Neueröffnungen: Kneipe 80

Gastro-Neueröffnungen: Alte Klassiker im neuen Gewand

Next please! In der Münchner Gastronomie herrscht gerade Wechselstimmung. Restaurantklassiker schließen, doch überraschend schnell sind auch Neueröffnungen am Start.

Im Dezember sprachen wir ja in einem Artikel vom Lokalsterben angesichts von zahlreichen Restaurantschließungen in letzter Zeit. Doch es gibt bekanntermaßen oft zwei Seiten der Medaille. Des einen Leid ist des anderen Freud. Sprich, in den Lokalitäten, die zusperren mussten, suchen andere Gastronomen bereits wieder ihr Glück. Wir haben uns mal in der Stadt umgesehen und ein paar (anstehende) Neueröffnungen zusammengetragen. 

In der Kneipe 80 leben die Achtziger Jahre wieder auf

Neueröffnungen: Kneipe 80
Kneipe 80 (© Alex Wulkow / IN München)

Als Erstes ist uns beim Vorbeifahren mit der Tram gleich das ehemalige Tresznjewski nahe den Pinakotheken ins Auge gestochen. Kneipe 80 heißt das Pop-up-Lokal jetzt und ist ein neues temporäres Projekt von Marc Uebelherr, dem stadtbekannten Zoozies-Mitbegründer. Mitte Januar fand nach kurzer Renovierungsphase inklusive leuchtend blauem Neuanstrich das Soft Opening statt. Die 80 steht nicht für die Hausnummer, sondern für das Jahrzehnt, das dort drinnen abgefeiert wird. Dementsprechend erklingen aus den prominent platzierten Boxen alle möglichen Hits aus den 80er-Jahren, die entweder von der Playlist kommen oder live von wechselnden DJs. Die Kneipe 80 ist ein unkompliziertes Lokal für jeden Tag, mit fairen Preisen (3,90 Euro für die Halbe Ayinger vom Fass und 6,50 Euro für den Aperol Spritz). Reservierungen werden nur für Feiern angenommen. Spontane Besuche sind also ausdrücklich erwünscht. So machten wir es auch. Wir kamen als Neugierige und gingen als potenzielle Stammgäste.

„Ois Easy“ mit Klaus Gunschmann

Ob es uns im ehemaligen Untergiesinger Kultgriechen Lucullus in ein paar Wochen auch so geht? Auf jeden Fall müssen wir uns hier bis zur Wiedereröffnung noch etwas gedulden. Klaus Gunschmann, der ehemalige Geschäftsführer des P1 und Betreiber der Fox Bar im Univiertel, will dort mit ein paar Mitstreitern Anfang März das „Ois Easy“ eröffnen. Auch in diesem Fall geht es um ein Pop-up-Lokal mit eingeschränkter Lebensdauer, in diesem Fall 18 Monate mit Option auf Verlängerung. Geplant ist eine Nachbarschaftskneipe, die bayerische Tradition und modernes Barambiente miteinander verknüpft. Einfache bayerische Brotzeitküche zu moderaten Preisen, dazu Bier und Longdrinks in entspannt-geselliger Atmosphäre, das ist die Grundidee.

Neueröffnungen – erster „Burgermeister“ für München

Im alten Occam Deli regiert bald der „Burgermeister“

Weniger mit bayerischer Kost, als vielmehr im American Style wird das frühere Occam Deli in Schwabing bald unter dem Namen „Burgermeister“ neue Gäste anlocken. Die bekannte Berliner Hamburger-Braterei wird in ein paar Wochen ihre erste Dépendance in München eröffnen. Der erste „Burgermeister“ wurde 2006 ins Amt gehoben – und zwar unter den Hochbahngleisen der U1 am Schlesischen Tor in Berlin-Kreuzberg. Nun ist auch Schwabing an der Reihe. Könnte ein interessanter Konkurrenzkampf werden, denn die Hamburgerei schräg gegenüber und das Ruff’s Burger ums Eck sind beide beliebt und etabliert.

Pizza & Pasta statt Sushi + Soul

Eine bekannte Kette übernimmt auch das Regiment im ehemaligen Sushi + Soul, das Ende Januar endgültig die Segel gestrichen hat. Hier zieht eine weitere L’Osteria ein. Zehn Filialen gibt’s in München schon, bald ist die hiesige Elf der Pizza-Bäcker und Pasta-Patrone komplett. Allerdings steht jetzt erst mal ein aufwändiger Umbau an, denn der Vorbesitzer Christian Herbst residierte mit seinem Sushi-Seelenwärmer 26 Jahre dort. Die Neueröffnung ist dementsprechend erst für den Sommer geplant.

Fokus auf Tatar in der Schreiberei

Eingang zur Schreiberei
In der Schreiberei wird Geschichte geschrieben

Eine Neueröffnung, die genau genommen gar keine ist, konnten wir in der Schreiberei in der Dienerstraße 20 nahe dem Marienplatz feststellen. Das Restaurant firmiert jetzt unter dem Namen Bar Tatar in der Schreiberei. Man wolle das Profil schärfen und habe ein Alleinstellungsmerkmal gesucht, erklärte Schreiberei-Sprecher Lorenz Kubitz. Schon von Anfang an war Tatar auf der Speisekarte überaus gefragt. Daher steht diese Spezialität in diversen Variationen nun im Mittelpunkt – und zwar unter dem Titel „Tatar Collection“. Die neue Kollektion ist nicht auf Rindfleisch beschränkt, auch Rote Bete, Karotte, Lachs und Wolfsbarsch spielen mit.