Neue Kinofilme: Die Starts der Woche vom 19. Dezember

Eine französische Komödie mit Realitätssinn, der große Anthony Hopkins als Freud, ein Wiedersehen mit dem König der Löwen und mehr… in den Kinostarts der Woche.

Es liegt an dir, Chéri

FR. R: Florent Bernard.

Nach über zwanzig gemeinsamen Jahren hat Sandrine genug von ihrem Mann Christophe. Vorbei sind die Zeiten wilder Romantik und verliebter Neckereien. Christophe ist kaum noch zu Hause und hört obendrein nie seine Sprachnachrichten ab. Mit Erlaubnis ihrer fast erwachsenen Kinder Loreleï und Bastien fordert Sandrine die Scheidung. In der Hoffnung, seine Ehe zu retten, schlägt Christophe ein letztes gemeinsames Wochenende mit den Kindern vor, um die Orte zu besuchen, die ihre Familiengeschichte geprägt haben. Leichte und doch nicht seichte Komödie mit Charlotte Gainsbourg.

All we imagine as light

IND, FR. R: Payal Kapadia.

Die Krankenschwester Prabha lebt mit ihrer jüngeren Kollegin Anu in Mumbai. Prabha hat sich von ihrem Ehemann entfremdet und versucht, ihr vergangenes Leben zu vergessen. Als Prabha von ihrem Mann ein unerwartetes Geschenk erhält, bringt das ihr Leben durcheinander. Währenddessen ist die unbeschwerte Anu auf der Suche nach einem Ort in der Stadt, an dem sie mit ihrem Geliebten intim sein kann. Eines Tages begeben sich Prabha und Anu auf einen Ausflug ans Meer. Dort stoßen sie auf einen mystischen Wald… In Cannes mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet und wer wär ich, wenn ich mich der nicht anschließen würde.

Freud – Jenseits des Glaubens

UK. R: Matthew Brown.

London, 3. September 1939. Soeben ist der Zweite Weltkrieg ausgebrochen. Sigmund Freud (Anthony Hopkins) ist mit seiner Tochter Anna Freud (Liv Lisa Fries) vor dem Nazi-Regime aus Wien geflohen. Wenige Tage vor seinem Tod stattet ein Gelehrter vom College der University of Oxford Freud einen Besuch ab: C.S. Lewis (Matthew Goode), der später mit „Die Chroniken von Narnia“ Weltruhm erlangen wird. An diesem Tag liefern sich zwei große Denker des zwanzigsten Jahrhunderts einen kontroversen Diskurs über Liebe, den Glauben, die Zukunft der Menschheit und die für sie alles entscheidende Frage: Gibt es einen Gott? Das Treffen gab es nie, umso interessanter ist dieses Was-wäre-wenn-Szenario.

Mufasa: Der König der Löwen

USA. R: Barry Jenkins.

Und weiter geht’s mit den Disney-„Real“filmen: Hier erzählt Rafiki der jungen Löwin Kiara, Tochter von Simba und Nala, die Geschichte von Mufasas außergewöhnlichen Aufstieg zum König des Geweihten Landes. Als verwaistes Jungtier eigentlich zu einem frühen Tod in der Steppe verurteilt, schafft Mufasa es dank einer außergewöhnlichen Gruppe von Außenseitern doch irgendwie nach ganz oben. Eben doch kein Selfmademan mit Mähne, der gute. Zu Weihnachten sicher nettes Animationsmusical mit typischen Disney-Zutaten.

Der Spitzname

D. R: Sönke Wortmann.

Das „Namen“-Erfolgsfranchise ist in Wahrheit ein französisches, aber natürlich lässt sich die deutsche Branche nicht lumpen: Anna (Janina Uhse) und Thomas (Florian David Fitz) wollen heiraten und haben die Familie in die Tiroler Alpen eingeladen. Stephan (Christoph Maria Herbst) sinniert typisch schlecht gelaunt im Ski-Lift über das aktuelle Leben der Böttchers, Wittmanns, Bergers und Königs: Anna hat überraschend doch noch Karriere als Schauspielerin gemacht, Thomas steht kurz davor, in den Vorstand eines Immobilienkonzerns aufzusteigen.. dazu ein paar Anspielungen an aktuelle „Wokeness“ und Social Media Trends und fertig ist die Komödie für humorlose Besserverdienende.

