Ein lang erwarteter Franco-Liebesthriller, eine Prise Horror, Bill Murray als Mafiaboss und knallharte Sozialdramen… in den Kinostarts der Woche.
Mond
R: Kurdwin Ayub. Ö.
Eine junge MMA-Kämpferin aus Österreich erhält ein ungewöhnliches Jobangebot in Jordanien. Nach ihrem abruptem Karriereende bekommt die junge MMA-Kämpferin Sarah ein ungewöhnliches Jobangebot. Sie soll als Trainerin drei Schwestern aus einer wohlhabenden Familie in Jordanien coachen. Sie verlässt also ihre Heimatstadt Wien, um nach Amman zu reisen. Doch irgendetwas scheint fragwürdig an diesem Job, denn die Mädchen sind von der Außenwelt abgeschottet, werden permanent überwacht und zeigen keinerlei sportliches Interesse. Produziert von Ulrich Seidl.
Schatten der Nacht
R: Türker Süer. D/T.
Sinan, ein junger Leutnant der türkischen Armee, bekommt den Auftrag, seinen Bruder Kenan an ein Militärgericht auszuliefern. Belastet durch den tragischen Tod ihres Vaters begeben sich beide Brüder auf eine Reise durch ein Land, das von politischen Unruhen geprägt ist. Als sie sich über ihre Haltungen auseinandersetzen, werden Sinans Überzeugungen in der Nacht des Putsches auf die ultimative Probe gestellt. In einem Land, in dem der Staat absolute Loyalität verlangt, müssen die Brüder entscheiden, ob sie bereit sind, die Opfer zu bringen, die ihre Pflicht und ihr Gewissen erfordern.
Riff Raff – Verbrechen ist Familiensache
R: Dito Montiel.
American Mafia, die zweite: Vincent (Ed Harris) führt auf seine alten Tage ein zufriedenes Leben gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau Sandy (Gabrielle Union). In ihrem abgelegenen Ferienhaus wollen sie gemütlich das Jahresende feiern, doch als mitten in der Nacht Vincents Sohn aus erster Ehe mit seiner hochschwangeren Freundin auftaucht, ist es um die Silvesterruhe geschehen. Im Schlepptau hat er außerdem Vincents Exfrau Ruth. Er ahnt Böses und soll Recht behalten: Rocco wird von Mafiaboss Leftie (Bill Murray) verfolgt. Die unfreiwillige Family Reunion wird von der Vergangenheit eingeholt und plötzlich sehen sich alle Familienmitglieder mit einer tödlichen Gefahr konfrontiert.
Stasi FC
R: Arne Birkenstock, Daniel Gordon, Zakaria Rahmani. D.
Dresden, 1978: Als Stasi-Chef Erich Mielke nach einem sensationellen Sieg in der DDR-Meisterschaft in die Kabine von Dynamo Dresden stürmt, kippt die ausgelassene Stimmung in pures Entsetzen. Denn Mielke entscheidet, dass ab sofort sein Lieblingsverein, der Berliner FC Dynamo, die DDR-Oberliga übernimmt. Es beginnt eine denkwürdige Ära mit raffinierten Manipulationsmitteln und fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen. Doku darüber was passiert, wenn ein hässliches Regime ein Spiel in die Hände bekommt und wie „you’ll never walk alone“ in der Welt der Spionage eine völlig neue Bedeutung bekommt.
The Woman in the Yard
R: Jaume Collet-Serra. USA.
Eine alleinerziehende Mutter gefangen in einer Southern Gothic Story: Ramona (Danielle Deadwyler) ist schwer krank und muss sich obendrein auch noch komplett alleine um ihren 14 Jahre alten Sohn Ben, die sechs Jahre alte Tochter Annie und das abgelegene Farmhaus auf dem Land, in dem die drei zusammen leben, kümmern. Als eines Tages plötzlich eine geheimnisvolle, komplett in Schwarz gekleidete Frau vor der Tür steht, muss Ramona allen Mut zusammennehmen und ihre letzten Kraftreserven aktivieren. Wirkt leider so seelenlos wie die titelgebende Filmbösewichtin.
Beating Hearts
R: Gilles Lellouche. F.
