Mittel Punkt Europa, Bunter Hund, flimmern & rauschen …
Mittel Punkt Europa. Das Festival zeigt Filme aus der Ukraine, aus Belarus, Ungarn, Polen, Tschechien. Forever-Forever spielt in den 1990ern, in Kviv, ist das mitreißende Porträt einer unruhigen Jugend in Zeiten des Umbruchs. Her Body erzählt von Andrea Absolonová, der tschechischen Meisterin im Turmspringen. Nach einem Unfall startet sie eine neue Karriere als Pornodarstellerin – Über Fremd- und Selbstbestimmung, den weiblichen Körper. In We Will Not Fade Away bietet sich fünf Jugendlichen aus Donbass die Chance einer gemeinsamen Reise in den Himalaya. Zurückgekehrt, zerstört der russische Angriffskrieg alle Zukunftspläne. In der schrillen Satire Three Thousand Numbered Pieces erarbeitet eine Gruppe Roma, angeleitet von einem ungarischen Regisseur, ein Theaterstück über ihre Minderheits-Erfahrungen. Überraschend werden sie von woken Berliner Theaterleuten eingeladen … wo sich dann niemand für ihre Lebensgeschichten interessiert. (Do 29.2. bis Sa 9.3., Filmmuseum).
Der Bunte Hund, das stets toll kuratierte Kurzfilmfestival, zeigt 44 Filme aus aller Welt, in den Reihen „Heimat“, „Arbeit ist das halbe Leben“, „Anders & Artig“, „Liebe und andere Grausamkeiten“, „Trash und Sonderbares“. Bei „Der Preis ist heiß“ wird der „Hasso“, der Publikumspreis vergeben. Alles dabei: Spiel-, Animations-, Experimental- und Dokumentarfilme. Tiefsinniges und grober Unfug, raffiniert, absurd – oder so spannend wie Square the Circle, der Versuch, in einem langen dunklen Winter die Vergänglichkeit hinzunehmen, das Unendliche auszuloten und einen Platz zu finden, sich zu runden in einer Welt voller Kanten. (Werkstattkino, Do 14. bis So 17.3., www.kurzfilmfest-muenchen.de)
Bei flimmern & rauschen zeigt der Münchner Filmnachwuchs sein Können. Über 90 kurze Filme in 12 Programmen, ein beeindruckendes Spektrum aus allen Genres, tolle Geschichten, fantasievolle Experimente, begeisterndes Engagement. (Gasteig HP8, Do 14. bis Sa 16.3., www.flimmernundrauschen.de, Eintritt frei! Und Online bis 31.3.)
„Anselm – Vom Rauschen der Zeit“, „Drifter“, „Das Lehrerzimmer“, „Piaffe“, „Roter Himmel“, „Sisi & ich“, „Gehen und Bleiben“ … All das Versäumte kann man nachholen beim Jahresrückblick Deutsche Filme 2023 im Filmmuseum (bis 19.3.).
Zeitdokument. Romy Schneider haderte (im Tagebuch) mit ihrer Rolle in Andrzej Żuławskis Nachtblende (1975), erhielt für das Grenzen überschreitende „Psychogramm“ den César als beste Schauspielerin – und würde ihre Wut über die im Drehbuch und am Set offenkundig ausgelebten Nachkriegs-Männerphantasien heute wohl mit Judith Godrèche teilen. (Leopold-Kino, 20.3.)