Die Filmstarts vom 12. Dezember

Dieses Gefühl, dass die Zeit, etwas zu tun, vorbei ist

USA. R: Joanna Arnow.

FOMO – The Movie: Ann, eine etwas mürrische New Yorkerin in ihren 30ern, fühlt sich in allen Bereichen ihres Lebens festgefahren. Die Jahre in ihrer langjährigen BDSM-Beziehung, ihrem unbedeutenden, todlangweiligen Job in einem mittelständischen Unternehmen und ihrer streitsüchtigen jüdischen Familie sind zu ihrer eigenen Enttäuschung und Frustration schnell an ihr vorbeigezogen. Während sie sich zunehmend entfremdet fühlt, ringt sie mit sich selbst und ihren wechselnden sexuellen Beziehungen. Ein Film für Großstädter*innen wie… Sie!

Black Dog – Die Weggefährten

C. R: Guan Hu.

Nach einem langen Gefängnisaufenthalt kehrt Lang in seine Heimatstadt am Rande der Wüste Gobi zurück, doch nichts ist mehr, wie es einst war. Wenige Wochen vor den Olympischen Spielen in Peking beschließen die Behörden, gegen die wachsende Zahl der herrenlosen Tiere vorzugehen, insbesondere gegen den schwer fassbaren „Schwarzen Hund“, der die Bewohner in Angst versetzt. Lang, der verzweifelt nach einem Neuanfang sucht, wird Teil eines Teams von Hundefängern und entwickelt unerwartet eine tiefe Bindung zu dem Tier, das ebenso einsam und verloren ist wie er selbst. Gnadenlos und doch rührselig.

Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim

USA/JP. R: Kenji Kamiyama.

Dass der nächste Herr-der-Ringe-Film, bei dem Peter Jackson seine Finger mit im Spiel hat, ein Schlachten-Anime sein würde, hatten wohl nicht viele Fans auf dem Schirm. 183 Jahre vor den Ereignissen der Trilogie erzählt der Film vom Schicksal des Hauses von Helm Hammerhand, dem legendären König von Rohan. Wulf, ein ebenso gerissener wie skrupelloser Fürst der Dunländer, sinnt auf Rache für den Tod seines Vaters. Als er Helm und seine Gefolgsleute unerwartet angreift, sind diese gezwungen, sich in der alten Festung Hornburg, die später unter dem Namen Helms Klamm Bekanntheit erlangen wird, zu einem wagemutigen letzten Gefecht zu stellen.

Here

USA. R: Robert Zemeckis.

Zurück in die Zukunft 4? Fast! Der Kultregisseur kommt mit einem besonderen Film zurück: Die Story erstreckt sich in einer Zeitreise über Generationen hinweg, und zeigt, was an einem konkreten Fleck dieser Erde im Laufe der Zeit geschieht – und was dieser «erlebt». Von der Ausrottung der Dinosaurier über mittelalterliche, womöglich weltverändernde Geschehnisse bis zu Familien, die kommen und gehen, und in diesem Ort ihr Zuhause finden. Erstes Mal Weihnachten. Die erste Liebe, der erste Verlust. All das an der Seite eines sehr jungen – und alten – Tom Hanks.

Rich Flu

SPA: R: Galder Gaztelu-Urrutia.

Neues vom Regisseur von „Der Schacht“: Ein mutiertes Virus bricht aus und rafft die reichsten und einflussreichsten Menschen der Welt dahin. Ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als Laura kurz davor steht, all ihre Träume von sozialem Erfolg zu verwirklichen! Die leitende Angestellte einer aufstrebenden Streaming-Plattform wird dank einer überraschenden Beförderung in die elitärsten Kreise aufgenommen, kann ihre Tochter Anna auf die exklusivsten Schulen schicken und muss sich keine finanziellen Sorgen mehr machen. Doch das Virus schlägt immer breitere Schneisen in die westliche Gesellschaft…

Die Filmstarts vom 5. Dezember

The Outrun

DE, UK. R: Nora Fingscheidt.

