Funky Laden im Dschungellook: Daintree Pinsa Bar

Daintree Pinsa Bar am Hauptbahnhof: Teigfladen im Dschungellook

Mit der Daintree Pinsa Bar hat am Hauptbahnhof ein neuer Laden mit der knusprigen Pizza-Alternative eröffnet

Pinsa hier, Pinsa da – um die Ur-Pizza aus dem alten Rom kommt in München niemand mehr herum. Der Name „Pinsa“ stammt vom lateinischen Wort „pinsere“ ab und bedeutet zerstoßen. Damals zerdrückten die Bauern der Antike Gerste, Hirse und Reismehl und verarbeiteten es zusammen mit frischen Kräutern und Salz zu einem besonders knusprigen, leichten Teig. In der neuen Daintree Pinsa Bar im Elisenhof am Hauptbahnhof wird aus einer Mischung aus Weizen-, Soja- und Reismehl eine ganz besondere Teigvariation erzeugt. Diese gärt 72 Stunden im Kühlhaus statt im Magen, versprechen die Betreiber, die nun nach mehreren „Hans im Glück“-Franchise-Locations ein eigenes Konzept entwickelt haben. Das würde die Pinsa besonders leicht und bekömmlich machen und nebenbei Kalorien einsparen. Und weiter: Daintree heißt ein australischer Regenwald und der Legende zufolge hat ein Daintree-Team-Großvater namens Francesco Russo als Auswanderer ebendort in einem Lehmofen die Pinsa nach dem Rezept seiner Mutter gebacken und verwöhnte damit Einheimische und Touristen. Schöne Geschichte.

Pinsa in der Beach Bar

Betritt man die Daintree Pinsa Bar trifft man auf eine Mischung von pan-asiatischem Ambiente im Dschungellook und mediterraner Barkultur. Die Musik in Beachbar-Lautstärke und –Ausrichtung, draußen auf der großen Terrasse ist es ruhiger, an der Bar aber lustiger. Die reizende junge Dame im Service stört sich nicht am Altersunterschied und fragt salopp per Du nach dem Getränkewunsch: ein Pimm’s Cup (0,3 zu 7,90) und eine Weinschorle (0,2 zu 5,50) werden geordert, dann ein Blick in die Karte. Alle Gerichte haben auch hier mehr oder weniger lustige, meist englische Namen, eine Mode, die sich fast schon flächendeckend durch die jüngere Münchner Gastronomie zieht. Da wären Starter wie „Hunger Games“, Bruschetta mit Tomate, Basilikum, Knoblauch (6,90), „Honey Badger“, Rote-Bete-Carpaccio, Ziegenkäse, Rucola, Honig, Pistazien oder „Slim Fit“ (5,50), ein sehr ansprechender gemischter Wildkräuter-Blattsalat mit fruchtigem Granatapfel-Dressing.

Vegane Hirten und scharfe Salami

Auch Bowls sind im Angebot (12,50 bis 15, 90), aber wir sind ja wegen der Ur-Pizza gekommen: hier wird eine große Auswahl an veganen, vegetarischen und zeitlosen Pinsa-Kreationen mit drei verschiedenen Teigsorten geboten, insgesamt 25 Variationen (5,90 bis 17,90). Viele sind funky belegt mit gegrillten Scampis, Pulled Beef, Hähnchenbrustfilet oder veganen „Hirtenwürfeln“ (damit ist hoffentlich ein Käse-Ersatz-Produkt gemeint).

„Feiger Tiger“ (12,90) heißt unsere vegetarische Wahl, zu Tomatensoße und Mozzarella gesellen sich gebratenes Gemüse (Zucchini, Aubergine, Paprika) und würziger Rote-Bete-Hummus. „Hot Mama“ (12,90) ist dagegen recht klassisch mit Tomatensoße, Mozzarella, bunten Tomaten und scharfer Salami belegt. Der Teig wie versprochen richtig knusprig, schmeckt fast nach mediterranem Bauernbrot, die Zutaten von guter Qualität. Der Vorteil der Pinsa: wer nicht alles aufessen kann, nimmt den Rest mit und backt ihn am nächsten Tag nochmal im Ofen auf – im Gegensatz zur aufgewärmten Pizza schmeckt das richtig gut!

Fazit: Cooler neuer Laden überwiegend für ein jüngeres Publikum, in dem aber auch ältere Semester gut behandelt werden. Die nicht ganz günstige Pinsa mundet allen gleich gut, eine gelungene Alternative zur Pizza, da der Teig wirklich anders schmeckt und hier richtig schön knusprig ist.

Autor: Rainer Germann

Daintree Pinsa Bar, Luisenstraße 4, 80335 München
Mo-So: 11 bis Ende, Tel.: 089 53 86 86 17; www.pinsa-bar.daintree.de