Nordfrankreich in den 80er Jahren: Der rebellische Clotaire (François Civil), aufgewachsen in einem Problembezirk, verliebt sich in die unerschrockene Jackie (Adèle Exarchopoulos), die aus gutbürgerlichem Hause stammt. Doch die große Liebe, die zwischen den beiden Teenagern entflammt, wird durch die Bandengewalt in der Stadt auf eine harte Probe gestellt. Clotaire schließt sich einer kriminellen Gang an und wird wegen eines Verbrechens, das er nicht begangen hat, zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Eine „epische und wildromantische Liebesgeschichte, die bereits ganz Frankreich verzauberte“ und vielleicht funktioniert das im biedereren Deutschland ja auch.
Die Filmstarts vom 20.3.
The Last Showgirl
R: Gia Coppola. USA.
Eine ausführliche Besprechung zum neuen Film von Gia Coppola mit Pamela Anderson als Las-Vegas-Showgirl finden Sie in unserem Filmtipp des Monats.
Becoming Led Zeppelin
R: Bernard MacMahon. UK.
Diese Rrrrockumentary erforscht die Ursprünge der ikonischen Band und ihren kometenhaften Aufstieg gegen alle Widrigkeiten in nur einem Jahr. Anhand von beeindruckendem, psychedelischem, nie zuvor gesehenem Filmmaterial, Auftritten und Musik erkundet Bernard MacMahons filmische Odyssee die kreative, musikalische und persönliche Entstehungsgeschichte von Led Zeppelin. Der Film wird in den eigenen Worten der Musiker erzählt und ist der überhaupt erste offiziell genehmigte Film über die Rocklegenden.
Das Licht
R: Tom Tykwer. D.
Die Bundesrepublik 2025 und eine typisch deutsche Familie in einer Welt, die ins Wanken geraten ist: Tim (Lars Eidinger), Milena (Nicolette Krebitz), die gemeinsamen Zwillinge Frieda (Elke Biesendorfer) und Jon (Julius Gause) sowie Milenas Sohn Dio (Elyas Eldridge) – das sind die Engels. Eine Familie, die mehr nebeneinander als miteinander lebt und die nichts mehr zusammenhält, als die Haushälterin Farrah (Tala Al-Deen) in ihr Leben tritt. Die geheimnisvolle Frau aus Syrien stellt die Welt der Engels auf eine unerwartete Probe und bringt Gefühle zu Tage, die lange verborgen waren. Dabei verfolgt sie einen ganz eigenen Plan, der das Leben der Familie Engels grundsätzlich verändern wird.
Niki de Saint Phalle
R: Céline Sallette. FR.
Der jüngste Strom großer Künstlerinnen-Biografien reißt dankenswerterweise nicht ab: Nach der Fotografin Lee Miller, Opernsängerin Maria Callas bekommt nun die Bildhauerin Niki de Saint Phalle ihren eigenen Film: Bekannt für ihre Nana-Skulpturen und als jene Künstlerin, die mit Messern und Gewehren Gemälde beschoss, steckt ihre Lebensgeschichte voller Abgründe. Um 1950 lässt die junge Niki alles hinter sich und zieht mit ihrem Mann und ihrer Tochter nach Frankreich. Als Modell und Schauspielerin träumt sie von einem größeren Leben in Paris. Die Dämonen ihrer Kindheit trägt sie stets mit sich. Irgendwann bricht Niki zusammen und wird Zeit in einer Psychiatrie verbringen. Hier kämpft sie um nichts weniger als die Wahrheit ihres Lebens.
The Alto Knights
R: Barry Levinson. USA.
Robert De Niro spielt nicht einen, sondern gleich zwei Mafiabosse, und die kämpfen im New York des Jahres 1957 erbittert um die kriminelle Vorherrschaft in der Metropole. Davon, dass Frank Costello und Vito Genovese einst tatsächlich beste Freunde waren, ist nicht mehr viel zu spüren. Eifersucht trieb einen Keil zwischen die beiden Männer. Levinson (Rain Man, Good Morning Vietnam) hat die letzten Jahre viel Durchwachsenes gedreht, der Film birgt aber das Potenzial dafür, dass De Niro sich mal wieder ausleben kann und dem wohnt man ja immer gerne bei.
Die Filmstarts vom 13.3.
Köln 75
R: Ido Fluk. D.
