Frauenkirche

Frauenkirche München

Die Frauenkirche (Liebfrauendom oder “Dom zu Unserer Lieben Frau”)

Sie zählt zu den Top Sehenswürdigkeiten der Stadt und ist tatsächlich ein must-see. Der Eintritt in die Kirche ist kostenlos, für die Turmauffahrt muss man ein Ticket kaufen. Dafür erhält man einen atemberaubenden Ausblick.

Die Kathedralkirche der Erzdiözese München und Freising ist das backsteinerne Wahrzeichen der bayerischen Landeshauptstadt. Typisch für die spätgotische Architektur der Frauenkirche sind die nach oben strebenden, weißen Pfeiler im Inneren. Zusammen mit den hellen Gewölberippen und den bunten Glasfenstern entsteht ein heller, offener und insgesamt recht schlichter Eindruck vom Dom, der nach dem Zweiten Weltkrieg komplett restauriert werden musste. Auffällig und kaum zu übersehen ist im Inneren die prunkvolle, mit Bronzefiguren und einer Kaiserkrone reich verzierte Gedenkstätte der Wittelsbacher. 

Fakten

  • Baujahre: 1488 (Hauptbau), 1525 (Turmspitzen)
  • Baumeister: Jörg von Halspach (auch als Jörg Ganghofer bekannt)
  • Kapazität: 20.000 Personen (stehend), 2.000 Personen (sitzend bei Gottesdiensten)
  • Grundfläche: 3.548 qm
  • Kirchenschiff: 109 Meter lang, 40 Meter breit und 37 Meter hoch
  • Turmhöhe: ca. 98,50 Meter

Wissenswertes

  • Die dreischiffige Hallenkirche bot schon bei ihrer Eröffnung Platz für bis zu 20.000 Gläubige – und das, obwohl die Stadt damals nur 13.000 Einwohner hatte. Irgendwie scheint man geahnt zu haben, dass München mal richtig groß werden würde. 
  • Baumeister Jörg von Halspach verwendete zum Bau bewusst Ziegelsteine – aus Kostengründen und weil es keinen nahegelegenen Steinbruch gab.
  • Die Zwillingstürme mit den charakteristischen, zwiebelartigen Welschen Hauben, die der Dachform des Felsendoms in Jerusalem nachempfunden sind, sind unterschiedlich hoch. Aber nicht 1 Meter, wie eine weit verbreitete Legende besagt, sondern nur 12 Zentimeter. Der Nordturm misst 98,57 Meter und birgt immer noch einige fernmeldetechnische Anlagen, nur eine früher vom BND genutzte Empfangs- und Sendeeinheit wurde inzwischen entfernt. Der für Besucher über eine enge Wendeltreppe (also nix für Platzangstgeplagte!) und einen Fahrstuhl zugängliche Südturm ist 98,45 Meter hoch. Oben angekommen, wird man mit einem tollen Ausblick durch 16 Fenster in alle Himmelsrichtungen belohnt! 
  • Manche Einheimischen nennen die beiden frisch renovierten Türme der Frauenkirche heute noch “Stasi” (von Anastasia, Spitzname für den Südturm) und “Blasi” (von Blasius). Hintergrund war ein Zeitungsaufruf in den 1950er-Jahren, bei dem Namensvorschläge gesucht wurden und die beliebte BR-Radiosendung “Die weißblaue Drehorgel” offenbar eine entsprechende Steilvorlage bot. 
  • Der “Teufelstritt”, ein dunkler Fußabdruck mit Fersensporn im Eingangsbereich, entstand der Legende nach, nachdem sich der Teufel vor der Einweihung in das Gotteshaus geschlichen und erfreut festgestellt hatte, dass diese Kirche ja vermeintlich gar keine Fenster hat und demzufolge zum Beten nicht gerade attraktiv war. Vor Freude soll er auf den Boden gestampft haben. Hätte der Teufel sich mal ein paar Meter weiterbewegt. Dann wäre ihm ein durch die Kirchenfenster scheinendes Lichtlein aufgegangen. Denn Fenster waren natürlich vorhanden, aber von seinem Standpunkt aus wegen der Säulen und Bögen nicht sichtbar. Vom Teufel kündet der Legende nach auch heute noch der häufig frische Wind, der ums altehrwürdige Gemäuer weht. 

Karte, Anfahrt, Öffnungszeiten, Eintrittspreise und Tickets