Keira Knightley im Weihnachtsstress, französisches Feel-Good- und Erotik-Kino und eine Box für den großen Wim Wenders – wir verlosen DVDs und eine Wenders-Box!
Eigentlich hätte man die Serie schon im letzten Heft vorstellen sollen, aber zum Binge Watching bis Weihnachten reicht vielleicht noch die Zeit – und eins ist gewiss: das blutüberströmte Gesicht von Keira Knightley vergisst man nicht mehr. Spoiler: Die Szene ist mehr als komisch. Knightley spielt in der Serie Black Doves (Netflix) von Joe Barton die Mutter, Ehefrau, Liebhaberin, Spionin und Berufskillerin Helen Webb. Ach ja, ganz vergessen, es zu erwähnen: Sie ist die Frau des britischen Verteidigungsministers. Zusammen mit ihrem (Killer-)Kollegen Sam Young (ebenfalls brillant: Ben Whishaw) schlägt und schießt sie sich durch die staade Zeit; der Begriff Weihnachtsstress bekommt hier eine ganz neue Bedeutung. Die Serie wechselt genial zwischen (Polit-)Thriller, Satire und RomCom – as alles garniert mit sehr britischem Humor. Absolut sehenswert.
Die Liebe kennt kein Alter und die Eifersucht natürlich auch nicht, vor allem, wenn man Liebesbriefe aus Nizza (good!movies) entdeckt: Als dem pensionierten General François Marsault (André Dussollier) auf dem Dachboden seines Hauses ein paar alte Exemplare in die Hände fallen, die mit feurigen Worten an seine Frau Annie (Sabine Azéma) gerichtet sind, brennt dem ehemaligen Militär die Sicherung durch. François fordert Revanche, mobilisiert seine Beziehungen zum Geheimdienst und spürt den Casanova von einst an der Riviera auf. Stinksauer reist er zusammen mit Annie ins sonnige Nizza, um nach 40 Jahren Satisfaktion zu fordern. Doch Rivale Boris (Thierry Lhermitte), ein attraktiver Bonvivant und musikalischer Freigeist, weiß sich zu verteidigen – was Annie sichtlich genießt. Und da wäre auch noch das Outing von François und die Frage, ob sein Sohn auch sein Sohn ist … Charmantes Schauspiel, witzige Dialoge, eine traumhafte Kulisse – Regisseur Ivan Calbérac hat alles richtig gemacht für 90 Minuten gelungene Unterhaltung auf der Couch.
In ihrer siebten gemeinsamen Regiearbeit Die Unfolgsamen (Pierrot Le Fou/Alive) wollten sich Pascal Arnold und Jean-Marc Barr mit dem „körperlichen Begehren während der Pandemie“ auseinandersetzen. Leider ist das Bettgeflüster in einem Pariser Luxushotel, das mit Escorts bestückt während des Lockdowns seinen Gästen einen besonderen Service bieten möchte, eher fad als prickelnd, zum Teil auch ziemlich ungelenk „gespielt“. Eigentlich schade, hätte man mehr draus machen können.
Wim Wenders gehört zu den großen deutschen Regisseuren und kann mittlerweile auf eine 50-jährige Karriere zurückblicken. Dass noch immer mit ihm zu rechnen ist, hat er letztes Jahr mit dem oscarnominierten Perfect Days bewiesen, seinem international erfolgreichsten Film. Die DVD-Box Best Of Wim Wenders Edition (Arthaus) versammelt nun zehn Meilensteine des Regisseurs: Frühe Werke aus den Siebzigern wie Alice in den Städten, Im Lauf der Zeit und Der amerikanische Freund, Der
Stand der Dinge (1982), die Meisterwerke Paris, Texas (1984) und Der Himmel über
Berlin (1987) sowie Lisbon Story (1994), Am Ende der Gewalt (1997), The Million Dollar Hotel (2000) und Perfect Days. Eine bewegende Reise durch das Lebenswerk, die auch ein Wiedersehen mit Schauspieler*innen wie Bruno Ganz, Otto Sander, Nastassja Kinski, Dennis Hopper, Harry Dean Stanton, Peter Falk, Rüdiger Vogler, Mel Gibson, Milla Jovovich, Tim Roth, Peter Stormare, Hanns Zischler, Samuel Fuller, Bill Pullman, Andie MacDowell, Kōji Yakusho u. a. ermöglicht. Hier stimmt der blöde TV-Spruch: Wir lieben Kino!
VERLOSUNG
Wir verlosen je zwei DVDs der Filme (Ausnahme „Black Doves“) und eine Wim Wenders-Box. Die Teilnahme ist unter www.in-muenchen/verlosungen bis Montag, 13. Januar möglich.