Der Film erzählt die mitreißende und wahre Geschichte der rebellischen 18-jährigen Vera Brandes (Mala Emde), die selbstbewusst und leidenschaftlich alles aufs Spiel setzt und gegen den Willen ihrer konservativen Eltern auf eigenes Risiko das Kölner Opernhaus bucht, um Keith Jarrett (John Magaro) im Januar 1975 für ein Konzert nach Köln zu holen. Sie weiß es noch nicht, aber diese improvisierte Stunde am Klavier, die bis zuletzt zu scheitern droht, wird auf Schallplatte verewigt und von vielen als eines der populärsten Kunstwerke des 20. Jahrhunderts angesehen: Keith Jarretts „The Köln Concert“.
The Critic
R: Anand Tucker. UK.
Britische Intrigen. Jimmy Erskine (Ian McKellen) ist der berühmteste und bekannteste, aber gleichzeitig auch gefürchtetste Theaterkritiker des Londoner Daily Chronicle. Sein Stil ist nicht immer fair. Wer ihn enttäuscht wird ohne Kompromisse in Grund und Boden geschrieben. Das neuste Objekt seiner Abscheu: die aufstrebende Schauspielerin Nina Land (Gemma Arterton). Die war insgeheim schon immer angetan vom ausschweifenden Leben des gnadenlosen Kritikers und beginnt Nachforschungen anzustellen. Laut Trailer hat besonders McKellen großen Spaß an der Sache.
Überall gibt es ein Hausen
R: wtp-Kollektiv. D.
Kamera in die Hand und losdrehen: „Sturmfrei in Hausen“ ist das Motto der diesjährigen Seminarwoche, das sieben Frauen in einem idyllischen Bauernhaus erleben wollen, um sich durch Kundalini-Yoga, Waldbaden und offene Gespräche über alternative Beziehungsformen, Wechseljahre und Einsamkeit neu zu entdecken. Was als entspannte Auszeit beginnt, wird schnell zu einem Clash der Perspektiven, der Generationenunterschiede und widersprüchliche Lebensphilosophien offenlegt. Diese leichte Komödie seziert auf humorvolle Weise eine Gesellschaft, in der Meinungen oft die Kommunikation behindern.
Für immer hier
R: Walter Salles. BRA, FR.
Rio de Janeiro, Anfang der 1970er Jahre. In einem gemieteten Haus am Strand lebt die Familie Paiva: Vater Rubens, Mutter Eunice und ihre fünf Kinder. Auch mit der allgegenwärtigen Unterdrückung bewahren sie in ihrem Zuhause eine Atmosphäre der Liebe, des Humors und der Offenheit. Ihre Zuneigung zueinander wird zu einem stillen Akt des Widerstands gegen die Diktatur, die ihr Leben radikal verändert. Als Rubens verschwindet, wird Eunice zur treibenden Kraft, um ihrer Familie eine neue Zukunft aufzubauen. Ein Blick auf die verschwiegenen Kapitel der brasilianischen Geschichte und die Würdigung einer Frau, die trotz widrigster Umstände niemals aufgibt.
Die Filmstarts vom 6. März
Das kostbarste aller Güter
R: Michel Hazanavicius. FR.
Polen im Winter 1943. Die Frau eines Holzfällers findet in der Nähe der Bahngleise ein Baby im Schnee. Das Kind wurde in einem Akt größter Verzweiflung aus einem fahrenden Zug geworfen, einem Todeszug auf dem Weg in das Vernichtungslager Auschwitz. Trotz bitterer Armut und ohne über die drohenden Konsequenzen nachzudenken, nimmt die kinderlose Frau das kleine Mädchen in ihre Obhut. Dieses Kind – das kostbarste aller Güter – verändert fortan grundlegend das Leben des Ehepaares und auch all jener, deren Wege es kreuzt. Große Animationskunst unter der Regie des französischen Oscar-Preisträgers („The Artist“).
Mickey 17
R: Bong Joon Ho. USA.
Sechs Jahre nach seinem großen Hit Parasite, kehrt der südkoreanische Regiestar mit einem schwarzhumorigen Sci-Fi-Film zurück auf die Leinwände. Robert Pattinson spielt darin einen Arbeiter, der auf einem Raumschiff fürs Grobe zuständig ist und im Todesfall direkt mithilfe eines Biopinters neu geklont wird. Doch bei der 17. Inkarnation läuft etwas nicht ganz so wie geplant (siehe Bild, zwinker, zwinker)… Die Genrefans, sowie Liebhaber*innen der Buchvorlage freuen sich schon immens.
Flow
R: Gints Zilbalodis. BE, LAT, FR.
