Malatang bedeutet Hot Pot für eine Person – im gleichnamigen Lokal an der Poccistraße kann man natürlich auch gemeinsam genießen
Es gäbe keine direkte Provenienz, woher Malatang kommt, erklärt Geschäftsführer Lei – eigentlich wäre diese Suppenzubereitungsart überall in China zu Hause. Wo sich für einen chinesischen Hot Pot mehrere Personen um ein gemeinsames Gefäß mit Brühe versammeln, worin sie ihre Zutaten garen, sucht sich der Gast im Malatang die Ingredienzen an einem Buffet in einer Schüssel zusammen, wiegt diese ab (100 g zu 3,19 Euro, Mindestmenge 300 g), versieht sie mit einer Nummer, wählt eine der fünf verschiedenen Brühen oder Zubereitungsarten, gibt sie in der Küche ab und bekommt rund zehn Minuten später eine dampfende Schüssel köstliche Suppe an den Tisch gebracht, die sich nicht umsonst auch hierzulande immer größerer Beliebtheit erfreut. Viele junge chinesische oder taiwanesische Expats, die vom freundlichen Personal als Stammgäste begrüßt werden, neugierige Foodies, Büroangestellte – eine bunte Mischung hungriger Mittagsgäste isst hier, viele waren wohl schon öfters da. Merke: Suppe macht glücklich.
Zu dritt wählten wir in individueller Zusammenstellung diverse Gemüsesorten wie Bambusherzen, Pak Choi, Zuckerschoten oder Pilze, dazu kam geräucherter Tofu (u.a. mit Fisch-Marinade!), kleingeschnittenes Rind- oder Hühnchenfleisch (ähnlich wie für Pho, es gäbe auch Fisch und Meeresfrüchte) und diverse Reis- und Glasnudeln. An die Abteilung, die wahrscheinlich eher von der chinesischen Kundschaft frequentiert wird und mit allerlei Sehnen, Krallen oder Innereien bestückt ist, haben wir uns vorerst noch nicht gewagt. 365, 420 und 490 Gramm zeigte die Waage an, dazu wählten wir einmal die hauseigene Malatang-Brühe, eine würzige Shacha-Brühe und eine als harmonisch und mild bezeichnete „Knochen“-Brühe.
Schon bald kommen die großen Suppen an den Tisch; an einem weiteren Buffet kann man sich umsonst noch an Toppings wie Koriander, Frühlingszwiebeln und rund ein Dutzend Soßen bedienen. Die fast orangefarbene Malang-Brühe „leicht scharf“ war schon ziemlich scharf, die eher hellgraue Shacha-Variante bestach durch satten Umami-Geschmack, die „Knochen“-Brühe war dagegen fast schon „europäisch“. Alles Gemüse war perfekt knackig gegart, Glasnudeln mit den Stäbchen zu essen ist herausfordernd, aber macht Spaß. Insgesamt waren alle glücklich – und pappsatt. Die Rechnung betrug 57 Euro für drei große Suppen und drei Tsing Tao-Bierchen. Wer keine Suppe mag: es gibt noch eine Extrakarte mit anderen Gerichten.
Fazit: Jede Suppe hatte auch durch die Brühe eine ganz individuelle Note, der Preis stimmt, wenn man nicht völlig übertrieben auflädt. Ein ziemlich breites Geschmacks- und Variationsspektrum tut sich hier auf, Wochen könnte man im Malatang lunchen, ohne dass es langweilig werden würde.
Malatang 麻辣煮義, Poccistraße 2, 80336 München, Mo-Fr: 11.30 bis 15/17.30 bis 22/SA, So: 11 bis 22 Uhr;
Adresse, Öffnungszeiten, Stadtplan
- Name: Malatang 麻辣煮義
- Adresse: Poccistraße 2, 80336 München
- Öffnungszeiten: Mo-Fr: 11.30 bis 15/17.30 bis 22/SA, So: 11 bis 22 Uhr
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