Diese Humor-Handwerker arbeiten sich an Gedankengebäuden ab
Für sie ist es Bürowahnsinn, für die Menschen da draußen ist es der Horror: Conny schiebt seit Jahren Beamten-Dienst nach Vorschrift. Wacker trotzt sie Aktenbergen, Management-Palaver und der Digitalisierung. Ihr Credo: „Nix muss sich ändern, damit alles bleibt, wie es ist.“ Das TikTok- und Instagram-Phänomen Conny from the Block wagt sich auf die Live-Bühne. Obwohl sie doch selbst immer sagt: „Da bin ick nicht zuständig, Mausi“. (Lustspielhaus, 1. bis 3.6.)
Wo lauert das Glück – über den Gipfeln, im Schwanensee, als Spruchweisheit im trockenen China-Keks, im Lotus-Sitz oder doch nur in Kitschromanen? Juliane Braun möchte es noch mal wissen. (Drehleier, 4.6.)
Jetzt reicht’s: Nach über 30 Lebensjahren sagt David Stockenreitner endlich ja – ja zur Kriminalität! „El Disablo“ nennt er sein hintersinnig fieses Spiel. Das Passauer Scharfrichterbeil 2023 war ihm damit nicht zu nehmen. (Vereinsheim, 4.6.)
„Fühl Vergnügen“ wünschen Tahnee und Juliette Schoppmann, das Duo vom Gute-Laune-Podcast der schönen Herzen. Man hört und sieht sich! (Theater Leo 13, 6.6.)
Das hinterfotzige Gesangsduo Raith & Blaimer hat keine Angst, die Dinge beim Namen zu nennen: „Der Mensch an sich ist ein Depp.“ Wer würde widersprechen? (Schlachthof, 6.6.)
Münchner Stadtgeschichte, zauberhaft neu ausgeleuchtet: Markus Laymann und Janis von dem Borne locken Neugierige in Münchens Magisches Panoptikum – mit Geschichten aus sechs Jahrhunderten. (Pathos Theater, 6. bis 9.6.)
Verwirrung mit Methode: Philipp Scharrenberg knibbelt gern am Schorf, denkt um die Ecke und fühlt auf den Zahn. „Mindfuck“ heißt sein neues Programm, das ihm zuletzt den Deutschen Kabarettpreis einbrachte. (Hofspielhaus, 7.6.)
Der Herrenausstatter der Herzen meldet sich zurück: Benni Stark wollte mit seiner „Neuen Kollektion“ die Wühltische der Warenhauswelt eigentlich hinter sich lassen. Doch sein Lager an Anekdoten, herabgesetzt und nicht umtauschbar, ist weiterhin gut gefüllt. (Schlachthof, 7.6.)
Ganz München im Schottenrock: Mit Mathias Tretter und Sven Kemmler stellt man sich interkulturell auf die Fan-Invasion zum EM-Eröffnungsspiel ein: „Schottenabend – Ein Abend mit nix drunter“. (Lustspielhaus, 8.6.)
Bruno Jonas sorgt sich um Deutschland – um politische Korrektheiten oder die Cancel Culture. Mit Ursula Münch, Politikwissenschaftlerin und Direktorin der Politischen Akademie Tutzing, diskutiert er über „Humor und Demokratie“. (Salon Luitpold, 11.6.)
Nicht immer wird man im Leben da abgeholt, wo man steht. Es sei denn, man ruft ein Taxi – und am Steuer sitzt plötzlich Eva Karl Faltermeier. Sie kurvt uns sicher durch die Irrungen des Lebens.
(Lustspielhaus, 12.6.)
Auch Moritz Hürtgen möchte lieber nicht Heim-EM schauen. Für seine neue „Volksshow“-Ausgabe hat er sich die aktuell amtierende „Titanic“-Herausgeberin Ella Carina Werner sowie den liebenswert bescheidenen Rockstar Dax Werner eingeladen. Auf Fußball-Entzug! (Volkstheater, 14.6.)
Wenn Nessi Tausendschön auf ihr vielfältiges Schaffen zurückblickt, spricht sie ganz unromantisch von „30 Jahren mondän kultiviertem Schabrackentum“. Was man halt so sagt, wenn man sich auf charmante Art selbst auf den Arm nimmt. Ausgehverpflichtung! (Lustspielhaus, 15.6.)
Glitzer, Glamour und ganz viel Liebe: Die kreative Selbstermächtigung, die Vielfalt und die Freiheit feiert der kunterbunte Abend That’s Drag! Extravaganza – unter anderem mit der ersten Drag-Truppe weltweit mit Trisomie 21. (Kammerspiele, 15.6.)
Die Emotionsdealer des Vertrauens sind in der Stadt: Die beiden Österreicher von Pizzera & Jaus fideln ihr Publikum wieder kreuz und quer durch ihre „Comedian Rhapsody“. Fesch! (Sommerbühne am Showpalast, 16.6.)
Mit neuen Ideen aus seinem Einfallsreich kommt Willy Astor um die Ecke: „Prädikat Wortvoll“, wie er selber sagt. (Lustspielhaus, 18. und 25./26.6.)
Missbrauch von Medizintechnik: Seppi Neubauer quält nicht nur seine hart verzerrte Ukulele, sondern auch Geräte zur Diagnose, Behandlung und Linderung von Krankheiten, um darauf Musik zu machen. „Hirn mit Ei“ verspricht das neue Solo. (Schlachthof, 19.6.)
Digitalisierung ist unsere Chance, und gleichzeitig schafft sie uns ab. Widersprüchlichkeiten wie diese erträgt man am besten, wenn man sich Florian Schroeder hingibt. (Schlachthof, 22.6.)
Und dann gibt sich auch noch der Altmeister die Ehre: Henning Venske erinnert an Erich Mühsam, den Vorkämpfer für ein freieres Leben, der vor 90 Jahren im KZ Oranienburg ermordet wurde. (Lustspielhaus, 28.6.)