Fernostreise ohne Flieger: Diese elf asiatischen Lokale in der Altstadt, Schwabing und Haidhausen empfiehlt die Redaktion für eine Genussreise – ganz ohne Flugscham.
Aimy
My Pham und ihr Mann Hai haben sich mit dem #Shami in der Marktstraße (mittlerweile abgegeben) und dem Shimay in der Theresienstraße bereits auch auf diesen Seiten einen guten Namen gemacht, was zu einem Besuch der neuen Lokalität Aimy in der Brienner Straße führte. Die Phams stammen ursprünglich aus Hannoi, aber statt einer wie im Shimai bevorzugten nordvietnamesischen Küche stehen im Aimy zu rund 70 Prozent thailändisch inspirierte Gerichte auf der Karte.
Die Einrichtung des Restaurant ergänzt die moderne und verspielte Tellersprache der tollen Küche: Schwarze Wände, rote Lampen, goldene Buddha-Statuen. Am Fenster zwei gemütliche Lehnstühle wie in einem Club, im hinteren Bereich eine kleine Bar und ein Separee – insgesamt könnte das Aimy einem James Bond-Filmset der Siebziger Jahre entsprungen sein.
Zu empfehlen: Hinter Laarb Gai (13 Euro) verbirgt sich ein To Go-Gericht, das der ein oder andere Reisende bereits aus den Straßen Bangkoks kennt, „Saigon Tuna Quesadilla“ (18) – gehackter Thunfisch-Tatar, Kimchi-Chili-Majo, Tomaten-Koriander-Salsa und Sweet Sour Creme auf einem Krupuk-artigen Fladen, „Thai Pacific Ceviche“ (17) mit in Tom Yum-Kokos-Creme marinierten Stückchen Jakobsmuschel, Lachs, Garnele, Rettich und Avocado, „Crab Cakes“ (15), frittierte Krabben-Küchlein auf einer Mango-Buttersoße, „Traditional Crispy Duck“ (18) oder „Grilled Monk Fish“ (27) – im Ofen gegarte, leicht melierte Seeteufelstücke mit Ingwer, Chili, Thai-Basilikum, Broccoli, grünem Spargel in einer bestens passenden, süßlichen Soße.
FAZIT: München hat ein neues panasiatisches Restaurant mehr, das in der oberen Liga mitspielen kann. Auch hier rechtfertigen die Qualität der Produkte, guter Service, eine schöne Weinauswahl aber vor allem die Kochkunst von Hai Pham und seinem Team die etwas gehobenen Preise. Wenn man aber die Lage und den Genuss bedenkt, ist die Ente ein Schnäppchen.
Aimy, Brienner Str. 10, Mo bis Fr: 11.30 bis 15 und 18 bis 22 Uhr, Sa 18-22 Uhr, www.aimy-restaurant.de
Unsere ausführliche Gastro-Kritik vom 26.10.21: Das Aimy in der Brienner Straße: Sechs Buddhas für den Seeteufel
Ukiyo
Wer in letzter Zeit in neuen asiatischen Restaurants in München unterwegs war, der wurde nicht nur mit einer oft innovativen pan-asiatischen Küche bewirtet, sondern auch optisch überrascht – modernes Interieur mischt sich hier mit einem Innendesign, das höchsten Ansprüchen gerecht wird und den besonderen Rahmen für die Küchenkunst auf dem Teller bietet. Ukiyo bedeutet auf Japanisch ungefähr „lebe und genieße“ und das gibt die Richtung schon mal vor: Contemporary Japanese Cuisine wird hier aufgetragen, Isabelle Tran und ihr Bruder Jean-Pierre haben ihre vietnamesische Provenienz, die sie bereits erfolgreich in ihren Restaurants Jacci in der Ysenburgstraße und Bi Béo in der Einsteinstraße ausleben, zugunsten Japans verlassen und bieten mittags Sushi, Sashimi, Nigiri oder Tatar überwiegend mit Fisch und Meeresgetier an. Die Einrichtung ist wie gesagt urban – verschiedene helle Beige- und Grautöne dominieren den von modernen Lichtobjekten illuminierten Raum, helles Holz und exotische Pflanzen sorgen für Atmosphäre.
