!