Der nächste internationale Film der „Systemsprenger“-Regisseurin: Nach mehr als einem Jahrzehnt kehrt Rona (Saoirse Ronan) in ihre Heimat auf den entlegenen Orkney-Inseln zurück. Während sie die einzigartige Landschaft, in der sie aufgewachsen ist, wiederentdeckt, vermischen sich ihre Kindheitserinnerungen mit der letzten, von Sucht geprägten Zeit. Ihr damaliger Aufbruch in die Stadt und die folgenden ausschweifenden Jahre in London endeten in einem schmerzhaften Absturz. Der nächste internationale Film der „Systemsprenger“-Regisseurin und, dass Ronan aktuell so omnipräsent ist, sollte auch jedes Cineast*innen-Herz erfreuen.

A Different Man

USA. R: Aaron Schimberg.

Ein Eingriff in den Körper: Der ambitionierte, aber erfolglose Schauspieler Edward leidet an Neurofibromatose, einer starken Gesichtsdeformation. Als ihm die Gelegenheit geboten wird, unterzieht er sich einem radikalen medizinischen Eingriff, um sein Aussehen drastisch zu verändern. Doch das Leben mit seinem neuen Traumgesicht verwandelt sich schnell in einen Albtraum, als ihm die Rolle seines Lebens, für die er geboren wurde, entgeht. Davon besessen, das Verlorene zurückzugewinnen, verliert sich Edward in den tiefen Abgründen seiner eigenen Psyche.

Reinas

PR. R: Klaudia Reynicke.

Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich, aber jede unglückliche Familie ist es auf ihre eigene Weise: Lima im Sommer 1992. Elena und ihre Mädchen Lucia und Aurora bereiten ihre Abreise von Peru, wo sich soziale und politische Unruhen breitmachen, in die USA vor. Mit widersprüchlichen Gefühlen blicken die drei ihrem Abschied entgegen – von ihrem Land, von Familie und Freund:innen und von Carlos, Vater und Ex-Ehemann. Der, ein charmanter Luftibus, hat sich schon lange kaum mehr blicken lassen. Nun, als das Reisedatum näher rückt, versucht er, sich seinen Töchtern wieder anzunähern…

13 Steps – Die unglaubliche Karriere von Edwin Moses

D. R: Michael Wech.

Die Doku erzählt die Lebensgeschichte eines der außergewöhnlichsten Athleten in der Geschichte des Sports. Während seines Physikstudiums am berühmten Morehouse College in Atlanta bringt sich Moses die härteste Disziplin der Leichtathletik, die 400 Meter Hürden, selbst bei. Mit seiner optimalen Lauftechnik von 13 Schritten zwischen den Hürden schafft er eine historische Siegesserie mit zahlreichen Weltrekorden und Olympiasiegen: 9 Jahre, 9 Monate und 9 Tage bleibt er ungeschlagen. Zeitzeugen und Fans wie Spike Lee kommen neben der Sportlegende zu Wort.

The Visitor

CAN. R: Bruce LaBruce.

Ein Freund von mir hat im Werkstattkino bei einer Vorstellung des queeren Hardcore-Pornos/Horrorfilms „L.A. Zombie“ von Kultregisseur LaBruce seine Freundin, mit der er immerhin 5 Jahre zusammen war, kennengelernt. Vielleicht passiert euch in „The Visitor“ ähnliches: „Ein nackter Geflüchteter wird in einem Koffer an das Ufer der Themse gespült. Der mysteriöse Besucher streift durch London und klopft an die Tür einer wohlsituierten Familie. Er erhält Einlass und darf als Angestellter bleiben. In den nächsten Tagen verführt er alle Mitglieder der Familie – hart, rauschhaft, gruppiert.“ Klingt doch romantisch!

Bagman

USA. R: Colm McCarthy.

Als eine unheimliche Bedrohung aus seiner Kindheit zurückkehrt, um ihn heimzusuchen, kämpft Patrick (Sam Claflin), der inzwischen selbst Vater ist, verzweifelt gegen seine tiefste innere Angst. Doch dieses Mal kämpft er nicht für sich selbst, sondern für seine Familie. Und wieder mal bedroht eine unheilvolle Kreatur eine doch so perfekte Familieneinheit: Horror von der Stange, der atmosphärisch aber von einer durchaus beeindruckenden Dichte zu sein vorgibt. Der Regisseur durfte u.a. bei Black Mirror schon zeigen, was er kann.