Zu empfehlen: Gunkan-Maki, die „Schlachtschiff-Rolle“, Thunfischwürfel mit Uzura , rohem Bio-Wachtelei (1 Stk. 5,90), wunderbar marinierte Spareribs mit Frühlingszwiebeln (8,90). Richtig interessant wird es bei der „Chef’s Choice“-Auswahl – hier wird unter anderem „Flambeed Beef & Crispy Prawns“ angeboten: auf einer Indsideout-Rolle, die mit der wirklich sehr knusprigen Garnele und Avocado gefüllt ist, wurde ein zartes, leicht flambiertes Stück Rinderfilet mit einem Klacks süßlicher Mirin-Soße drapiert (14,90).
FAZIT: Am Reichenbachplatz bietet das japanische Restaurant tolle Küche in modernem Ambiente: Das Lokal ist hübsch eingerichtet, der Service nett, das Essen richtig gut. Ein gutes Beispiel dafür, dass viele junge Gastronomen vietnamesischer Abstammung den richtigen Riecher und Geschmack haben – auch über den eigenen Tellerrand hinaus.
Ukiyo, Rumfordstraße 6, Mo-Sa von 11.30 bis 14.30 und von 18 bis 22 Uhr, www.ukiyogermany.com
Madam Chutney
Allein die Location ist stimmig: der koloniale Stil des ehemaligen Masters Home mit dem Kamin, den Holzvertäfelungen und dem Piano wurde praktisch beibehalten und nur durch Fotos, Werbetafeln und Accessoires aus Retro-Indien ergänzt. Tische und Stühle im Shabby Chic Look, bunte Kerzenbecher und eine Lichtkonstruktion an der Decke verströmen eine Atmosphäre zwischen besserem Backpacker Hide Out und einem fancy indischen Restaurant in London, zum Beispiel dem Dishoom Carnaby in Soho. Hier hören die Parallelen nicht auf: Wer ins Madam Chutney zum Essen gehen will, sollte Englisch können – wie die website auf der man reserviert, ist auch die Karte im Zeitungslook in der Sprache der ehemaligen Kolonialmacht gehalten. Das Personal spricht aber Deutsch und hilft gerne, wie an einem Nebentisch zu beobachten war.
Bereits beim ersten Besuch mittags war klar, dass hier nicht die übliche indische Küche, die man in München so bekommt, serviert wird: das Madam’s Favourite Thali (12,90) entpuppt sich als ungewöhnlich schmackhaftes Hühnchencurry mit einem pikanten Dal Makhani (wird über Nacht geschmort, damit sich die Gewürze entfalten können), dazu Basmati-Reis und ein kleiner Salat aus feingehackten Tomaten mit Kräutern. Was soll man sagen, großer Genuss, am liebsten möchte man gleich weiteressen.
Zu empfehlen: Golgappe Purani Dilli, das sind luftige Bällchen aus ultradünnem Papadam-Teig mit gewürzter Kartoffelpaste gefüllt, und Dips (6,80); Lamb Samosa Sticks, Lammhack in knusprigen Teig gehüllt, mit scharfer Chili-Mayonnaise (4 Stk. 8,50); Paneer Makhani Biryani (15,90) entpuppt sich als ein mit Naan-Teig ausgekleidetes Töpfchen, das mit einer kräftig gewürzten Reis-Gemüse-Nuss-Rosinen-Käse-Mischung gefüllt ist; Lamb Pepper Fry (17,90), mit Limette, Ingwer und schwarzem Pfeffer mariniertes Lamm, das in einer dicken Zwiebel-Tomatensoße langsam geschmort wird; Makhan Malai Tikka (15,60), in Ingwer, Knoblauch und grüner Chilipaste marinierte Hähnchenstücke ohne Knochen.
FAZIT: Eines der angesagten indischen Lokale in München, das ohne weiteres mit den berühmten Kollegen in London mithalten kann. Die Einrichtung ist kolonial-hip im Shabby Chic Look, die Küche bietet eine Genussreise durch dieses geheimnisvolle Land, das mehr zu bieten hat als nur Chicken Curry. Kann hier abends hübsch voll werden – unbedingt reservieren.
