Sommernächte und heiße Tagestrips: Diese Lese-Erlebnisse weiten den Horizont
Geschichte und Geschichten zum Erleben, Erlaufen und Erlesen: Auf den Spuren von jüdischen Kauf- und Warenhäusern ist ein literarischer Spaziergang, der vom ehemaligen Einkaufspalast Hermann Tietz am Bahnhofsplatz, über den Oberpollinger, den früheren Herrenausstatter Bamberger & Hertz oder das Bekleidungshaus Isidor Bach zum Kaufhaus Uhlfelder im Rosenthal führt. Heidi Rehn hat diese Welt in ihrem Roman „Das Haus der schönen Dinge“ erkundet und noch einmal zum Leben erweckt. Ihr hört man gerne zu. (Treffpunkt, Bahnhofsplatz/ Ecke Schützenstraße, 4.8., 11.00 Uhr)
Nur ein kurzes Jahr zwischen 1957 und 1958 verbrachte Ingeborg Bachmann in München. Aber genug Zeit, um sich in die Erinnerung der Literaturfans zu brennen und um ihre Spuren zu hinterlassen. Der Literatur-Spaziergang Ein durchziehender Komet folgt ihren Stationen. (Leopoldstr. 19, 4.8., Anmeldung unter [email protected])
Fünf Minuten, nun ja, Ruhm: Das ist die Devise, die einst Andy Warhol – aktuell noch einmal zu feiern im Museum Brandhorst – ausgab. Beim Bahnwörter Poetry Slam ist sie die zentrale Regel: Lesen über alles, aber nicht über fünf Minuten hinaus! (Bahnwärter Thiel, 7.8.)
Man braucht einen echten Könner, um die Wortmagie und den mitreißenden Rhythmus der Kaskaden-Texte von Thomas Bernhard wirklich würdigen zu können. Schauspieler, Autor und Coach Martin Pfisterer hat’s drauf. Und er hat Übung in Sachen Bernhard. (La Cantina, Elisabethstr. 51, 10.8.)
Sie können schon mal die Nerven verlieren – vor allem wenn Gemüsediebe oder Schnecken ins Spiel kommen: Manfred Fock hat sich aufs charmante Nischengenre der Krimis rund um Kleingärtner spezialisiert. „Heimatlieben oder Die Rückkehr der Gartenzwerge“ heißt sein neuester Freiluft-Schocker. (Botanischer Garten, 11.8., 15.00 Uhr)
Frisch gekürte Sachsen-Meisterin: Hannah Abelius kommt in die Stadt. Und natürlich hängt nicht nur sie am Mikro, sondern Münchens Isar Slam-Poetryfreunde an ihren Lippen. Ebenfalls mit von der Partie: Storyteller Boris Flekler aus Leipzig oder der Münchner Reim-Freak Henri Kruse. (Muffatwerk Ampere, 12.8.)
Auf einer der stimmungsvollsten August-Locations der Stadt, am Olympiasee auf den Liegestühlen der Freiluft-Arena, versammeln sich die Spontan-Poesie-Fans zum Gipfeltreffen Best of Poetry Slam Sommernacht. David Friedrich, der deutschsprachige Meister des Jahres 2021, reist aus Hamburg an. Skog Ovann ist Thüringen-Champ. Und die Stadtfahne schwingt Lokalmatadorin Lotta Emilia. (Kino am Olympiasee, 14.8.)
Noch nicht lange her, seit der Münchner Dichter Hans-Karl Fischer überraschend und viel zu früh an einer zuvor unentdeckten Herzerkrankung verstarb. Kristian Kühn, Herausgeber des Internet-Magazins „Signaturen“, sowie vier Lyrik-Wegbegleiter verneigen sich vor Fischer. (Münchner Literaturbüro, Milchstr. 4, 15.8.)
Kleinkunst und Wort-Kabarett, Stand-up und Literatur straight vom Feinsten: Die Lesebühne Abgebrüht ist zurück. Gastgeberin Martina Pahr führt Künstler und Publikum durch die heiße Nacht. (Beans and Books, Knorrstr. 8, 30.8.)
Und dann darf man sich schon mal vorfreuen (und rechtzeitig Tickets kaufen) für Luisa Neubauer. Deutschlands bekannteste Klimaaktivistin sucht zusammen mit dem Datenjournalisten Christian Endt und dem Grafik-Designer Ole Häntzschel nach Antworten. Es geht um den „Klima-Atlas“, genauer gesagt um „80 Karten für die Welt von morgen“. Was man lernen kann: Engagement lohnt sich. Einfach loslegen! (Muffatwerk Ampere, 1.9.)