Die Münchner Traditionsbrauerei Augustiner hat ein süffiges alkoholfreies Bier auf den Markt gebracht
Ortstermin Wirtshaus fesch in der Müllerstraße: Ein Tag nach der Vorstellung des „Alkoholfrei Hell“, dem ersten alkoholfreien Bier der Münchner Kultbrauerei Augustiner im hauseigenen Bräustüberl, schenkt fesch-Wirt Peter Fleming das neue Bier in ein eigens dafür vorgekühltes Glas ein. Der Schaum steht und der erste Schluck: überraschend! Und zwar überraschend gut, nein, sogar sehr gut. Wo sonst bei der Konkurrenz oft ein zu malziger Ton überwiegt, erfrischt hier eine „dezente, blumige Hopfennote“, wie die Brauerei in einem Art „Beipackzettel“ verrät. Geboren wäre der Trunk mit einem Restalkoholgehalt von < 0,5 Prozent aus dem Lagerbier Hell und fürwahr, erst nach dem Genuss eines alkoholhaltigen Hellen vom Hahn ist überhaupt ein größerer Unterschied festzustellen.
Als letzte der sechs großen Münchner Brauereien und auch erst nachdem der Aufsteiger Giesinger Bräu im Vorjahr eine alkfreie Variante auf den Markt brachte, war es nun auch bei Augustiner so weit. Die einzige private Brauerei der „big six“, die weitgehend auf Marketing und Werbung verzichtet und sich hauptsächlich einer Tradition verpflichtet fühlt, die mittlerweile Kult geworden ist, tut sich eigentlich schwer mit Innovationen – das letzte „neue“ Bier, ein Weißbier, wurde vor 38 Jahren abgefüllt und vertrieben.
Nicht nur bei einem für die Brauerei fast schon „funky“ Etikett mit einem Pärchen, das beschwingt die Isar entlang tanzt, haben die Traditionalisten den Zeitgeist erkannt: Während allgemein der Bierabsatz sinkt, steigt der Anteil an alkoholfreien Bieren – auch in Bayern und München. Darauf musste auch Augustiner reagieren, gaben am Montag die beiden Geschäftsführer Martin Leibhard und Werner Mayer bei der Vorstellung bekannt.
Das Bier gibt es nun in allen Augustiner Wirtshäusern und -kneipen und natürlich im Getränkehandel. Fest steht, dass das „Alkoholfrei Hell“ richtig gut schmeckt und man den Alkohol als Geschmacksträger eigentlich wenig vermisst – auch hier setzt sich Augustiner wieder deutlich von der Konkurrenz ab. Noch eins?, fragt Peter vom fesch. Ja, gerne, aber diesmal „mit“ und vom Fass.