Madam Chutney, Frauenstr. 11, Mo bis Sa von 11.30 bis 14.00 und von 17.30 bis 22 Uhr; So von 17.30 bis 22 Uhr, www.madamchutney.com
Unsere ausführliche Gastro-Kritik vom 23.02.20: Madam Chutney: London Calling
Soy
Ein vietnamesisches Restaurant ohne Fleisch, Fisch und Fischsoße? Ganz genau: im Soy im ehemaligen Martini Club in der Theresienstraße gibt es ausschließlich vegane Kost. Und das kommt an, wie bei einem abendlichen Besuch festzustellen war: bereits um 18.30 war das ziemlich große Restaurant praktisch ausgebucht. Unter einer buddhistischen Gottheit im Lotusblumenfeld oder an der großen Bar mit goldenem Buddha sitzt ein überwiegend junges Publikum, das die fleischlose Küche zu schätzen weiß. Die Einrichtung ist trendy, die Karte ziemlich umfangreich.
Zum Essen gibt es allerlei vietnamesische Spezialitäten von Suppen über vietnamesische Tapas, also Vorspeisen, diverse Salate und Nudelgerichte, darunter die berühmte Pho, natürlich diese, wie auch alle anderen Gerichte, auf rein pflanzlicher Basis mit der Zugabe des namensgebenden Soja, überwiegend in Tofu- oder mal Seitan-Form. Besonders erwähnenswert sind der günstige Mittagstisch (8,90 pro Hauptgericht mit Suppe oder Frühlingsrolle), ein Hot Pot-Fondue (22,50 p.P) oder drei verschiedene Reistafeln (44,90 für zwei Personen.
Zu empfehlen: Reistafel 2 mit Canh Dua, Kokosmilchsuppe mit Tofu und Tomaten, gewürzt mit Limettenblättern, Zitronengras und Kräutern; Goi Du Du, Papayasalat mit Karotten und Erdnüssen; Ha Cao, Teigtaschen mit Soja-Soße Tofu Chua Cay Tofu mit Gemüse in sauer-scharfer Soße und Kho To, Tofu mit Pilzen, geschmort nach traditioneller Art.
FAZIT: Das Soy bietet sehr ordentliche vietnamesische Küche, die durch etwas mehr Kräuter und Mut beim Würzen noch aufgepeppt werden könnte. Fleisch und Fisch vermisst man dagegen praktisch nicht, der Service ist nett und aufmerksam, auch wenn es hier ziemlich voll werden kann – unbedingt reservieren! Die Preisgestaltung geht voll in Ordnung, das gute Gewissen gibt es umsonst dazu.
Soy, Theresienstr. 93, Mo bis Fr von 11.30 bis 14.30 und 17.00 bis 22.00 Uhr, Sa von 17.00 bis 22.00 und So von 14.00 bis 22.00 Uhr, www.soy-muenchen.com
Bindaas
Der erste Eindruck ist schon einmal sehr gut: Als Blickfang steht eine superbunte Fahrradrikscha vor der modernen Bar, dahinter viel Holz und bunte Vasen. Das indische Lokal, welches in dem ehemaligen Kochspielhaus an der Ecke Reichenbach/Rumfordstraße angesiedelt ist, kann optisch auf ganzer Linie mit einem zeitgemäßen Look zwischen Tradition und Moderne überzeugen.
Ähnlich wie im Madam Chutney wirkt die Einrichtung wie eine Mischung aus Kolonialstil und Popart, im Bindaas überwiegt aber deutlich letzteres. Hier sitzt man in einem ungewöhnlichen Lokal unter den Bildern der indischen Kricketmannschaft, Popart-Gurus und alten Zeitungsanzeigen. Wie versprochen, bieten die aus Punjab stammenden Betreiber (bewirten auch die beiden Dhaba-Lokale in der Belgrad- und Herzogstraße in Schwabing) eine kulinarische Reise durch Indien. Vegane Bowls heißen „Blumen Call“, Aloo Well Done“ oder „Home Cooking“ (12,50), dahinter verbergen sich fantasievoll zusammengestellte Gemüsesorten mit Toppings im India Style. Auf der Karte versammeln sich auch Starter wie Palak Chaat, Babyspinat, Joghurt, Tamarin-Chutney (5,50 Euro) oder vegetarische Samosas und Pakoras, verschieden gefüllte Teigtaschen (kl. 5,50/gr. 10.50). Empfehlenswert ist ein Tandoori-Mix, im Lehmofen gegrillte Hühnerbrust mit verschiedenen köstlichen Chutneys (11.50) oder Chole Puri, aufgeblasenes, frittiertes Brot mit Kichererbsen-Curry und Mixed Pickles (10).
