Dienstag, 13.05.2025
19:00 Uhr
NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, 80333
München
Theater
Die Kunst zu trauern
Szenische Lesung von Christiane Mudra.
Text und Regie: Christiane Mudra
Es lesen: Gabriele Graf, Melda Hazırcı, Stefan Lehnen Technische Einrichtung: Peer Quednau
»Die Gleichgültigkeit, mit der sie sich durch die Trümmer bewegen, findet ihre genaue Entsprechung darin, dass niemand um die Toten trauert; sie spiegelt sich in der Apathie wider, mit der sie auf das Schicksal der Flüchtlinge in ihrer Mitte reagieren oder vielmehr nicht reagieren. Dieser allgemeine Gefühlsmangel, auf jeden Fall aber die offensichtliche Herzlosigkeit, die manchmal mit billiger Rührseligkeit kaschiert wird, ist jedoch nur das auffälligste äußerliche Symptom einer tief verwurzelten, hartnäckigen und gelegentlich brutalen Weigerung, sich dem tatsächlich Geschehenen zu stellen und sich damit abzufinden.« – Hannah Arendt.
Ausgehend von Hannah Arendts »Besuch in Deutschland«, Alexander und Margarete Mitscherlichs »Die Unfähigkeit zu trauern« und den Notizen der Kriegsberichterstatterinnen Lee Miller, Martha Gellhorn und Margaret Bourke-White reflektiert die szenische Lesung die Abwehr von Trauer und Verantwortung im Nachkriegsdeutschland. Anhand der Zeitzeug*innenberichte beleuchtet der Abend die weit verbreitete De-Realisierung nach Kriegsende. Wie steht es heute um das Land der »Erinnerungsweltmeister«? Was bedeutet es zu trauern? Haben wir heute den Mut, wirklich zu wissen?
Bild: #underconstruction, 2025 | © Christiane Mudra
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Veranstaltungsort / Karte
NS-Dokumentationszentrum München
Adresse: Max-Mannheimer-Platz 1,
80333 München