Fasching ist ziemlich spurlos an uns vorübergegangen, an einer anderen Tradition wollen wir aber festhalten: Fischessen am Aschermittwoch. Wir haben ein paar Restauranttipps zusammengetragen.
Der Kontrast könnte kaum größer sein: Nach der süßen Krapfen-Füllung am Faschingsdienstag folgen salzig-herzhafte Fischspezialitäten am Aschermittwoch. Die katholische Tradition gibt für diesen Tag und zum Auftakt der Fastenzeit den Verzicht auf Fleisch vor, alle möglichen Meeres- und Seebewohner sind dagegen erlaubt auf dem Teller. Das ist bis heute noch so, auch wenn die Regel vielleicht nicht mehr ganz so streng gesehen wird. Viele Restaurants in München bieten am Aschermittwoch (2. März) besondere Fischgerichte oder Menüs an. Wir haben uns in der Gastronomie umgehört und einige Tipps gesammelt.
Atlantik
Wenn’s in einem Lokal diesen Namens keinen Fisch gibt, wo bitte sonst? Im Restaurant Atlantik am Schlachthof beginnt das traditionelle Aschermittwochs-Fischessen um 12 Uhr mittags und geht nach einer kurzen Kaffeepause am Abend weiter. Neben klassischen Fischgerichten zum Aschermittwoch kann man sich auch auf der von Küchenchef Franz-Josef Unterlechner zusammengestellten Karte was Feines aussuchen, beispielsweise einen Skrei (Winterkabeljau) vom Holzkohlegrill mit Lachskaviar, Dill und Räucherfischfond (29 Euro). Rechtzeitige Online-Reservierung erbeten!
Zenettistr. 12, 12 bis 14.30 Uhr und ab 18 Uhr, www.atlantik-muenchen.de
Ayinger am Platzl & Ayinger in der Au
Im Ayinger Wirtshaus am Platzl, aber auch im Ableger in der Au, pflegen sie ebenfalls die Tradition des Fischessens am Aschermittwoch und haben extra einige köstliche Fischgerichte kreiert. Wie wär’s zum Beispiel mal mit einer bayerischen Bouillabaisse? In der raffiniert abgeschmeckten Fischsuppe tummeln sich für 26,80 Euro ausgesuchte heimische Fischfilets, Muscheln, bayerische Garnelen, Wurzelgemüse und Kräuter.
Platzl 1a, 16 bis 23 Uhr, www.ayinger-am-platzl.de / Mariahilfplatz 4, 10.30 bis 23 Uhr, www.ayinger-in-der-au.de
Donisl
Im traditionsreichen Gasthaus am Marienplatz schnappt sich der neue Wirt Peter Reichert zum Fischessen am Mittag seine Harfe und begleitet das Ganze mit bayerischer Stubenmusik. Die Karte listet neben den tagesaktuellen Fängen auch einige weitere interessante Spezialitäten aus heimischen Gewässern auf, z.B. König Ludwigs Hechtenkraut. Dabei handelt es sich um einen überbackenen Auflauf mit Hecht, Kartoffeln und Kraut (17,80 Euro), laut Überlieferungen eine Leibspeise von König Ludwig II.
Weinstr. 1, 11 bis 14 Uhr, www.donisl.com
Falke23
Trotz des “geflügelten” Namens (der mit der Adresse zusammenhängt) hat das Lokal in der Au regelmäßig auch Fisch auf der Karte. Zum Aschermittwoch rüstet die Küche extra noch ein wenig auf: Dann gibt’s zur Feier des Tages auch Matjes nach Hausfrauenart mit Bratkartoffeln (12 Euro), eine Lachstranche auf cremigem Risotto mit Gemüse (22 Euro) und Zander mit Wirsing und Sauce Choron (27 Euro).
Falkenstr. 23, 17 bis 23.30 Uhr, www.falke23.de
Zum Franziskaner
Ein Klassiker ist auch im Franziskaner das Fischessen am Aschermittwoch. Ab 18 Uhr werden fangfrische Fischspezialitäten aus heimischen Seen und Gewässern sowie Köstlichkeiten aus dem Meer serviert, untermalt von bayerischer Livemusik. Küchenchef Jörg Michael hat ein traditionelles Aschermittwochs-Menü für 66 Euro pro Person vorbereitet: einen halben Hummer mit Sauce Rouille und Zitrone, eine Bouillabaisse von bayerischen Fischen mit Safran und Wurzelgemüse und ein Winterkabeljau mit Weißweinschaum, Aalspeck, grünem Erbsenpüree und Trüffelkartoffeln.
Residenzstr. 9, ab 18 Uhr, www.zum-franziskaner.de
Johannas
Eigentlich ist das Feinschmecker-Restaurant Johannas im Hotel Neumayr in Großhadern ja auf Wild spezialisiert, aber am Aschermittwoch konzentriert sich das Team auf Fisch und serviert ein vier- oder sechsgängiges Menü, je nach Appetit. Dass die Küche mit Fischen und Krustentieren umgehen kann, beweist sie immer wieder beim heimischen Saibling, aber auch bei “weiter gereisten” Meeresbotschaftern wie Jakobsmuscheln, Glattbutt aus der Nordsee oder der bretonischen Dorade.
Heiglhofstr. 18, ab 18 Uhr, www.restaurant-johannas.de
Ratskeller
Das Fischessen am Aschermittwoch ist schon seit Ewigkeiten Tradition im Ratskeller im Rathaus. Damit die Fastenzeit besonders genussvoll beginnt, stehen zur Feier des Tages Köstlichkeiten wie Berglinsensuppe mit Räucheraal, Saiblings-Ceviche, Forellenfilets, Rotbarschfilets, Karpfenfilets, Hamburger Pfannfisch mit gerösteten Nordseekrabben sowie eine ganze Seezunge aus der Bretagne auf der Speisekarte.
Marienplatz 8, 11 bis 23 Uhr, www.ratskeller.com
Le Stollberg
Auch im Gourmetrestaurant Le Stollberg haben sie sich ein schönes Aschermittwochsmenü einfallen lassen: Zunächst gibt es eine kleine Variation vom Yellowfin-Thunfisch mit Ponzu und Apfel, gefolgt von einem Nordsee-Seezungenfilet auf Krabbensauce und einem Feuertopf mit Meeresfrüchten wie Hummer, Jakobsmuscheln, Venusmuscheln, Garnele und Calmar mit Gemüse. Die Nachspeise – das Beste von der Haselnuss – spart verständlicherweise den Fisch aus, klingt aber auch sehr gut.
Stollbergstr. 2, 11.30 bis 14.30 und 18 bis 23 Uhr, www.lestollberg.de
Zum Alten Markt
Helau und Alaaf hört man dieses Jahr am Viktualienmarkt zwar nicht, aber das urgemütliche Restaurant zum alten Markt ist mit allen Wassern gewaschen und hält an einer Tradition fest, dem Fischessen am Aschermittwoch. Auf der speziellen Karte für diesen Tag wird die deutsch-französische Freundschaft mit einer “Alpen-Bouillabaisse” mit Garnele, Kabeljau und Lachs (12,65 Euro) hervorgehoben. Aber auch die gebackenen Gambas im Tempurateig mit Erdäpfel-Rucola-Salat und Remouladensauce (17,85 Euro) hören sich gut an.
Dreifaltigkeitsplatz 3, 11.30 bis 24 Uhr, www.zumaltenmarkt.de