Zu empfehlen: Die „Aloo Is Sweet“-Bowl war mittags einfach köstlich: Süßkartoffel-Curry mit roten Kidney-Bohnen, grünen Linsen, hausgemachten Chutneys und Reis (8,50). Das Chicken Thali stand dem in nichts nach: Chicken Tikka Masala, Hühnchen in einer cremig-tomatigen Currysoße, Palak Paneer, indischer Käse mit Spinat und ein gelber Linsen-Dal (8,50).
FAZIT: Neuer moderner Inder mit nettem Service, der neben der witzigen Einrichtung zwischen Tradition und Moderne auf einer kleinen, feinen Speisekarte mit wechselnden Mittaggerichten auch vor allem wegen seiner großen Auswahl an vegetarischen Gerichten punkten kann.
Bindaas, Rumfordstr. 5, Mo bis Fr von 11.30 bis 14.30 Uhr und 17.30 bis 23.30 Uhr, Sa von 11.30 bis 23.30 Uhr und So von 17.30 bis 23.30 Uhr, www.bindaas.de
Unsere ausführliche Gastro-Kritik vom 09.06.21: Bindaas: Indian Street Kitchen
Azuki
Eine gastronomische Erfolgsgeschichte: bereits seit zehn Jahren betreiben Hieu und Anh-Thu Tran das Anh-Thu in der Kurfürstenstraße, es folgten das Cochinchina in der Kaiserstraße und das Chuchin in Ismaninger Straße, außerdem noch vier Chi-Thu-Streetfood-Lokale. Für das neue Flagschiff Azuki (vormals Anoki, der Name musste geändert werden) im Palais an der Oper wurde das Konzept ihrer modernen vietnamesischen Küche um eine pan-asiatische, bzw. japanische Note erweitert. Die, wie auch die Schwestern-Lokalitäten, von Carolin Rauh (formschneider design) in Zusammenarbeit mit der Familie Tran eingerichteten Räumlichkeiten, beeindrucken mit einem japanisch anmutenden Design, das durch helle, einem Tatami-Muster nachempfundene Raumteiler perfekt die Größe einfängt. Noch schöner sitzt man in der Bar, alle Speisen gibt es auch hier.
Zu empfehlen: Neben Klassikern wie vietnamesische Pho Bo (16,90), stehen auch Köstlichkeiten wie glasierter Black Cod (39,90), Loup de Mer Carpaccio mit Yuzu-Trüffel-Öl (19,90), Tuna Tatar mit grünem Spargel (20,90) oder ganz hervorragende Baby Back Spare Ribs mit Zitronengras (18,90).
FAZIT: Fine Dining mit asiatischer Fusion-Küche in toll gestalteten Räumlichkeiten an einem historischen Ort, das zwar seinen Preis hat, dafür aber ein besonderes Erlebnis bietet. Bar und Restaurant sind normalerweise bis ein Uhr nachts geöffnet, ideal für Aperitif oder Absacker, nicht nur nach Oper- und Theaterbesuchen.
Azuki (ehem. Anoki), Maximilianstr. 2a (Eingang über Hofgraben 9), täglich von 12.00 bis 23 Uhr, Tel.: 089 413 275 60, www.azukimunich.com
Maison Yang
Der Vater ist Halb-Chinese, die Mutter Vietnamesin – Henry Yang wuchs auch zwischen zwei kulinarischen Kulturen auf und dieses Erbe hat er nun in seinem Lokal umgesetzt. Die Qualität des relativ neu eröffneten, hübsch und modern eingerichteten kleinen Restaurants, hat sich ziemlich schnell rumgesprochen, auch bei den anliegenden Mitarbeitern der Büros, Arztpraxen und bei den Anwohnern. Die kleine Karte bietet Teigtaschen, Nudeln, Suppen, Currys und Dumplings.
Zu empfehlen: Sui Cao Soup (8,50) mit wirklich köstlichen Shrimp-Maultaschen und Pak Choi in einer wunderbar abgeschmeckten klaren Brühe. Black Bean Chicken (9,30), Udon-Nudeln mit Hühnchenbrustfilet und Paprika mit schwarzer Bohnenpaste. Pepper Onion Beef (9,80) mit kräftig gewürztem Rindfleisch, Zwiebeln und Bambusspitzen.
