Fasching, Bälle, Schabernack… Und zwischendurch auch etwas Kultur, Politik und Musik. Unsere Tipps für die kommenden sieben Tage.
Donnerstag, 08. Februar
Eure Paläste sind leer (all we ever wanted)
Letzte Vorstellung von „Eure Paläste sind leer (all we ever wanted)“ in den Kammerspielen
Die vorerst letzte Vorstellung des gefeierten Stückes, in dem uns die Darsteller*innen mithilfe von Puppen ins finstere Herz des Kapitalismus führen: Ein namenloses Ich durchmisst die Ruinen einer untergegangenen Zivilisation, immer stand es an der Seite der Mächtigen, wurde gehört, ohne aber je selbst zu entscheiden. Wer es noch nicht gesehen hat, sollte unbedingt reingehen!
Kammerspiele, 19 Uhr (18:30 Uhr Einführung), Tickets
Arabella Weiberfasching
Ententanz, Polonäse Blankenese und jede*r ist willkommen. So soll Fasching sein und genau so geht es zu beim Arabella-Weiberfasching im Hofbräukeller. Die Veranstalter versprechen „sensationelle Stimmung, einfach gute Musik und großen Spaßfaktor mit Arabella DJane und der Arabella Band. Ein großes Highlight ist wie die letzten Jahre auch die Kostümprämierung für die besten Gruppen- und Einzelkostüme.“ Also kreativ werden, verkleiden und auf in den Hofbräukeller!
Hofbräukeller, Innere Wiener Str. 19, 18:30 Uhr
Freitag, 09. Februar
Youn Sun Nah
Wunderbar schwelgerische Chansonkunst mit Youn Sun Nah
Die koreanische Sängerin Youn Sun Nah gehört zu den schillerndsten und erfolgreichsten „Jazz & Beyond“-Künstlerinnen unserer Zeit. In ihrer Heimat ist sie ein Star, die Liebe zum Chanson brachte sie nach Frankreich, wo ihre beispiellose Erfolgsgeschichte in Europa begann. Ihre Stimme, ihre unverwechselbare, eindringliche, wandelbare Art und ihren Storytelling-Fähigkeiten trifft die Zuhörer auf der ganzen Welt in der Seele, ob mit Musical-Songs, Chansons, Weltmusik oder Jazz und Folk.
Prinzregententheater, 20:00 Uhr, Tickets
Beim „Rock that Swing“ das Tanzbein s(ch)wingen
Wussten Sie schon, dass es in München ein Festival gibt, das die Vielfalt der Tänze und der Musik der Swing- und Rock’n’Roll-Ära von den 1920er- bis zu den 1950er-Jahren zelebriert? Und das häufig vor einzigartiger Kulisse. Mit beim „Rock that Swing“ dabei: Livemusik, Shows, Turniere, eine Vielzahl von Tanzworkshops von und mit Tanzbegeisterten aus aller Welt. Die Events sind wechselnd im Deutschen Theater, Vintage Club und Künstlerhaus und lohnen sich auch für Besucher*innen, die lieber zuschauen und nicht selbst das Tanzbein schwingen wollen. Viele Events des Festivals sind bereits ausverkauft, schnell sein, lohnt sich!
Rock That Swing, Deutsches Theater; Vintage Club; Künstlerhaus, div. Uhrzeiten, Tickets
Samstag, 10. Februar
Experimentell und poppig: Deerhoof
Deerhoof im HP8
Experimentell und poppig, gewagtes Storytelling gemischt mit radikalen Klängen, dafür stehen Deerhoof. Die von der Kritik gefeierten und überaus vorausschauenden „Future Teenage Cave Artists“ des Jahres 2020 erforschen märchenhafte Visionen der Postapokalypse und verschmelzen gewaltige Melodien mit absurden digitalen Aufnahmemethoden. Auch das neue Album „Tactical You Can“ fällt wieder unter die Rubrik: Genre-übergreifend. Support: Radian.
HP8, Saal X, 21:00 Uhr, Tickets
Sonntag, 11. Februar
Georg Ringsgwandl und Myriam Schröder
Musikalische Lesung von und mit Georg Ringsgwandl
Georg Ringsgwandl lädt ein: „Die unvollständigen Aufzeichnungen der Tourschlampe Doris“, aus denen Myriam Schröder liest, weil Doris, Ringsgwandls frühere Tourbegleiterin, seit Jahren verschollen ist, und es befremdlich wäre, wenn GR aus Texten läse, die eine jugendliche Frau in gut zwanzig Jahren auf Tour niedergeschrieben hat. Georg Ringsgwandl, des Hochdeutschen nicht mächtig, spricht Passagen, in denen bayerische Typen zu Wort kommen sowie Dialoge mit seiner damaligen Tourbegleiterin. Im Laufe der Geschichte wird klar, wie es zu der üblen Bezeichnung Tourschlampe kam und dieses Schimpfwort zu Doris‘ Kampfnamen wurde. Je nach Wetterlage gibt es auch musikalische Beiträge seitens GR oder Gästen.
