Montag, 05.05.2025
18:30 Uhr Tickets
MONOPOL, Schleißheimer Str. 127, 80797
München
Diverses
Kuroneko
Regie: Kaneto Shindo
Drehbuch: Kaneto Shindo
Japan 1968, 99 Minuten
In japanischer Sprache mit Untertiteln in englischer Sprache
Einführung: Marcus Stiglegger
In Kooperation mit der Bayerischen Staatsoper – „Ja, Mai 2025“
ILLUSIONEN IM JAPANISCHEN FILM
Welches Medium könnte das Thema der „Illusionen“ über die aufnehmende Kameralinse als Pendant zum wahrnehmenden menschlichen Auge wirkungsmächtiger entfalten als der Film? Zwei japanische Titel kreisen in unserer Reihe um die Konstruktion von Wirklichkeit ebenso wie den subjektiven Blick darauf.
Der Film- und Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Marcus Stiglegger führt vor beiden Vorstellungen im Monopol Kino zum jeweiligen Film sowie dessen Verwurzelung in der japanischen Kultur hin und geht der Frage nach, wie wir als Zuschauer:innen von filmischer Illusion verführt und in ihren Bann gezogen werden. Lediglich zwei Jahre nach der Erstveröffentlichung von Yasushi Inoues Novelle Das Jagdgewehr – literarische Vorlage von Thomas Larchers gleichnamiger Oper – wurde Akira Kurosawas „ikonisches Werk“ Rashomon (Stiglegger) mit dem Goldenen Löwen bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig ausgezeichnet und erregte erstmals internationales Aufsehen für das japanische Kino. Hier wie dort werden Ereignisse multiperspektivisch dargestellt: Im Jagdgewehr wird das Leben des Jägers aus der Sicht dreier Frauen gänzlich verschieden erzählt, während sich in Rashomon die Zeugenaussagen über den Tathergang nach einer Vergewaltigung widersprechen. „Das Entsetzliche ist, dass es keine Wahrheit zu geben scheint“, wie ein Mönch im Film bei einem Gespräch am Rashomon-Tor feststellt.
Kaneto Shindos Kuroneko schildert die Rache zweier Frauen: Diese lauern nach ihrer Vergewaltigung und Ermordung Samurais auf, die das Rashomon-Tor passieren. Die beiden am männlichen Geschlecht Vergeltung übenden Geister verkehren zwischen Diesseits und Jenseits, bis ihr Ehemann bzw. Sohn zurückkehrt, auf den sie in ihrem menschlichen Leben gewartet hatten. In einer vorraumähnlichen Limbus-Situation spielt auch Toshio Hosokawas Oper Matsukaze, in der die Geister zweier Schwestern der Rückkehr ihres in der Ferne verstorbenen Geliebten harren.
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Veranstaltungsort / Karte
MONOPOL
Adresse: Schleißheimer Str. 127,
80797 München