Neues Festival „go drag! munich“

Unter dem Titel „go drag! munich“ findet von 1. bis 5. Mai Münchens erstes Drag-Festival im Pathos Theater, dem Gasteig HP8 und weiteren Spielorten statt. 

Was macht einen Mann aus, was eine Frau? Gibt es solche Kriterien überhaupt? Und wenn ja, wie sinnvoll sind sie? Vom 1. bis zum 5. Mai 2024 werden Künstler*innen in ganz unterschiedlichen Performances diese Fragen stellen – und auf vielfältige Arten Antworten geben.
           
Cabaret Shows präsentieren sowohl erstklassige Drag-King-Talente aus München als auch Newcomer und internationale Künstler*innen. Bei rund 30 Veranstaltungen an 5 Tagen ist von Theaterszenen mit Puppen über Lecture Performances bis zu Konzerten alles geboten: Glitzer und Glamour, Tiefgang und Tragik, große Gefühle und viel Witz. Diskussionen, Vorträge und Ausstellungen laden dazu ein, Drag als künstlerische und politische Ausdrucksform zu erkunden. Filme zum Thema und ein Drag-Flohmarkt komplettieren das Programm.

„München hat eine lebendige und vielfältige Drag-Szene“, sagt Dominik Krause, Zweiter Bürgermeister der Stadt München und Schirmherr des Festivals. „Die Stadt fördert schon lange queere Kultur und Lebensweisen. An dieser Stelle freut mich das besonders, weil ganz unterschiedliche Institutionen zusammenarbeiten, um das Festival auf die Beine zu stellen. Ich hoffe, dass die Sichtbarkeit, die das Drag-Festival für queere Kultur schafft, auch den Austausch, das Verständnis und ein gutes Miteinander in der Stadtgesellschaft fördert.“

„go drag! munich“ wurde initiiert vom Pathos Theater und der Gasteig München GmbH. Partner sind das HochX, das schwere reiter, das NS-Dokumentationszentrum München, das Theater Drehleier, die Kunsthalle München, die Münchner Stadtbibliothek und die Gasteig-Kulturstiftung.

Kuratiert wird das Festival von der Genderperformance-Legende Bridge Markland aus Berlin und der Münchner Drag-Künstlerin Ruby Tuesday. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht die bekannten Drag-Queens, also Männer, die Frauen verkörpern. Stattdessen konzentriert sich das Festival bewusst auf Drag-Kings und Quings, dargestellt von weiblichen, trans* und nicht-binären Künstler*innen.

„Das go drag! festival kommt in einer speziell für München zusammengestellten Version daher, die die Welt so noch nicht gesehen hat, und ist weltweit das einzige Festival mit diesem Fokus“, sagt Kuratorin Bridge Markland. „München hat eine junge, sehr lebendige und kreative Szene von Drag-Kings und Quings, die es zu unterstützen gilt.“

Gerade Menschen, die bisher wenig mit der queeren Kulturszene zu tun hatten, könnten entdecken, wie vielfältig diese ist: Während Cora Frost als Peter Frost bei einem Rockkonzert tief in ein empfindsames Macho-Herz schauen lässt, berichtet Majic Dyke aus Kenia in einer Lecture Performance über die Rechte von queeren Menschen vor Ort. Pandora Nox, Gewinnerin des Drag-Race Germany, vermittelt in einem Workshop ihre besten Drag-Moves. Bridge Markland selbst erzählt nicht nur aus ihrem Leben und Werk, sondern entstaubt klassischen Theater-Stoff mit Performance, Puppenspiel und Playback für ein breites Publikum. Künstlerin, Veranstalterin und Drag-Daddy Ruby Tuesday zeigt eine Ausgabe von Münchens einziger Herrenimitator*innen-Revue „Kings of Munich“.