FAZIT: Etwas versteckt im Asamhof bietet das kleine Restaurant köstliche und recht individuelle chinesisch-vietnamesische Küche, davor plätschert meditativ ein Brunnen, was vor allem bei schönem Wetter auf der Terrasse ein zusätzlicher Genuss ist.
Maison Yang, Brunnstr. 3 (im Asamhof), Mo bis Sa von 11 bis 22 Uhr, Tel.: 089 237 021 17, www.facebook.com/Maison-Yang
Unsere ausführliche Gastro-Kritik vom 18.10.19: Maison Yang: Meditativer Genuss
JaVi
Sehr unterschiedliche Küchen pflegt man in Japan und Vietnam – im JaVi in Schwabing kommen sie zusammen, wenn auch nicht auf einem Teller. Sie fallen ins Auge sobald man den großen, hellen Raum betritt: zwei wunderbare rosafarbene Kirschblüten-Bäumchen, die sofort ein Lächeln auf das Antlitz der Besucher zaubern. Inspiriert von Sakura, der japanischen Kirschblüte, soll das Ambiente des Restaurants in Nordschwabing das ganze Jahr die Gäste in den Zauber des japanischen Kirschblütenfestes versetzen. Die Karte versammelt bekannte Gerichte aus den beiden Ländern: neben Edamame, Gyoza, Ramen- und Miso-Suppen steht hier ganz klar Sushi im Mittelpunkt,
Zu empfehlen: Sake Hifu“ mit Tobiko, das sind Inside Out-Maki-Rollen (8 Stk./9,50), gefüllt mit angebratener Lachshaut, Gurke und japanischer Mayonnaise, gewendet statt in Sesam in Lachskaviar. Ein Körbchen mit gemischten Dumplings und Teigtaschen (7,50), hier sind unter anderem „Wantan Chien“, gefüllt mit Garnelen, Gyoza mit Hühnchen und Gemüse, „Siu Mai“, gefüllt mit Schweinefleisch und Garnelen versammelt. Die berühmte Pho Bo-Suppe (große Portion 15, klein 8,80), die in einer Riesenschale mit Holzlöffel aus dem Völkerkundemuseum serviert wird. Zu einer nach Hausrezept zubereiteten Rindfleischsuppe mit Reisbandnudeln, Fleisch in Scheiben, Koriander, Frühlingszwiebeln und Sojasprossen werden frische Kräuter, Chili und Hoisin-Soße gereicht.
FAZIT: Wer auf raffinierte japanische und vietnamesische Küche steht, ist auch preis-leistungsmäßig in diesem schönen und modernen Restaurant bei gutem Service bestens aufgehoben. Das wissen nicht nur wir, Reservierung empfiehlt sich.
JaVi, Schleißheimer Str. 182, Mi-Mo von 11.30 bis 14.30 sowie 17.30 bis 23 Uhr,Tel.: 089 306 667 70, www.javi-restaurant.de
Unsere ausführliche Gastro-Kritik vom 08.01.19: JaVi: Ganzjährige Kirschblüte
The Hutong Club
Mit guten Freunden essen wie eine chinesische Familie: der Hutong Club bietet nicht nur ein geschmackvolles, weit vom Folklore-Kitsch entferntes Ambiente sondern auch eine wunderbare Küche, serviert wird eben „Family Style“, das heißt alle Gerichte kommen hintereinander aus der Küche wie bestellt und sobald sie fertig zubereitet sind. Gegessen wird nach dem „Sharing“-Prinzip, das ist modern, in Asien bereits seit ein paar tausend Jahren.
Zu empfehlen: Dim Sum-Kreationen, zum Beispiel „Spinach and Cream Cheese Crystal Dumplings“ oder gekochte und anschließend gebratene Teigtaschen mit Schweinebauch, Kimchi, Chili und Knoblauch (ab 7,50 Euro). „Crispy Tuna Tartare Spring Rolls“ – das sind warme, knusprig gebratene Frühlingsrollen (hart gebacken, fast wie sizilianische Cannoli), die mit rohem roten Thunfisch gefüllt sind, dazu gibt es einen tollen Kräutersalat und eine Nam-Prik-Mayo (ab 16,50). Shao Rou“ – gegrillter marinierter Schweinebauch mit grünen Bohnen und Tomaten, gewürzt mit Sichuan-Pfeffer (17,90).