Die Filmstarts vom 28. November

City of Darkness

HK. R: Soi Cheang.

Hommage an das wilde Hongkong-Actionkino der 1980er Jahre: Der Bezirk Kowloon Walled City ist ein gesetzloses Niemandsland, das von den gefürchteten Triaden beherrscht wird. Der Ort zieht unzählige Ausgestoßene an und wächst innerhalb kürzester Zeit unkontrolliert in die Höhe, bis er schließlich die höchste Bevölkerungsdichte der Welt aufweist. Im Dickicht der labyrinthischen Straßen finden vier junge Außenseiter zusammen, die dem ewigen Ringen zweier Gangsterbanden um die Vorherrschaft in der „City of Darkness“ neuen Zündstoff geben. Besinnlichkeitsgegenprogramm: Die Trailer gehen schon ziemlich ab!

Jeff Koons: A Private Portrait

IT. R: Pappi Corsicato.

In einem filmischen Portrait, das sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt, ermöglicht der auf Künstlerbiografien spezialisierte Filmemacher Pappi Corsicato persönliche Einblicke in die Welt des erfolgreichen Neo-Pop-Art-Künstlers Jeff Koons, dem es gelungen ist, massenproduzierte Alltagsgegenstände in angesehene Kunst zu verwandeln und so unter anderem eines der teuersten Kunstwerke unserer Zeit zu schaffen. Der Künstler selbst sowie viele Wegbegleiter geben private Einblicke in das Leben von Jeff Koons, reflektieren seine Motivation und beleuchten die Einflüsse auf seine eigenwillige Vision.

Caddo Lake

USA. R: Celine Held, Logan George.

Mysteriöses aus den Staaten: Als die achtjährige Anna Bennett auf mysteriöse Weise in der Nähe des Caddo Lake verschwindet, machen sich ihre Eltern auf die verzweifelte Suche, um sie zurück nach Hause zu holen. Doch als sie die Umgebung durchkämmen, stoßen sie auf dem See auf seltsame Vorkommnisse. Währenddessen kämpft der aus Caddo stammende Paris damit, den Tod seiner Mutter zu verarbeiten, die Jahre zuvor im See ums Leben kam, und wird auf seiner Suche nach Antworten in das Verschwinden des jungen Mädchens verwickelt. Klingt nach Thriller, wird als Sci-Fi angepriesen. Man darf gespannt sein.

Vaiana 2

USA. R: David Derrick Jr., Jason Hand, Dana Ledoux Miller.

Warum in die Ferne schweifen… Wenn die Fortsetzung toller Hochsee-Animationsfilme in die Kinos kommt: Drei Jahre nach ihrer letzten großen Fahrt begeben sich Vaiana und Maui zusammen mit einer Crew ungewöhnlicher Seeleute wieder auf eine lange Reise. Nach einer unerwarteten Botschaft ihrer Wegfinder-Vorfahren muss Vaiana nicht nur in die fernen Meere Ozeaniens segeln, sondern auch in gefährliche, längst vergessene Gewässer. Auf sie wartet ein Abenteuer, wie sie es noch nie erlebt hat. Perfekt für die Feiertage!

Vena

D. R: Chiara Fleischhacker.

Jenny liebt ihren Freund Bolle, mit dem sie ein Kind erwartet. Was für andere das größte Glück bedeutet, löst in Jenny ambivalente Gefühle aus, denn das Leben hat ihr zuvor viel zugemutet. Sie ist mit der Justiz und dem Jugendamt aneinandergeraten und ihre Beziehung mit Bolle leidet zunehmend unter der Drogenabhängigkeit der beiden. Als ihnen die Familienhebamme Marla zugewiesen wird, reagiert Jenny zunächst abweisend. Doch wider Erwarten verurteilt Marla sie nicht, sondern sieht sie als den Menschen, der sie im Kern ist. Von Preisen überhäuftes Regie-Debüt über eine Selbstermächtigung.