Postapokalyptisch-poetische Animationen: Die Welt scheint unterzugehen, und es wimmelt nur so von den Überresten der menschlichen Präsenz. Cat ist ein Einzelgänger, aber als seine Heimat von einer großen Flut verwüstet wird, findet er Zuflucht auf einem Boot, das von verschiedenen Arten bevölkert ist, und muss sich trotz ihrer Unterschiede mit ihnen zusammentun. In dem einsamen Boot, das durch mystische, überschwemmte Landschaften segelt, müssen sie die Herausforderungen und Gefahren meistern, um sich an diese neue Welt anzupassen.
September & July
R: Ariane Labed. FR, UK.
Surreales Familiendrama: July (Mia Tharia) und September (Pascale Kann) verbindet als Schwestern ein enges Band. Dabei könnten sie unterschiedlicher kaum sein. Während September einen ausgeprägten Beschützerinneninstinkt hat und ein prinzipiell misstrauischer Mensch ist, ist July wesentlich aufgeschlossener und ziemlich neugierig und wissbegierig. Eines Tages sehen sich die beiden Schwestern nach einem Vorfall an ihrer Schule dazu gezwungen, die Flucht zu ergreifen. Zusammen mit ihrer Mutter finden July und September Zuflucht in einem alten Ferienhaus.
Die Filmstarts vom 27.2.
Bridget Jones – Verrückt nach ihm
R: Michael Morris. UK, USA
Ein Wiedersehen mit der Schokoladen-Gourmande: Bridget Jones (Renée Zellweger) lebt, seitdem ihr Mann Mark (Colin Firth) vor vier Jahren starb, als alleinerziehende Mutter und kümmert sich mit viel Hingabe um ihren 9-jährigen Sohn Billy und die 4-jährige Mabel. Dabei erhält sie tatkräftige Unterstützung von ihren treuen Freunden, die wie eine Wahlfamilie für sie sind, sowie von ihrem ehemaligen Liebhaber Daniel Cleaver (Hugh Grant), der immer wieder zur Hilfe kommt. Ermutigt von dieser starken Gemeinschaft, wagt sich Bridget wieder in die Arbeitswelt und versucht, wieder Erfüllung in ihrem Leben zu finden.
Heldin
R: Petra Volpe. CH, DE
Der Film zum leider sehr realen Fachkräftemangel: Pflegefachkraft Floria arbeitet mit großer Leidenschaft und Professionalität in der Chirurgie eines Schweizer Krankenhauses. Bei ihr sitzt jeder Handgriff, sie hat selbst in Stresssituationen immer ein offenes Ohr für ihre Patient*innen und ist im Notfall sofort zur Stelle – idealerweise. Doch in der harten Realität ihres oft schwer kalkulierbaren Alltags sieht das meist anders aus. Als Floria ein Fehler unterläuft, beginnt ein nervenzerrender Wettlauf gegen die Zeit.
Like A Complete Unknown
R: James Mangold. USA
Musiknerds weltweit freuen sich seit Monaten: Die 1960er Jahre sind in den Vereinigten Staaten von Amerika ein Jahrzehnt voller Umbrüche. Auch der 19 Jahre alte Bob Dylan (Timothée Chalamet) lässt sich von dem Strudel der Umwälzungen mitreißen. Seine Heimat in Minnesota hat er längst hinter sich gelassen und macht mittlerweile Musik am gefühlten Nabel der Welt: New York City. Dort, im West Village, lässt er sich mit seiner Gitarre und jeder Menge Talent im Gepäck von der Musik treiben. Genau dieses Talent macht schnell die Runde. Von Schubladen hält Dylan jedoch nur wenig. Mit der Folkbewegung fremdelt er und will sich nicht von ihr vereinnahmen lassen.
Noch bin ich nicht, wer ich sein möchte
R: Klára Tasovská. CZ, SL, Ö
Doku über eine Große der europäischen Fotografie: Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 versucht die junge Fotografin Libuše Jarcovjáková mit ihren Bildern den Zwängen des repressiven tschechoslowakischen Regimes zu entkommen. Schnappschüsse von Nacktheit, Sex und Alkohol wechseln sich ab mit Bildern von Lethargie und Restriktionen. Als sie wegen Fotos aus einem Schwulenclub Probleme mit der Polizei bekommt, geht Libuše eine Scheinehe ein und zieht nach Berlin. Doch auch die neue Welt ist voller Hindernisse. Beeindruckende Biografie über eine beeindruckende Künstlerin.