FAZIT: Raffinierte, mal mehr, mal weniger traditionelle chinesische Küche in einer sehr stimmigen, stylischen Umgebung mit professionellem Service und kulinarischen Überraschungen. Auch die Bar ist empfehlenswert.
The Hutong Club, Franz-Joseph-Straße 28, täglich von 18 bis 1 Uhr (Küche bis 23.30 Uhr), Tel.: 089 383 803 43 www.thehutongclub.de
Unsere ausführliche Gastro-Kritik vom 25.10.17: The Hutong Club: Chinesischer Herrenabend
MUN
Im Restaurant MUN in der Inneren Wiener Straße erzählt der Chefkoch seine Lebensgeschichte auf dem Teller. Nach Stationen in Honolulu, Los Angeles und Argentinien ist der ehemalige Banker und ausgebildete Sushi-Meister Mun Kim in München gelandet, wo er zusammen mit seinem Partner das ehemalige marokkanische Kellerlokal in Haidhausen aufwendig renovierte. Mit seinen ausgefallenen Lampen und den Elementen aus Holz, Moos und Steinen soll das MUN einem japanischen Garten erinnern. Stylisch, aber nicht aufgesetzt, strahlt das Restaurant eine angenehme Noblesse aus, die hervorragend zu den Kreationen auf den Tellern bzw. Schieferplatten passt. Fisch steht ganz klar im Mittelpunkt und wie der kulinarische Lebensweg des Chefkochs, beginnt jedes Menü im Restaurant mit Sushi.
Zu empfehlen: Neben Omakase-Sushi-Menüs in diversen Variationen und den vier-fünf-gängigen Degustations-Menüs, gibt es ganz neu auch rein vegane Gourmet-Menüs (drei bis fünf Gänge für 65 bis 95 p.P.).
FAZIT: Anspruchsvolle koreanisch-südamerikanisch angehauchte Fine Dining-Küche, die auch mit Überraschungen und bestem Sushi aufwarten kann, in einem toll eingerichteten Lokal mit Style.
Restaurant MUN, Innere Wiener Straße 18, Di bis So von 18 bis 22 Uhr, Tel.: 089 628 095 20, www.munrestaurant.de
Saigon Deli
Nun also auch in Haidhausen: das umtriebige vietnamesische Gastro-Ehepaar Anh Thu und Hieu Tran hat in der Breisacherstraße nach ihren gehobenen Restaurants und Streetfood-Läden nun mit dem Saigon Deli praktisch den „Missing Link“ zwischen den zwei Linien eröffnet. Betritt man das Lokal, fühlt man sich sofort in eine andere Welt entführt – die Küche befindet sich hinter einer Holz-Bar, die an eine Strandhütte erinnert, der zweiteilige Speiseraum ist einmal klar und modern, einmal kolonial-asiatisch im Retro-Style eingerichtet, Pflanzen, Vasen und Lampenschirme verbreiten exotischen Charme.
Zu empfehlen: Glücksrollen Goi Cuon Ga mit Kräutern, Reisnudeln und marinierten Hühnerfleisch (8,50) mit sehr guter, hausgemachter Hoisin-Soße. Hoanh Thanh Suppe (8,50) mit Hühnerbrühe, Wan Tan mit Garnelenfüllung, Pak Choi und Sojasprossen. Tom Cun, frittierte Garnelen mit Walnüssen, Mayonnaise und Chiliflocken (9,90). Tep Rang Thit Ba Chi, kleine Garnelen, Schweinbauch, Zwiebeln, Pfeffer und Reis (17,90) ist ein bekanntes Streetfood-Gericht aus Saigon.
FAZIT: Auch hier kann allein schon die originelle Einrichtung für sich punkten, vom Essen ganz abgesehen – tolle vietnamesische Küche mit gelegentlichen Abstechern in andere asiatische Provenienzen zu fairen Preisen.
Saigon Deli, Breisacher Str. 18, Di bis So von 11.30-15.00 sowie 17.30-22.00 Uhr, Tel.: 089 940 029 44, www.saigondeli.net