Residenztheater, Max-Joseph-Platz 1, 18:30 Uhr, Tickets
„Lichtermeer für Demokratie“ auf der Theresienwiese
Nachdem die Demo gegen Rechtsextremismus vor zwei Wochen (erfreulicherweise) wegen zu großen Andrangs aufgelöst werden musste, ruft das breite Bündnis aus der Zivilgesellschaft erneut dazu auf gegen Rassismus, Antisemitismus und Hetze auf die Straße zu gehen. Genauer gesagt auf die Theresienwiese. Ab 18 Uhr versammelt man sich dort mit Lichtern aller Art (Von Feuer ist aus Brandschutzgründen abzusehen) und setzt so erneut ein Zeichen gegen die Umtriebe des braunen Sumpfs aus AfD, identitärer Bewegung etc.
Theresienwiese, 18:00 Uhr, Weitere Infos
Public-Viewing des Super Bowl
Die San Francisco 49ers gegen die Kansas City Chiefs – diese beiden US-Teams treffen im Finale der National Football League in der Nacht vom 11. auf den 12. Februar aufeinander. In Deutschland gibt es viele American-Football-Fans, die sich wegen des Super Bowl und der dazugehörigen Halbzeitshow (diesmal mit dem mehrfachen Grammy-Gewinner Usher als Stargast) die Nacht um die Ohren schlagen. Und da das in geselliger Runde einfach mehr Freude macht, gibt es auch in München viele Orte an denen man das NFL-Finale anschauen kann. Besonders empfohlen sei an dieser Stelle das Viewing-Event im Mathäser-Kino. Auf großer Leinwand im gemütlichen Kinosessel lässt sich das Spiel besonders gut genießen!
Mathäser, Bayerstr. 3-5, ab 23 Uhr, Tickets
Rosenmontag, 12. Februar
Eine der derzeit dynamischsten MCs der Welt: Sa-Roc
Hip Hop mit Anspruch von Sa-Roc im Strom
Sa-Roc ist wohl eine der derzeit dynamischsten MCs der Welt. Ihre klare Artikulation, ihre feurige Darbietung und ihre anspruchsvollen und aufschlussreichen Lyrics haben sie oft in eine Reihe mit einigen der bedeutendsten Künstler des HipHop gestellt. Die Fachleute vom Okayplayer bezeichneten sie einst als „one of the most formidable microphone mavens in the game” und NPR bestätigte ihr kürzlich „a modern day griot“ zu sein, deren „Aura Ruhe in einer Welt des Chaos ausstrahlt“. Sa-Roc gehört zur Speerspitze von Künstlerinnen und Künstlern, die für eine bewusst soziale Generation sprechen, stehen und sogar auf die Barrikaden gehen. Support kommt von den Münchner Lokalheldinnen Queen Lizzy + Gündalein.
Strom, Lindwurmstr. 88, 20:00 Uhr, Tickets
Dienstag, 13. Februar
Fasching am Münchner Viktualienmarkt
Faschingsdienstag in der Innenstadt
Was soll man am Faschingsdienstag anderes empfehlen, als verkleidet durch die Innenstadt zu strawanzen und sich einfach dem natürlichen Fluss des Treibens hinzugeben? Egal, ob man um 9:30 Uhr am Viktualienmarkt dem Tanz der Markfrauen in ihren prächtigen Kostümen zusieht, oder ob es einen ab 12:00 Uhr zwischen Stachus und Marienplatz zu dem von Charivari kuratierten Bühnenprogramm verschlägt – der Münchner Fasching ist und bleibt was ganz besonderes. Wer abends noch weiterfeiern will, findet weitere Tipps in unserem Faschings-Special.
Innenstadt, Ganztägig
Mittwoch, 14. Februar
Großer Genuss am Valentinstag, zum Beispiel im Mountain Hub Gourmet am Munich Airport
F(r)isch verliebtes Dinner am Valentinstag/Aschermittwoch
Es ist schon ein bisschen seltsam, dass in diesem Jahr Aschermittwoch und Valentinstag zusammenfallen. Aber egal, ob man da vom Fasching verkatert mit dem*der Liebsten beim romantischen Dinner die Zweisamkeit feiern oder bei gutem Fisch die Fastenzeit einläuten will: Wir haben in unserem Gastro-Special einige Dinner-Tipps für sie versammelt! Guten Appetit, Peace and Love!
Diverse Orte, Abends, <3